Streit um Neubau in Versmold: Kompromiss für Bauprojekt in Sicht

Versmold. Eigentlich ist es ungewöhnlich, dass sich Vermolds Politik mit einem einzelnen Grundstück gleich zwei Mal beschäftigt. Doch ein Bauplatz an der Fröbelstraße erhitzt nicht nur die Gemüter der Nachbarschaft, sondern ruft auch Fragezeichen im Rathaus hervor. So viel steht fest: Das Grundstück an der Fröbelstraße Nr. 15 wird bebaut. Über das Wie herrscht in der Nachbarschaft aber (noch) keine Einigkeit. Die ursprünglichen Pläne sahen vor, ein Fünf-Parteien-Haus mit zweieinhalb Wohngeschossen zu errichten. Ein weiteres Gebäude in direkter Nachbarschaft weist bereits ähnliche Dimensionen auf. Zu groß, zu viel, befinden einige Anlieger und wandten sich an Versmolds Politik. Die Fronten schienen zunächst verhärtet, Gespräche ließen auf sich warten. Allerdings scheint nun ein Kompromiss in Sicht. Bauherr ist Maik Pollmann. Der gebürtige Versmolder war während des Sünne-Peider-Wochenendes zu Gast in seiner Heimatstadt und verabredete sich mit den Nachbarn zu einem Gespräch. Beide Parteien zeigten sich kompromissbereit. &bdquo;Man bewegt sich deutlich aufeinander zu“, befand Bürgermeister Michael Meyer-Hermann. Eine Zusammenfassung präsentierte Versmolds Bauamtsleiter Dirk Niggemann in der jüngsten Sitzung des Stadtrates. Einigung bei umstrittenen Bauprojekt in Versmold Demnach einigten sich die Parteien auf eine abgewandelte Form des Hauses. Anstatt der zweieinhalb Geschosse soll das Haus mit zwei auskommen. Außerdem wird der ganze Baukörper weiter nach vorne gezogen als ursprünglich geplant. Das neue Mehrfamilienhaus steht dann bündig mit den Nachbarhäusern. Noch sei nicht ganz klar, ob in den neuen Ideen drei oder vier Wohnungen Platz finden. &bdquo;Das alles steht auch noch unter der Frage, ob die neuen Ideen wirtschaftlich umsetzbar sind“, sagte Niggemann. Die Ausgangslage: Streit um Grundstück an der Fröbelstraße Bauherr Maik Pollmann ist nach Ansicht der Verwaltung übrigens nicht dazu verpflichtet, von seinen ursprünglichen Plänen abzuweichen. Denn für das gesamte Areal zwischen Hohlweg und Ravensberger Straße existiert kein gültiger Bebauungsplan. Demnach müssen sich neue Projekte nur an den umliegenden Häusern orientieren. Darüber, ob dafür das vor einiger Zeit neu errichtete Mehrparteienhaus oder die &bdquo;alteingesessenen“ Nachbarhäuser als Referenz herangezogen werden, herrscht allerdings keine Einigkeit. &bdquo;Es gibt dort unterschiedliche Ansichten, was sich einfügt und was nicht“, fasste Liane Fülling von der SPD zusammen. Auf Initiative der Sozialdemokraten kam das Thema überhaupt erst auf die politische Tagesordnung. &bdquo;Die Fröbelstraße ist geprägt von Einfamilienhäusern. Man bezeichnet das wohl als gewachsene Siedlungsstruktur. Uns war es beim aktuellen Bauprojekt wichtig, dass alle auf einen Nenner kommen“, fügte Fülling hinzu. Versmolds Politik froh über möglichen Kompromiss &bdquo;Wenn es in der Sache Bewegung gibt, sehen wir das grundsätzlich positiv“, befand auch Christdemokrat Ulrich Wesolowski. Grundsätzlich sei man sich in der Versmolder Politik einig darüber, dass in dem speziellen Fall alle Interessen berücksichtigt werden können. Allerdings zeigte sich Wesolowski – damit sprach er wohl stellvertretend für viele Ratsmitglieder – überrascht, &bdquo;dass es dort keinen Bebauungsplan gibt“. Schließlich seien in dem Areal noch viele Möglichkeiten für einen Lückenschluss vorhanden und noch einige Bauplätze frei. &bdquo;Wir haben natürlich nicht überall konkrete Bebauungspläne“, verdeutlichte Dirk Niggemann. Allerdings gäbe es durchaus, auch an anderen Stellen in Versmold vergleichbare Grundstücke. Wesolowski regte an, künftig den Bereich rund um die Fröbelstraße genauer in den Blickpunkt zu nehmen. Der aktuelle Fall wird die Versmolder Politik also wohl noch mindestens ein weiteres Mal beschäftigen.

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