
Halle/Versmold/Steinhagen/Werther. In der vergangenen Woche haben sich die schlechten Nachrichten bei heimischen Unternehmen überschlagen. Gleich zwei große Arbeitgeber in Halle sind in Schieflage geraten, müssen umstrukturieren. Deutlich besser sieht es dagegen in einer Wirtschaft in Werther aus, die neu eröffnet und unseren Lesern zeigt, wie aus einem historischen Gebäude ein echter Blickfang wird. Die besten Geschichten der vergangenen Woche für Sie kurz zusammengefasst:
Ende einer Wirtshaus-Tradition
Seit 118 Jahren wird im Gasthaus Vögeding Bier ausgeschenkt. Doch damit ist nun Schluss: Ende Februar 2024 wird der Zapghahn endgültig zugedreht. Es ist eine leichte Entscheidung, die Carmen und Thomas Vögeding getroffen haben. Und sie stand schon lange für das Ehepaar fest. Rauchverbot, Corona-Einschränkungen - der Spaß am Job ging im Laufe der Jahre immer weiter verloren, das fortschreitende Alter brachte ihn auch nicht zurück. "Wir hören gerne auf und freuen uns auf den Ruhestand", sagt Thomas Vögeding zufrieden. Über die Zukunft des Gebäudes gibt es schon erste Gespräche. Das ganze Interview mit den Vögedings lesen Sie hier.
Angespannte Lage am Arbeitsplatz
Gleich zwei schlechte Nachrichten erreichten die Haller in der vergangenen Woche. Sowohl Flexicon als auch Gerry Werber kündigten an, dass sie massiv unter Druck seien. Der Haller Druckvorlagenhersteller Flexicon AG hat einen Antrag auf Sanierung in Eigenverwaltung gestellt. Ziel sei es, die 185 Arbeitsplätze zu sichern. Der Weg dahin sei offen, es komme jetzt aber auf die Unterstützung von Kunden und Lieferanten an. Ziel des Verfahrens sei, so teilt das Unternehmen mit, "sämtliche Sanierungsmöglichkeiten auszuschöpfen und einen Weg zu finden, uns für die Zukunft neu aufzustellen".
Diesen Weg wollte auch Gerry Weber gehen. Doch der Versuch, sich gesund zu sanieren möglichst ohne Arbeitsplätze massiv abbauen zu müssen, ist gescheitert.Letzte Woche wurde bekannt, dass der Modekonzern sein Filialnetz radikal schrumpft: Von den insgesamt 171 inländischen eigenen Stores und Outlets der Gerry Weber Retail GmbH sollen 122 geschlossen werden. Durch den massiven Schrumpfkurs werden mehr als 500 Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze verlieren, darunter viele, die in Teilzeit arbeiten. Dies sei erforderlich, um den gesunden Kern des Konzerns zu schützen.Die Mitarbeitenden sind wütend und äußern sich im "Haller Kreisblatt" zur Entlassungswelle. Währenddessen postet Gerry-Weber-CEO Angelika Schindler-Obenhaus regelmäßig auf Instagram. Hashtags wie "toughtimes", "Respekt" und "Wertschätzung" oder Ferienimpressionen in den Tagen vor der Massenentlassung stießen bei ihren Followern über auf und sorgten für viel Frust bei ihren Followern.
Beim Baden das Auto geklaut
Frustriert war auch ein junges Paar aus Versmold. Angelique Martens und Wadim Gerliz sind geschockt. Kriminelle brachen beim Schwimmbadbesuch ihren Spind auf und stahlen Portemee, Schlüssel und Papiere. Als die beiden auf den Parkplatz gehen, ist ihr blauer 4er BMW gestohlen. Der Zeitpunkt ist denkbar ungünstig, denn das Paar will in Kürze heiraten. In den Sozialen Medien fahnden sie selbst nach dem Auto, die Polizei hat ebenfalls alles Nötige in die Wege geleitet. Die ganze Geschichte lesen Sie hier.
Weiter geht's in Wietes Wirtshaus
Gute Nachrichten gab es in der vergangenen Woche aus Werther. Die Kultkneipe Wietes Wirtshaus in Werther-Theenhausen wird neu eröffnet. Es gibt Bewährtes, aber auch Neues. Betreiber Frank Goretzkihat in den vergangenen zwei Monaten jede wache Minute in die Neugestaltung des Gasthauses gesteckt und dabei gekonnt Alt mit Neu vermischt. Einen ersten Einblick gibt es exklusiv dem "Haller Kreisblatt". Wenn Sie wissen wollen, was der Koch in Zukunft gern auf der Karte stehen hätte, dann lesen Sie hier weiter.
Freifahrtschein für ratternde Rasenmäher
Mittags noch mal schnell den Rasen mähen? Das ist in den meisten Kommunen erlaubt - nur nicht in Steinhagen. Hier gilt noch eine stenge Mittagsruhe von 13 bis 15 Uhr. Das will ein Steinhagener Ehepaar nun ändern und hat einen Bürgerantrag eingereicht, denn aus ihrer Sicht ist eine solche Regel mit dem Alltag vieler nicht vereinbar. "In der Niehaus-Siedlung in Obersteinhagen ist der Samstag traditionsgemäß der Tag, den die unter der Woche einer festen Arbeit nachgehenden Bürgerinnen und Bürger zur Pflege und Instandsetzung von Haus und Garten nutzen", schreiben die beiden. Darin eingeschlossen sei zum Beispiel der regelmäßige Gebrauch des Rasenmähers. Sie schlagen darum vor, lärmverursachende Tätigkeiten von 7 bis 20 Uhr zuzulassen.Was die Politik von dieser Idee hält, können Sie hier lesen.