Neueröffnung: So sieht es in Wietes Wirtshaus in Theenhausen jetzt aus

Werther-Theenhausen. Das neue Namensschild wurde am Donnerstag geliefert und angebracht, der Rasen im Biergarten ist gemäht, die Hecken sind gestutzt, Würstchen und Champignons eingekauft, die Getränke kaltgestellt: Der Neueröffnung von Wietes Wirtshaus an diesem Wochenende steht nichts mehr im Wege. Ein paar Kleinigkeiten fehlen noch, dann kann es diesen Samstag ab 17 Uhr losgehen. "Ich bin aufgeregter, als ich dachte", gibt der neue Betreiber Frank Goretzki offen zu. Und ist trotzdem glücklich, nun endlich zu starten. Dafür, dass er seit Vertragsabschluss nur zwei Monate Zeit hatte, Wietes Wirtshaus seinen eigenen Stempel aufzudrücken, wirkt Frank Goretzki fit und ausgeschlafen. "Das täuscht", sagt er und lacht. Manches Mal sei er morgens um 4 Uhr aufgewacht und habe nicht mehr schlafen können. Gearbeitet wurde dann bis spät abends. "Man merkt erst, wie kurz zwei Monate sind, wenn man nur zwei Monate Zeit hat." Um nichts zu vergessen, habe er sich eine Liste macht. "Der bin ich aber schnell hinterhergehinkt." Beispiel Kaffeemaschine: "Da denkst du, dass sie läuft, und dann funktioniert der Ablauf nicht." Oder die Spülmaschine: "Sie hat just an dem Tag, als ich die große Spülarie starten wollte, den Geist aufgegeben." "Aber dann ist das eben so", trägt es der umtriebige Koch gelassen. Unterschätzt habe er allerdings das Administrative. Behördengänge, Verträge mit Banken und Versicherungen: "Das war mehr Aufwand, als ich dachte." "Marilyn" und "Milchmann" hängen bei Wiete an der Wand Aufwendig waren auch die Arbeiten im Inneren. Dabei hat sich rein optisch auf den ersten Blick nicht übermäßig viel verändert. Tische und Stühle sind geblieben, die hölzernen Türrahmen und die Theke ebenfalls. "Ich wollte ganz bewusst viel vom Charme des bekannten Gasthauses erhalten", sagt der Betreiber. Trotzdem hat er den Räumen einen neuen Anstrich gegeben. Ganz wörtlich, indem er frische Farbe an die Wände gebracht hat. Und indem er viel Liebe in die Dekoration gesteckt hat. Unterstützt von einer wichtigen Helferin. Sofort ins Auge stechen nämlich die vielen Tierbilder an den Wänden. "Die hat meine Frau Heike Deininger gemalt", erzählt Frank Goretzki. Bilder von Tauben, Schafen, Fischen, der englischen Bulldogge "Marilyn" - und immer wieder Pferden. Sie sind ein wichtiger Bestandteil im Leben von Frank Goretzki. Weshalb auch der eigene Criollo "Milchmann" ("So heißt er wirklich") als größtes Bild im Gastraum hängt. Und weil Tochter Collien eine begeisterte Polospielerin ist, finden sich auch dazu eine Reihe Accessoires. Ein Helm und zwei Schläger auf dem Klavier im Eingangsbereich, zwei gerahmte Polohemden im Durchgang zum Saal - "und raten Sie mal, was das ist", deutet er auf ein rot-grünes, mehr als zwei Meter hohes Weidengeflecht. "Der Teil eines Polotores." "Anders als in anderen Familien bin ich bei uns der Deko-Fuzzi", erzählt Frank Goretzki und muss wieder lachen. Und dass er manche Dinge ins Wirtshaus mitgebracht hat, "weil sie zu Hause nicht mehr reinpassen". Nichts sei aber ja langweiliger, als wenn man sich beim Essen gegenübersitzt und nichts zum Anschauen hat. "Vor allem muss es aber gemütlich sein. Weiße Wände mit viel Stahl und Chrom sind ja ganz schön. Aber die passen doch nicht in Wietes Wirtshaus." Frank Goretzki hat eine klare Vorstellung davon, wie sein Haus sein muss: "Ich möchte ein Haus mit Atmosphäre, wo sich die Gäste wohl fühlen." Wie man das erreicht, weiß er wie kein anderer. Schließlich ist er weit herumgekommen und hat für eine illustre Gästeschar gekocht. Von Schnitzeln, Pizza und allem, was die italienische Küche hergibt Frank Goretzkis eigentliches Reich ist daher auch die Küche. Die wird er zusammen mit Thomas Schliephake, vormals Küchenchef im Haller Sportpark-Hotel, und bestenfalls einem dritten Koch ("Den suchen wir noch") führen. Die Karte enthält neben dem "Catch of the day", einer wechselnden Tagesempfehlung, vornehmlich Saisonales und Regionales. "Die Fritte möchte ich jedenfalls nicht so oft bedienen", kündigt Frank Goretzki an. Will heißen: Pommes und Frittiertes stehen zwar auf der Karte, gehören aber nicht zu jedem Gericht. Die italienische Küche dominiert, mit Antipasti, Bruschetta oder Minestrone als Vorspeise und einer Parmigiana oder einem Risotto mit Lamm oder Garnelen als Hauptspeise. Dazu gibt es eine Auswahl an Pizzen. Wer lieber ein Steak isst, wird ebenfalls fündig. Und auch eine Hommage an Wien darf mit einem Schnitzel nicht fehlen, schließlich stammt seine Frau aus der österreichischen Hauptstadt. "Am Ende werden ohnehin die Gäste entscheiden, was auf der Karte stehen bleibt. Schließlich soll es ihnen ja bei uns schmecken." Schmecken dürften ihnen auf jeden Fall die beiden Eröffnungstage Samstag und Sonntag. Gäste sind ab 17 Uhr willkommen, und anders als üblich gibt es Würstchen vom Grill, Backkartoffeln, Champignons aus der Riesenpfanne und anderes mehr. "Weil ich auch ein bisschen Zeit für die Gäste haben will", sagt Frank Goretzki. Der Biergarten wird geöffnet und auch ein Blick hinter die Kulissen ist erlaubt. Richtig los geht es dann mit dem A-la-Carte-Geschäft am Donnerstag, 6. Juli. Geöffnet ist danach montags, donnerstags und freitags ab 17 Uhr, samstags ab 15 und sonntags ab 9.30 Uhr. Dienstags und mittwochs ist Ruhetag. Heißer Endspurt bis zur Eröffnung am Samstagabend Und jetzt? Gibt es noch etwas zu tun? "Nur noch ein bisschen", sagt Frank Goretzki augenzwinkernd. Im Biergarten müssen noch Bänke aufgestellt, Tische und Stühle abgewischt, der Grill startklar gemacht, Blumen auf den Tischen und im Freien verteilt werden, und... Aber das kennt Frank Goretzki ja schon.

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