Schließung von Haller Lindenbad rettet Saison von Wertheraner Freibad

Halle. Während die Temperaturen wieder sommerliche Dimensionen annehmen und sich Besucher in die Freibad-Fluten des Altkreises stürzen können, herrscht im Lindenbad schon seit einiger Zeit Ebbe. Die Technischen Werke Osning (TWO) nutzen die Sommerferien, um im Hallenbad klar Schiff zu machen. &bdquo;Wir sind im zwölften Jahr“, sagt Badleiterin Birgit Johanning, als könne sie es selbst kaum fassen. Die sanitären Anlagen hätten nach all dieser Zeit schlicht eine Überholung gebraucht. Als das HK vor Ort vorbeischaut, bringt Johanning durchaus Verständnis für diejenigen auf, denen der Zeitpunkt der Sanierung sauer aufstößt. &bdquo;Für die Kids, die den Sommer über zu Hause sind, ist es blöd“, weiß sie. Dennoch sei es das geringste Übel verglichen mit anderen Phasen im Jahr. Schließlich hätten die, die sich nach Abkühlung sehnen, im Sommer Alternativen. &bdquo;Mitten im Winter hätte man keine Ausweichmöglichkeit“, sagt sie. &bdquo;In den Sommerferien finden kein Schul- und kein Vereinsschwimmen statt“, fährt sie fort, während ihr Blick über die nun leeren Schwimmbecken des Lindenbads schweift. &bdquo;Und Kurse werden nur ganz wenige angeboten“, fügt sie hinzu. Die Schließung des Lindenbads kommt außerdem anderen Bädern, wie dem Wertheraner Freibad, zugute. &bdquo;Sechs meiner Mitarbeiter inklusive unsere drei Azubis arbeiten in der Zwischenzeit in Werther. Über diese helfenden Hände freut sich dort nun Maximilian Linnebank. Der 25-Jährige ist, wie berichtet, aus Soest nach Werther gezogen und wird fortan das Freibad leiten. &bdquo;Ohne die hätte das Freibad gar nicht aufmachen können“, sagt Johanning. Ihren Worten lässt sich entnehmen: Der Personalmarkt für Bäderbetriebe ist nicht besonders üppig mit Nachwuchskräften bestückt. Auf die Frage, ob es gerade schwierig ist, nickt Johanning bedächtig, aber deutlich. Auch in Werther sucht die Stadt noch eine weitere Fachkraft für Bäderbetriebe, die Linnebank unter die Arme greift. Haller Lindenbad repariert auch Fliesen und Scheinwerfer im Becken Die dünne Personaldecke ist auch einer der Gründe, warum Birgit Johanning den Haller Freibad-Träumen skeptisch gegenübersteht. Schon jetzt sei es kaum möglich, krankheitsbedingte Ausfälle zu kompensieren. Zwar wolle sie die Euphorie nicht bremsen, Bedenken hat sie aber doch einige. &bdquo;Ich stelle infrage, ob es sinnvoll ist, dass jede Stadt ihr eigenes Freibad hat.“ Damals hätten sich die Beteiligten aus guten Gründen gegen ein Freibad vor Ort entschieden. Von einer Rolle rückwärts halte sie schon deshalb wenig, weil die Technik des Lindenbads dann erheblich angepasst werden müsste. &bdquo;So ein Freibad ist toll, aber es bringt einen Rattenschwanz von Problemen mit sich“, ist sie sicher. Neuer Leiter für Werthers Freibad: Stelle endlich besetzt: Das ist der neue Chef (25) in Werthers Freibad Damit aber wenigstens Indoor-Badespaß in Halle gewährleistet wird, werden gegenwärtig die Becken auf Vordermann gebracht, in denen sich derzeit praktischerweise keine hinderlichen Wassermassen befinden. &bdquo;Dort kommen immer wieder Fliesen hoch“, berichtet Johanning und führt den Blick des Reporters mit einer Geste zum angesprochenen Makel. &bdquo;Wir haben jetzt so einen Unterwasserklebstoff gefunden. Damit kann man das provisorisch beheben. Aber jetzt machen wir es einmal ordentlich“, sagt die Badleiterin. &bdquo;Wir haben auch vier Unterwasserscheinwerfer ausgetauscht, die schon seit einer Weile kaputt waren“, fährt sie fort. &bdquo;Das geht eben nur, wenn das Becken denn einmal leer ist.“

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