Arminia-Coach Kniat: „Das Umfeld gibt uns gerade die größte Kraft“ | Haller Kreisblatt

Bielefeld. &bdquo;Wenn heute Weihnachten wäre, würde ich mir zwei Siege und das Weiterkommen im DFB-Pokal wünschen.“ Manchmal rutscht Mitch Kniat auch ein Satz raus, der weniger zum sonst so analytischen Trainer des DSC Arminia Bielefeld passt. Doch ganz schnell ist der Coach wieder im seriösen Modus. Der kommende Gegner und die Situation des DSC lassen zu viele Flapsigkeiten nicht zu. &bdquo;Wir wollen defensiv besser dastehen als in den vergangenen Wochen“, betont Kniat vor der Partie gegen den Tabellenführer aus Elversberg (Samstag, 13 Uhr, Schüco-Arena). Aus der Trainingswoche bringt der Coach positive Eindrücke mit: &bdquo;Ein paar Sachen sind wir durchgegangen, die wir verbessern mussten.“ Vier Niederlagen in Folge wollen verarbeitet sein. Mit der Art und Weise, wie es sein Team auch in den letzten Wochen gemacht hat, sei er zufrieden, verkündet Kniat. &bdquo;Nur die ganzen Torchancen, die wir zugelassen haben, das kann nicht unser Anspruch sein.“ Bei den Gegentoren habe er den Hebel angesetzt. Zwölfmal hatte es seit Mitte September, seit dem 2:0-Erfolg gegen Magdeburg, beim DSC eingeschlagen. &bdquo;Da müssen wir stabiler sein“, fordert der Trainer, wohl wissend, dass man gegen die Torfabrik der Liga, Elversberg hat in neun Spielen 22 Mal getroffen, &bdquo;einiges überleben“ muss. Arminia hat in 30 Spielen in Folge getroffen Dass sein Team auch weiß, wo der gegnerische Kasten steht, betont Kniat ausdrücklich. &bdquo;In den letzten 30 Spielen hintereinander haben wir immer auch ein Tor gemacht. Das zeichnet uns auch aus.“ Stimmt! Zuletzt gab es im Februar dieses Jahres ein 0:1 gegen Sandhausen. Das 3:4 im Derby gegen den SC Paderborn steckt noch in den Knochen. Zunächst einmal mental: &bdquo;Nicht nur die Jungs waren geknickt, ich war auch geknickt. Jeder einzelne Fan war enttäuscht. Wenn du zweimal führst und dann das Spiel trotzdem verlierst – auch noch in der Art und Weise – war es sehr bitter. Wir haben eine sehr gut erste Halbzeit gespielt“, blickt Kniat zurück. Man sei enttäuscht, teilweise sauer. &bdquo;Einen Tag später ist es teilweise noch schlimmer. Aber am nächsten Tag muss man sich wieder um Lösungen kümmern“, beschreibt der DSC-Trainer den Prozess der Aufarbeitung. Lösungen, die fruchten müssen, denn es kommt der Tabellenführer. &bdquo;Es ist eine Mannschaft, die gerade die Liga komplett rockt. Wir haben gerade ein bisschen Probleme mit ein paar Niederlagen hintereinander. Trotzdem dürfen wir nicht als Underdog ins Spiel gehen. Wir müssen schon dominant auftreten.“ Neue Lösungen für Russo-Ausfall finden Dominanz gegen einen Gegner, der nach der vergangenen Saison elf Spieler abgegeben und 13 hinzubekommen hat. Ein Kontrahent, der vor zwei Jahren Mittelmaß war, in der vergangenen Spielzeit aber erst in der Aufstiegsrelegation an Heidenheim scheiterte. Einer, der bei Heimspielen knapp 9.000 Zuschauer hat. Und eben auch einer, der gerade marschiert. In neun Spielen kassierte die SV nur eine Niederlage und ein Unentschieden. Kniat weiß, dass seine Schützlinge sich auf der heimseitig ausverkauften Alm, es dürften wieder an die 25.000 eine gemessen an Elversberger Verhältnissen ungewohnte Wucht entfalten, nicht verstecken darf und es auch nicht wird. Die Mentalität sei intakt: &bdquo;Wenn die Mannschaft schlechte Werte hätte, wäre es viel schwieriger, so etwas hinzubekommen. Dass ich an der Mentalität der Mannschaft zweifle, davon bin ich ganz weit weg.“ Eine Personalie schmerzt den DSC seit Wochen: Für den Russo-Ausfall müsse man bessere Lösungen finden, sagt Kniat. Das habe man für das Wochenende getan. Ob damit erneut Sam Schreck als Sechser aufläuft, oder Kniat nach Großer und Schreck eine weitere Alternative als Ausputzer auflaufen lässt, bleibt geheim. Fehlen könnten Joel Felix (Oberschenkelprobleme) und auch Marvin Mehlem, der sich mit Achillessehnen-Beschwerden herumplagt. Wieder die beste Abwehr der Liga werden Fehler abstellen, kompakt verteidigen. Die Lücken in der Kette schließen. Kniat wiederholt immer wieder, woran es zuletzt gehapert hat. &bdquo;Die Fehler, die wir machen, haben wir auch in der 3. Liga öfter gemacht. Nur die wurden da nicht bestraft. Wir waren die beste Abwehr in der 3. Liga und müssen das auch in der 2. Liga hinbekommen.“ Mannschaft, Fans und Umfeld stehen zusammen. &bdquo;Das ist das, was uns gerade die größte Kraft gibt.“

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