Versmold. Seine Euphorie konnte Andre Kather auch zwei Tage nach dem Ironman in Emilia-Romagna nur schwer verbergen. Stolz verkündete der Triathlet des LC Solbad, dass es ihm gelungen war, „eine Seuchensaison zu einem versöhnlichen Ende zu führen". Er beendete das Schwimmen (3,8 km), Radfahren (180 km) und Laufen (42,2 km) in Italien in neuer persönlicher Bestzeit. Kather, der seit seinem 18. Lebensjahr mit einer Hüftprothese lebt, kam in 10:24:15 Stunden als 547 von mehr als 2.500 Finishern ins Ziel. Ein Ergebnis, mit dem der 35-Jährige vor dem Rennen nicht gerechnet hatte.
Denn seit Beginn des Wettkampfjahres kämpfte der Versmolder mit Verletzungen. Mehrere Muskelfaserisse im Oberschenkel und der Wade warfen ihn immer wieder zurück. Kather konnte einige Wochen gar nicht oder nur sehr dosiert trainieren. Seine geplante Teilnahme am Ironman in Frankfurt Ende Juni musste er deshalb absagen. Der Start am vergangenen Samstag in Italien war nur Kathers Plan B. Und auch der drohte zu platzen.
Kathers großer Traum ist ein Start auf Hawaii
Denn rund drei Wochen vor der Abreise ging Kathers Fahrrad kaputt. Um doch in Emilia-Romagna starten zu können, lieh er sich kurzerhand das Sportgerät von seinem Teamkollegen Tim Esselmann. Obwohl er mit dem Rad nicht vertraut war, gelang ihm in 4:54:57 Stunden eine Zeit, mit der er zu den Top 300 des Wettbewerbs zählte. Zuvor verließ er das Wasser nach 1:11:47 Stunden. Beim abschließenden Marathon verpasste Kather sein persönliches Ziel nur knapp. In 4:06:41 Stunden blieb er etwa sieben Minuten unter der 4-Stunden-Grenze, die er unterbieten wollte.
Für Kather war das Rennen im Norden Italiens bereits der vierte Ironman, den er erfolgreich beendete. Sein großer Traum bleibt ein Start bei der Weltmeisterschaft auf Hawaii. Um sich das begehrte Ticket für Kailua-Kona zu sichern, muss sich der Altkreis-Sportler zeitlich noch verbessern. Allerdings gibt es auch Hintertürchen, das die Veranstalter offen lassen.
Denn nachdem ein Sportler zwölf Mal einen Ironman beendet hat, besteht die theoretische Chance per Los einen Startplatz zu bekommen. „Damit belohnen die Veranstalter treue Teilnehmer", sagte Kather. Weil ihm hierfür aber noch acht Wettkämpfe fehlen, hat er es nicht abgeschrieben in einem der nächsten Rennen „auch die nötige Zeit oder eine vordere Platzierung zu schaffen". In der Hoffnung, dass sein Traum irgendwann in Erfüllung geht.