Warum ist Parken hier nicht mehr erlaubt? Rätsel um leere Fläche in Werther

Werther. &bdquo;Wissen Sie, warum man hier nicht mehr parken darf?“, wird das &bdquo;Haller Kreisblatt“ beim Fotografieren des Geländes von einer Passantin gefragt. Gut sichtbar hängen mehrere laminierte Zettel mit der Aufschrift &bdquo;Wir bitten, ab sofort diese Freifläche nicht mehr zu beparken“ an den Geländern rund um das zentral gelegene Grundstück. Unterschrieben sind sie mit &bdquo;Der Grundstückseigentümer“. Doch was man vermuten würde, dass hier nämlich mit einer Bebauung gestartet wird, passiert nicht. Die freie Fläche, um die es geht, liegt an der Ravensberger Straße unweit der Einmündung zum Venghauss-Platz. Zentraler geht es also nicht, weshalb das Grundstück nach dem Abriss der Altsubstanz 2010 viele Jahre ein beliebter Parkplatz war. Mehrmals wechselte das Areal in dieser Zeit den Eigentümer, und weil Bauvorhaben aus verschiedenen Gründen nichts wurden, tolerierten alle das kostenfreie Parken. Und das war bequem. Rund 25 Autos passen auf die Fläche, und meist war ein freier Platz zu haben. Auch der aktuelle Eigentümer hatte lange Zeit keine Einwände. Bis im Spätsommer damit Schluss war. Seitdem hängen die Zettel und versperren massive Betonklötze die Zufahrt. Doch ein Bagger, um mit dem vor Jahren geplanten Neubau zu starten, rückt nicht an. Bauherr und Architekt würden gern loslegen Wie berichtet wollte Besitzer Christian Brinkkötter, Geschäftsführer von Holz Speckmann in Halle, hier eigentlich ein dreigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus errichten, mit Läden und/oder Büros im Erdgeschoss und insgesamt acht barrierefreien Wohnungen in den Geschossen darüber. Entsprechende Pläne hatte Architekt Wolfgang Fritsche bereits Anfang 2022 der Öffentlichkeit vorgestellt. Bei der Politik stieß das Vorhaben auf breite Zustimmung, sie gab grünes Licht. Doch dann kamen Ukraine-Krieg, Baukostensteigerungen und eine allgemein große Verunsicherung auf dem Baumarkt, und die Sache wurde erst einmal zu den Akten gelegt. &bdquo;Aber sie ist keineswegs vom Tisch“, betont Wolfgang Fritsche auf Anfrage. Im Gegenteil. &bdquo;Wir würden gerne loslegen“, sagt der Architekt. Doch es gibt ein Problem, wie er und Werthers stellvertretende Bauamtsleiterin Sarah Huxohl erläutern. Probleme mit Abstandsflächen in Werther Um den Bauplatz optimal auszunutzen, würde der Bauherr mit dem Neubau gern bis an die Grundstücksgrenze gehen. Baurechtlich wäre dies kein Problem, da in der Kernstadt geringere Abstandsflächen gelten als an anderer Stelle, wo ein Mindestabstand von drei Metern zur Grundstücksgrenze eingehalten werden muss. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK Hier nicht - wenn der Inhaber, dem die Zufahrt gleich neben dem Grundstück gehört, einwilligen würde, diese als Baulast eintragen zu lassen. Dann würde die kleine Straße, die zu den rückwärtigen Häusern führt, gleichzeitig als Abstandsfläche zur Nachbarbebauung dienen können. Doch augenscheinlich ist der Eigentümer dazu nicht bereit, wie Sarah Huxohl bestätigt. Was bedeuten würde, dass der Neubau deutlich schmaler werden müsste, um die Abstandsfläche auf dem eigenen Grundstück zu realisieren. Ärgerlich für Wolfgang Fritsche, der die Pläne von 2022 noch einmal neu zeichnen müsste, und ärgerlich für den Bauherrn, der so weniger Wohnraum vermieten oder verkaufen könnte. Hoffnung auf einen Moderationstermin Weshalb beide Seiten - Architekt und Bauamtsleiterin - ihre Hoffnung auf ein Moderationsgespräch setzen. Sarah Huxohl jedenfalls wäre nach eigenem Bekunden gern bereit, moderierend zwischen dem Antragsteller und dem Besitzer der in Frage stehenden Zufahrt zu vermitteln. &bdquo;Wir als Stadt sind natürlich sehr daran interessiert, dass Baulücken in der Innenstadt geschlossen werden. Gerade an so prominenter Stelle“, betont sie. Dass es für den Bereich keinen Bebauungsplan gibt, mache es nicht leichter. &bdquo;Vor Jahren wurde für das Areal zwischen Ravensberger, Bahnhof- und Engerstraße mal ein Aufstellungsbeschluss gefasst, aber dann nicht weiterverfolgt“, bedauert Sarah Huxohl. Sie hofft, dass sich zeitnah ein Gesprächstermin mit den beteiligten Parteien finden lässt. Das wünscht sich auch Wolfgang Fritsche. Nicht nur, da es für das Objekt schon zahlreiche Anfragen von Leuten gebe, die hier gern einziehen würden. Sobald sich eine Lösung abzeichnet, werde er die Pläne weiter vorantreiben. Bestenfalls könnte dann 2025 mit dem Bau begonnen werden, so Fritsche. Noch einmal ein Parkplatz - ungewiss Ob das Grundstück bis dahin möglicherweise noch einmal als Parkplatz freigegeben wird, kann Sarah Huxohl nicht abschätzen. &bdquo;Wünschenswert“ hält sie es jedenfalls, insbesondere vor dem Hintergrund des bevorstehenden Weihnachtsgeschäfts. Sie berichtet allerdings, dass der Inhaber offenbar auch haftungsrechtliche Gründe für die Sperrung angeführt habe.

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