Freibad-Comeback in Halle: Rasant wachsender Verein will das ermöglichen

Halle. Es gibt wohl nicht wenige Haller, die den Abriss des Freibads in Halle im Sommer 2012 als ein typisches Beispiel für &bdquo;am falschen Ende gespart“ ansehen. Zum ersten Mal seit 1925, als das erste Freibad eröffnete und gleich in der ersten Saison 11.280 Menschen kamen, um bei einem Eintrittsgeld von 20 Pfennig für Erwachsene herumzuplanschen, war das Baden unter freiem Himmel in der Lindenstadt nicht mehr möglich. Seit dem 16. März 2014, als das innerhalb von 18 Monaten erbaute Lindenbad eröffnete, gibt es somit nur noch ein Hallenbad. &bdquo;In einem Freibad herrscht einfach eine ganz andere Atmosphäre. Man könnte einen Treffpunkt für die Haller in den Sommermonaten schaffen“, sagt Marceline Daukant. Die Mitarbeiterin der Haller Stadtverwaltung ist selbst seit ihrer Kindheit begeisterte und erfolgreiche Schwimmerin. Hinter den Kulissen überlegte Daukant mit einigen anderen Hallern schon seit Monaten, wie man die Sache in Schwung bringen könnte. Nach einigen bürokratischen Vorarbeiten ist dann der Förderverein &bdquo;Freibad für (H)alle“ entstanden, dem beim Start zu Jahresbeginn lediglich die acht Vorstandsmitglieder Marceline Daukant (Vorsitzende), Sven Wöpkemeier und Reinhard Stricker (stellvertretende Vorsitzende), Angela Reimers (Schriftführerin), Boris Bödecker (Kassenwart), Dennis Schelletter (stellvertretender Kassenwart) sowie Frank Timmermann und Wolfgang Fritsche (Beisitzer) angehörten. &bdquo;Mittlerweile haben wir 98 Mitglieder“, sagt Daukant mit Blick auf die aktuellen Zahlen. Und es werden immer mehr, denn der Verein hat gerade erst begonnen, die Werbetrommel so richtig zu rühren. &bdquo;Wir hatten einen Stand beim Stadtfest Haller Willem und werden auch auf den weiteren Dorffesten für unser Anliegen werben. Geplant ist auch eine Präsenz auf dem Wochenmarkt“, sagt Daukant. Lesen Sie auch: Alle Freibäder im Altkreis Halle Badesee als Alternative fand in Halle keine Mehrheit &bdquo;Wir werden auch noch weitere Flyer in den Haller Geschäften auslegen, aber die sind uns derzeit ausgegangen“, erklärt Daukant. Offenbar wurde der Verein vom Interesse der Haller förmlich überrollt. Schon in der Vergangenheit war das Thema Baden ohne Dach über dem Kopf immer wieder aufgekommen. Die Idee, den Sandforther See zum Badesee umzufunktionieren, war lange im Gespräch, wurde dann aber verworfen, da es aus verschiedensten Gründen nicht umsetzbar war. Nun soll es also doch wieder ein Freibad sein und eine Umfrage des Fördervereins innerhalb der Bevölkerung zeigt, dass der frühere Standort am Gausekampweg favorisiert wird. &bdquo;Das Freibad soll eine Ergänzung zum Lindenbad sein, welches wir voll und ganz unterstützen“, sagt Reinhard Stricker, stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins und als Vorsitzender des Stadtsportverbands durchaus ein Mann vom Fach. Man sei mit dem Lindenbad sehr zufrieden und wolle nicht darauf verzichten, aber in den Sommermonaten fehle in Halle einfach etwas. Und ebendiese Monate haben nun mal wieder begonnen und die Erkenntnis wirkt in diesem Jahr umso schwerer, da das Lindenbad in diesen Sommerferien wegen Renovierungsarbeiten für mehrere Wochen schließen muss. &bdquo;Die Liegewiese des Lindenbads wird ja kaum genutzt. Es ist eine brachliegende Fläche“, sagt Daukant und sieht eben dort den perfekten Standort für ein neues Freibad. &bdquo;Wir stehen aber noch ganz am Anfang und wollen zunächst einmal die Bevölkerung mit ins Boot holen“, stoppt sie direkt ihr Gedankenspiel. Lesen Sie auch: Zehn Wochen Pause im Haller Lindenbad Auch die Politik hat schon angebissen und ihr Interesse am Freibad-Comeback bekundet. &bdquo;Der Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen in Halle stellt sich hinter den lange gehegten Wunsch der Stadtgesellschaft nach einer Bademöglichkeit im Freien“, teilte Grünen-Vorstandsmitglied Markus Trame kürzlich mit. Zahlreiche Parteimitglieder seien daher Mitglied des Fördervereins geworden. &bdquo;Schaut man sich die Vorschläge aus der Vergangenheit über alle Parteien hinweg an, wird ganz deutlich, dass es einen parteiübergreifenden Wunsch nach einer Bademöglichkeit im Freien gibt“, erklärte Bürgermeisterkandidatin Friederike Hegemann. &bdquo;Wir möchten gemeinsam mit allen anderen Parteien ausloten, wie eine realistisch umsetzbare Lösung aussehen kann.“ Der Freibad-Förderverein sei ein weiteres Beispiel dafür, wie wichtig Bürgerinitiative und Mitgestaltung für das Zusammenleben in einer Stadt sind. Im Herbst wollen die Haller Freibadfans schon weiter sein &bdquo;Wir haben auch schon mit anderen Freibad-Fördervereinen gesprochen, die uns Tipps zu Finanzierung gegeben haben. Durch Unterstützung aus der Bevölkerung und durch Unternehmen wollen wir die Baukosten so gering wie möglich halten“, sagt Daukant. Für konkretere Aussagen sei es aber noch zu früh. &bdquo;Ich hoffe, dass wir im Herbst ein erstes Fazit ziehen können. Dann wird es auch unsere erste Mitgliederversammlung geben, auf der wir weitere Schritte besprechen. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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