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Respekt: Piumer erfüllt sich mit 48 Jahren einen großen Traum

Christian Hotmar spielt lange Zeit Handball beim TuS Borgholzhausen. Als ihn Rückenprobleme zum Aufhören zwingen, beginnt er mit dem Ausdauersport Triathlon. Jetzt hat sich das jahrelange Training ausgezahlt.

Christian Hotmar ist von Haus aus Handballer. 2013 kommt er durch einen Schnupperkurs zum Triathlon. Jetzt hat er seinen ersten Ironman beendet. | © Christian Hotmar

Dennis Bleck
17.09.2021 | 17.09.2021, 09:18

Borgholzhausen. Als das Haller Kreisblatt im März 2017 zum ersten Mal groß über Christian Hotmar berichtete, ist an das, das der 48-Jährige nun geschafft hat, noch überhaupt nicht zu denken: Damals hatte der Piumer gerade erst so richtig mit dem Ausdauersport Triathlon begonnen. Von Haus aus ist Hotmar eigentlich Handballer. 35 Jahre trug er das Trikot vom TuS Borgholzhausen. Bis der Rücken zwickte und ihn zum Aufhören zwang. „Mir war aber klar, dass ich weiter Sport machen will", sagt Hotmar. Auf der Suche nach Alternativen stieß er im Jahr 2013 auf einen Triathlon-Schnupperkurs vom LC Solbad. Schnell entwickelte sich eine Leidenschaft, die jetzt ihren Höhepunkt gefunden hat.

Seit einigen Tagen darf sich Hotmar nun „Ironman" nennen. In Hamburg erfüllte er sich diesen großen Traum. Viele Jahre hat er auf das Ziel hingearbeitet. Auch Rückschläge gehörten dazu. Als die Veranstaltung in der Hansestadt im März 2020 wegen Corona abgesagt und um mehr als ein Jahr verschoben wurde, fiel Hotmar in ein richtiges Tief, wie er zugibt. „Plötzlich waren die Trainingspläne hinfällig", sagt er: „Der ganze Aufwand umsonst."

„Es wäre nicht ohne die Unterstützung der Familie gegangen"

Rund einen Monat haderte Hotmar mit der Situation – dann raffte er sich auf, die Motivation kehrte zurück. Gemeinsam mit seinem Coach Holger Steuer, der wie Hotmar Triathlet im LC Solbad ist und ihn auch mental sehr unterstützte, schrieben sie einen neuen Trainingsplan. Ausgelegt auf einen längeren Zeitraum. Mit Erfolg.

Als der Ironman in Hamburg jetzt endlich mit viel Verspätung stattfand, war Hotmar „auf dem Punkt topfit", sagt er. Zum ersten Mal überhaupt ging er in der „Königsdisziplin" des Triathlons an den Start. Dass nach dem Schwimmen (3,8 Kilometer), dem Radfahren (180 Kilometer) und dem abschließenden Marathon-Lauf (42 Kilometer) am Ende trotzdem eine beachtliche Premieren-Zeit von 11:35,35 Stunden und Platz 556 von fast 1.000 Startern heraussprang, hätte Hotmar selbst nicht gedacht. Ich bin einfach erleichtert und glücklich", sagt er und ergänzt: „Das wäre nicht ohne die Unterstützung der Familie gegangen."

Hotmann gibt zu: „Ich fühle mich immer noch leicht träge"

Frau und Tochter hätten ihn in den vergangenen Monaten stets den Rücken freigehalten. Sie brachten viel Verständnis auf, wenn ihr Ehemann und Vater mal wieder nur wenig Zeit hatte, weil er trainieren musste. In Hamburg standen sie gemeinsam an der Strecke und feuerten ihn an – trotz 15 Grad und Dauerregen.

In nächster Zeit will Hotmar es nun ruhiger angehen lassen. „Ich fühle mich immer noch leicht träge", räumt er ein. Ein paar kürzere Läufe, etwas Training mit der Faszienrolle: Viel mehr geht derzeit nicht. Langfristig fährt er das Training dann aber wieder hoch. Denn Hotmar hat Spaß an der Ironman-Distanz gefunden.

Hotmar ist sich sicher: "Ich mache es noch einmal"

Nur eine Stunde nachdem er in Hamburg die Ziellinie überquert hatte, stand für ihn schon fest: „Ich mache es noch einmal." Genaue Vorstellungen von Ort und Zeitpunkt hat er noch nicht. „Nächstes Mal soll es aber wärmer sein", sagt er und bringt Südfrankreich oder Mallorca als mögliche Optionen ins Spiel.

Sicher ist nur, dass der hauptberufliche Gas- und Wasserinstallateur warten will, bis die Corona-Pandemie vollends vorüber ist. In Hamburg durften nur geimpfte Sportler an den Start. Das Teilnehmerfeld war deshalb kleiner als in den Vorjahren. Die Veranstalter verzichteten zudem darauf, Zuschauertribünen aufzubauen.

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