Junger Steinhagener bricht USA-Abenteuer ab - aus gutem Grund

Peckeloh. Wenn Henri Ernst an die vergangenen Monate zurückdenkt, wird er ein wenig wehmütig. &bdquo;Ich habe eine tolle Zeit gehabt; Erfahrungen gemacht, die unfassbar schön sind – und Freunde fürs Leben gefunden“, sagt er. Zwei Semester hat der 20-Jährige fernab der Heimat in den USA studiert. &bdquo;Business Administration“ hieß das Fach, in das sich der junge Steinhagener aus dem Ortsteil Brockhagen im Sommer 2023 an der Quinnipiac University eingeschrieben hatte. Gleichzeitig kickte er mit seinem Collegeteam in der Division One, der ersten Liga unterhalb der professionellen Major League Soccer. &bdquo;Ein bisschen habe ich den American Dream gelebt – und bin trotzdem nach nicht einmal einem Jahr Aufenthalt wieder zurück“, sagt er. &bdquo;Normal ziehe ich die Dinge, die ich anfange, auch durch. Dass es dieses Mal anders kam, hat deshalb einen guten Grund. Einen sehr guten sogar“, meint er. Henri Ernst stand mit Fabian Klos auf dem Feld Ab Anfang Oktober nämlich kann Henri Ernst seinen großen Traum verwirklichen. In Bielefeld beginnt er dann damit, Medizin zu studieren. Die Zusage kam erst später, nachdem er schon ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten aufgebrochen war. Seit der Schulzeit hegt er den Wunsch, Arzt zu werden. &bdquo;Am liebsten in der Orthopädie – aber ich bin natürlich auch für alle anderen Fachrichtungen offen“, sagt er. Erste Erfahrungen im Medizinsektor hat Henri Ernst bereits gemacht. Nach seinem Abitur am Kreisgymnasium in Halle (Schnitt 1,3) zum Beispiel arbeitete er nebenbei bei Dr. Andreas Elsner, dem Teamarzt von Arminia Bielefeld. Schwer fiel es ihm nicht, an diesen Job zu kommen. Als damaliger Kapitän der U19 des DSC hatte er ohnehin regelmäßigen Kontakt zu dem Sportarzt und Unfallchirurgen. Mit den &bdquo;Blauen“ stieg Henri Ernst in seinem letzten A-Juniorenjahr aus der Westfalen- in die Bundesliga auf. Auch im damaligen Zweitliga-Kader gab er seine Visitenkarte ab. In zwei Testspielen während einer Länderspielpause stand er mit Fabian Klos und Co. auf dem Platz und hätte sogar fast einen Treffer erzielt. Steinhagener sucht Kontakt zu SC Peckelohs Trainer Für einen Profivertrag reichte es trotz des Abstiegs der Lizenzmannschaft in die 3. Liga dennoch nicht. Ein Umstand, mit dem der Student schon damals gut leben konnte. &bdquo;Ich war nicht immer nur auf den Sport fokussiert, sondern hatte einen Plan B und auch einen Plan C in der Tasche“, sagt er. Frühzeitig planen ist etwas, auf das Henri Ernst immer schon großen Wert gelegt hat. Auch deshalb hatte er bereits im vergangenen Winter, als er wusste, dass er im Mai zurück nach Deutschland kommen wird, den Kontakt zu Markus Kleine-Tebbe gesucht. Schnell einigten sich der Trainer des heimischen Westfalenligisten und der Fußballer auf eine gemeinsame Zusammenarbeit, die am 1. Juli begann. Henri Ernst ist einer von insgesamt acht Neuzugängen im Kader des Versmolder Stadtteilclubs. Besonderes Spiel im September in Versmold &bdquo;Ich bin froh, dass es mit einem Wechsel geklappt hat. Ich habe die Ergebnisse von Peckeloh sogar in den USA verfolgt“, sagt der angehende Mediziner. In Finn Speckmann und Volodymyr Dehtiarov stehen seit dem vergangenen Jahr zwei Spieler im Kader, die zu seinen besten Freunden zählen. Wie Henri Ernst auch, hat das Duo eine Arminia-Vergangenheit. Insgesamt hat der SCP sieben Jungs in seinen Reihen, die schon das schwarz-weiß-blaue Trikot getragen haben. &bdquo;Deshalb ist es schon besonders, dass wir jetzt gegen Bielefeld spielen“, sagt Henri Ernst. Am 7. September empfangen die Peckeloher den großen Nachbarn in der zweiten Runde des Westfalenpokals. &bdquo;Das wird für den Verein sicher ein einmaliges Ereignis. Schön, dass ich das gleich in meinem ersten Jahr miterleben darf“, meint er. Auf alte Weggefährten wird er allerdings kaum mehr treffen. Niemand aus seinem Jahrgang habe es damals geschafft, zu den Profis aufzusteigen. &bdquo;Und überhaupt hat sich das Gesicht der Mannschaft im vergangenen Sommer extrem verändert“, sagt er. Trotzdem freut er sich auf das Wiedersehen, bei dem er am liebsten in der Startaufstellung der Peckeloher stehen will.

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