Arminias Ex-Torjäger Gerd-Volker Schock wird 75 Jahre alt | Haller Kreisblatt

Bielefeld. Es ist nicht immer einfach, einen Geburtstagsgruß in einem würdigen Rahmen loszuwerden. Gerne hätten wir Gerd-Volker Schock zumindest am Telefon gratuliert und über alte Zeiten gesprochen. Mitstreiter von einst wie Detlef Schnier und Mitarbeiter von Arminias Traditionsmannschaft oder Bernd Wehmeyer, Vizepräsident des Hamburger SV, haben trotz intensiver Recherchen den aktuellen Lebensmittelpunkt des ehemaligen Torjägers nicht ausfindig machen können. Es gilt daher, seinen Wunsch nach Distanz und Beschaulichkeit zu respektieren. Schock hatte sich bereits vor Jahren vom Fußball und der Öffentlichkeit zurückgezogen. Schock, am 8. April 1950 in Bad Schwartau geboren, zählt zu den wenigen Fußballern, die gleich in drei Klubs tiefe Fußspuren hinterlassen haben. Für den VfL Osnabrück bestritt der Schleswig-Holsteiner von 1974 bis 1979 205 Spiele in der 2. Bundesliga und erzielte 95 Tore. 1979 hatte Detlef Schnier seinen ersten Kontakt mit dem Starspieler der Niedersachsen. &bdquo;Arminia hatte Uli Büscher und mich für ein halbes Jahr nach Osnabrück verliehen. Wir Jungspunde sollten mehr Spielpraxis erhalten“, erzählt Schnier. Sein erster Eindruck: &bdquo;Der Schocker war eine Respektsperson. Wenn er aufgestanden ist, war der ganze Saal ruhig. Er war der Führungsspieler, die Leitfigur schlechthin beim VfL.“ 2009 wurde Schock in die Jahrhundertelf des VfL Osnabrück aufgenommen. Büscher und Schnier kehrten nach einem halbjährigen Gastspiel in Osnabrück zur Alm zurück. Auch Schock fand den Weg dorthin. Für eine Ablösesumme von 350.000 Mark sicherte sich der DSC die Dienste des torgefährlichen Stürmers. Schock, Sackewitz und Eilenfeldt bildeten Arminias 100-Tore-Sturm Es folgte eine Saison in der 2. Bundesliga, die auch heute noch ihresgleichen sucht. Gerd-Volker Schock (21 Treffer), Norbert Eilenfeldt (30) und Christian Sackewitz (35) bildeten den &bdquo;100-Tore-Sturm“. Mit 66:10 Punkten und 120 geschossenen Treffern stieg Arminia unter Trainer Hans-Dieter Tippenhauer souverän ins Fußball-Oberhaus auf. Schnier über dieses traumhafte Tortrio: &bdquo;Neid unter ihnen kam nie auf. Sie respektierten und ergänzten sich optimal. Schock war die Maschine, die den Ball mit den langen Armen super abschirmte. Eilenfeldt war der ruhende Pol, während Sackewitz mit verrückten Aktionen die Gegner irritierte.“ 1983 kehrte Schock nach 94 Spielen und 44 Toren für Arminia zum VfL zurück. Ein Jahr später setzte er als Trainer der Jugend, der Amateure und Profis beim Hamburger SV seine Karriere fort. Am 5. Januar 1990 löste Schock Willi Reimann als Cheftrainer der Profis ab und führte den HSV in den UEFA-Cup. Am 10. März 1992 bot Schock nach acht sieglosen Spielen freiwillig seinen Rücktritt an. Der Vereinsvorstand nahm an. Er war seiner kompromisslosen Linie, unbeirrt und konsequent seinen Weg zu gehen, treu geblieben. Ur-Armine Jörg Bode (von 1989 bis 1994 beim HSV unter Vertrag) ist voll des Lobes über Schock. &bdquo;Unter ihm hatte ich meine beste Zeit. Ein klasse Coach, der unkompliziert mit uns arbeitete.“ Auch Thomas Stratos, den Schock nach Hamburg lotste, weiß nur Gutes über ihn zu berichten. &bdquo;Ein starker Typ, der seinen Job entspannt erledigte.“ Nach dem fünften Hörsturz brauchte Schock seine Ruhe 1996 kehrte er zum VfL Osnabrück zurück – diesmal in der Funktion des Sportmanagers. Nach einem Hörsturz im Sommer 1999 gab er diesen Job auf. Von 2002 bis 2004 versuchte sich Schock als Trainer von Holstein Kiel. Nach seinem fünften Hörsturz musste er seine Trainerlaufbahn beenden. &bdquo;Ich muss Ruhe haben“, sagte er damals. ,,Das ist das Einzige, was hilft.“

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