Trotz anderer Pläne: Versmold bekommt 17 neue Wohnungen in Top-Lage

Versmold. Christa und Hans-Jürgen Müller haben sprichwörtlich viele Fragezeichen im Gesicht. Sie sind Anlieger an einer von Versmolds größten innerstädtischen Baulücken. Das Grundstück an der Ravensberger Straße gegenüber der Stadtbibliothek steht seit mehr als vier Jahren leer. Aber das soll sich bald ändern, sagt Gabriele Uellendahl, Architektin aus Salzkotten. Inzwischen wuchern allerhand Pflanzen, die dort nicht hingehören auf dem Filetstück mitten in der Innenstadt. Dem Ehepaar Müller missfällt dieser Anblick. &bdquo;Ein Schandfleck für Versmold“, sagt Christa Müller. Das Ehepaar bemängelt zudem, dass dort allerhand Müll lagert und zum Teil sogar abgeladen werde. Es wünscht sich Abhilfe. Nach einer langen Durststrecke ist nun tatsächlich eine Veränderung in Sicht. Rückblick: Ursprünglich sollte an der Ravensberger Straße ein innovatives Konzept verwirklicht werden. In einem neuen Gebäude hätte eine seniorengerechte Wohngemeinschaft für 22 Personen entstehen können, zudem elf Wohnungen. Als Betreiber hatte die Vivianum-Gruppe aus Oberursel ihren Hut in den Ring geworfen. Alles schien zunächst in trockenen Tüchern. Doch im September 2023 kam das Gelände erneut auf die Tagesordnung der Versmolder Politik. Hier bekommt Versmold neue Wohnungen Die vielversprechende Idee scheiterte - aufgrund der extrem schwierigen Lage im Pflege-Sektor, wie Architekt Rainer Uellendahl gegenüber dem HK beschrieb. Der ambitionierte Bauantrag wurde zurückgezogen, eine Alternative auf den Weg gebracht. Das Architekten-Ehepaar aus dem Kreis Lippe wollte voll auf Wohnungen setzen. Die Pläne haben sich konkretisiert. Der Bebauungsplan, der eigentlich &bdquo;Mischgebäude“ vorsieht, also Gewerbe unten, Wohnen oben, wurde schon 2023 von der Politik geändert, so dass Wohnbebauung problemlos möglich ist. Rainer Uellendahl hat sich inzwischen aus dem operativen Geschäft zurückgezogen und an seine Frau Gabriele übergeben. Sie beschreibt die neuen Entwicklungen ausführlich im Telefonat mit dem &bdquo;Haller Kreisblatt“ - und spricht von einer sehr langfristigen und wohldurchdachten Planung. &bdquo;Das Gelände ist inzwischen an einen Investor aus Bielefeld verkauft“, sagt die Architektin. Sie habe sich aber nicht an einen &bdquo;x-beliebigen“ Bauherren gewandt: &bdquo;Wir arbeiten schon seit vielen Jahren zusammen, und ich habe nur gute Erfahrungen gemacht.“ Von Vorwürfen, auf dem Grundstück gäbe es Probleme, seien die Uellendahls und ihr Investor noch nicht unterrichtet worden. Die Architektin lenkt den Blick indes nach vorn. &bdquo;Hier entsteht ein sehr schönes Haus“, meint sie. Eines, das dem Bedarf in Versmold gerecht werde. 17 neue Wohnungen in Versmolds Top-Lage Im Versmolder Zentrum werden demnach 17 neue Wohnungen &bdquo;mittlerer Größe“ gebaut, wie Gabriele Uellendahl erklärt. &bdquo;Sie werden zwischen 40 und 110 Quadratmetern haben und alle barrierefrei sein.“ Den Bedarf dafür sieht sie in Versmold allemal. &bdquo;Dieses Vorhaben passt nun auch in den Bebauungsplan.“ Allerdings wird noch ein wenig Zeit vergehen, ehe die Bagger tatsächlich rollen. Uellendahl rechnet mit einem Baustart zum Ende dieses Jahres oder am Anfang des kommenden. Einen Schnellschuss möchte sie nicht, sondern auch in schwierigen Zeiten der Baubranche ein solides Konzept aufstellen. Die Architektin ist weiterhin mit im Boot und realisiert das Wohngebäude mit dem Bielefelder Investor gemeinsam. Sie hat die Vorentwürfe bereits erstellt, nun geht es darum, diese erneut der Stadt und dem Kreis vorzulegen und auf die endgültigen Genehmigungen zu warten. Privates Bauvorhaben: Unternehmer plant schmuckes Wohnhaus Bei den Müllers haben sich nach den Recherchen des &bdquo;Haller Kreisblattes“ einige Fragezeichen gelichtet. Christa Müller kann - trotz aller Probleme - der ganzen Situation dann sogar etwas Positives abgewinnen: &bdquo;Der Sommerflieder auf dem Grundstück blüht wirklich schön. Das ist eine Augenweide.“ Daran können sich die Müllers noch mindestens in diesem Sommer erfreuen.

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