Perfekter Start: Junge Sportlerin aus Werther bricht in den USA Rekorde

Werther/New York. Deutschland hat wieder eine Weltklasse-Schwimmerin: Als Anna Elendt im Sommer in Singapur mit dem Gewinn des WM-Titels über 100-Meter-Brust für eine Riesen-Überraschung sorgte, saß auch Polly Struck gebannt vor dem Bildschirm. &bdquo;Ich habe alle Rennen live verfolgt“, erzählt die 18 Jahre alte Wertheranerin. Für Polly Struck ist der Aufstieg von Anna Elendt eine Inspiration. Um in ihrem Sport erfolgreich zu sein, hat sie nun einen ähnlich mutigen Schritt wie die sechs Jahre ältere Frankfurterin gewagt. Elendt lebt und trainiert seit 2020 in Texas in den USA. Polly Struck ist vor zwei Monaten über den Großen Teich geflogen. Dank eines Stipendiums hat sie einen begehrten Platz am College of Staten Island (CSI) ergattert. Im südlichsten Stadtbezirk von New York City genießt sie seitdem optimale Trainingsbedingungen – und sammelt wertvolle Erfahrungen fürs Leben. &bdquo;In den ersten Wochen war es schon hart. Ich hatte viel Heimweh“, gibt Polly Struck zu. Mittlerweile aber ist sie angekommen in der neuen Umgebung, die für die kommenden vier Jahre ihre Heimat werden soll. &bdquo;Ich lerne jeden Tag viele neue Dinge kennen, neue Leute und neue Kulturen. Das ist total aufregend“, sagt die Wertheranerin. Neben der gemeinsamen Gefühlswelt hat sie und ihre Kommilitoninnen aus vielen unterschiedlichen Ländern kürzlich auch ein Ausflug ins nur 30 Minuten entfernte Manhattan zusammengeschweißt. &bdquo;Sehr beeindruckend“, so erzählt sie, haben die Häuserschluchten der Millionenstadt auf sie gewirkt. &bdquo;Hier ist alles ganz anders als im kleinen Werther.“ Schwimmerin aus Werther fängt beim SV Halle an Doch natürlich hat Polly Struck ihr Zuhause und ihre Familie nicht zum Sightseeing verlassen. Neben dem Studium im Fach Kommunikation mit dem Schwerpunkt Journalismus möchte sich die junge Frau in den USA vor allem als Leistungsschwimmerin weiterentwickeln. Lesen Sie auch: 20-Jähriger aus Werther erfüllt sich in den USA seinen großen Traum Dass sie im Wasser großes Talent hat, war schnell klar, als sie mit fünf Jahren in den SV Halle eintrat. 2017 zahlte sich der Wechsel zum Schwimm-Team Bielefeld aus. Polly Struck gewann in ihrem Jahrgang mehrere OWL-Titel, über 200-Meter-Lagen holte sie zuletzt sogar in der offenen Klasse Gold. Lohn war die Qualifikation für die deutschen Meisterschaft und Zeiten, mit denen sie unter die besten 40 Schwimmerinnen der Nation vorstieß. Karriere hätte Polly Struck womöglich auch als Fußballerin gemacht. Über den TuS Langenheide landete sie beim Nachwuchs des Zweitligisten FSV Gütersloh und in der Westfalenauswahl – ehe sie ein Schienbeinbruch über Monate ausbremste. &bdquo;Danach habe ich mich komplett fürs Schwimmen entschieden“, erzählt sie. Weil auch ihre schulischen Leistungen am Bielefelder Helmholtz-Gymnasium stimmten, hatte die frisch gebackene Abiturientin im Bewerbungsverfahren für das Stipendium gute Karten. Ihr Tagesablauf ist seit ihrer Ankunft in Staten Island fast professionell getaktet: Jeden Morgen springt Polly Struck um 6.30 Uhr zum ersten Mal ins Wasser. Nach zwei Stunden Training und den Vorlesungen geht es zwei Mal in der Woche in den Kraftraum, an zwei weiteren Tagen steht eine zusätzliche Einheit im Becken auf dem Programm. Ihr Name steht auf einer Ehrentafel im Schwimmbad &bdquo;Wir haben hier alles, was wir brauchen“, schwärmt Polly Struck von Bedingungen, die sie aus Deutschland nicht kannte. Das Schwimmbad sei mit &bdquo;richtig guten Startblöcken und Anschlagmatten“ ausgestattet, die hochwertigen Anzüge der Athletinnen zahlt ein Sponsor. Zwei Turnhallen und vier Fitnessstudios in unmittelbarer Nähe zum Bad sorgen für kurze Wege. Mit dem Team der CSI startet Polly Struck in der zweiten Division. Die Saison beginnt in wenigen Tagen. Sportliche Spuren hat die Wertheranerin an ihrem College aber buchstäblich schon vorher hinterlassen: Bei einem Einladungswettkampf knackte sie die Schulrekorde über 400-Meter Lagen und mit der 4 x 50-Meter-Freistil-Staffel. &bdquo;Seitdem steht mein Name auf einer Tafel im Schwimmbad“, erzählt sie stolz. Internationale Wettkämpfe sind ihr großes Ziel Weitere Erfolge und Bestzeiten sollen nicht lange auf sich warten lassen. &bdquo;Irgendwann möchte ich auf internationalen Wettkämpfen starten“, sagt Polly Struck. Auch das Erreichen des A-Finales bei der deutschen Meisterschaft ist eines ihrer großen Ziele. Problem: Da in den USA alle Strecken auf Yards und nicht, wie hierzulande, auf Meter geschwommen werden, sind die Zeiten schwer vergleichbar – und daher nicht als Qualifikationsnorm geeignet. Aber Anna Elendt hat das schließlich auch nicht von ihrem Aufstieg abgehalten. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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