Anwohner genervt: Forderung nach Tempo 30 auf der Wertherstraße in Halle

Halle. Anfang Juni stellten die Grünen den Antrag, von der Langen Straße bis zur Oldendorfer Straße eine durchgehende Tempo-30-Zone einzurichten. Das &bdquo;Haller Kreisblatt“ berichtete darüber. &bdquo;Wichtig ist uns, dass die Anwohnerschaft an der Umgestaltung intensiv beteiligt wird“, hoffte Dieter Jung. Der Wunsch des Grünen-Kommunalpolitikers ist in Erfüllung gegangen. &bdquo;Ich habe den Artikel in der Zeitung gelesen und dachte gleich: Ich muss etwas tun“, sagt Renate Hiltenkamp beim Ortstermin, der am Zebrastreifen an der Wertherstraße stattfindet. Hier gilt bereits auf einer Strecke von rund 50 Metern davor und danach Tempo 30. &bdquo;Die wenigsten halten sich daran“, ist der Eindruck von Jörg Lohmann, dem Ehemann von Renate Hiltenkamp. Dem Ehepaar, das an der Wertherstraße 49 wohnt, reicht der Vorschlag der Grünen nicht aus. &bdquo;Tempo 30 sollte von der Langen Straße bis zur Höhe der Straße Am Stadtrand gelten“, lautet die Forderung. Denn auch im Bereich zwischen Oldendorfer Straße und Ortsausgang werde viel zu schnell gefahren, obwohl die Strecke gerade in den Kurven sehr unübersichtlich sei. &bdquo;Parken Sie dort mal Ihr Auto“, sagt Jörg Lohmann. &bdquo;Nach zwei Tagen ist der Außenspiegel weg.“ Nicht weil die Straße nicht breit genug wäre. &bdquo;Viele Autofahrer überholen Radfahrer, ohne auf den Gegenverkehr zu achten. Und dann wird es eng.“ Überquerung der Wertherstraße ein &bdquo;hochgefährliches Unternehmen“ Renate Hiltenkamp klingelte in der gesamten Nachbarschaft an den Türen. &bdquo;Alle hatten schon negative Erfahrungen mit diesem Stück Straße gemacht, alle hatten eine Geschichte zu erzählen.“ So wie Anne Calder: &bdquo;Mir ist mal ein Bus so nah auf die Pelle gerückt, dass ich mich richtig unsicher gefühlt habe. Ich bin dann auf dem Bürgersteig weitergefahren, aber das ist ja nun auch nicht optimal und kann keine Lösung sein.“ Auch Marita Wandel hat schon schlimme Szenen beobachtet: &bdquo;Da halten Autofahrer vorschriftsmäßig am Zebrastreifen an und werden währenddessen von anderen Autofahrern überholt. Wahnsinn!“ Der Verkehr macht auch Nadine Witt zu schaffen, die mit ihrer Familie in einer der Seitenstraßen der Wertherstraße wohnt. &bdquo;Wir überqueren die Wertherstraße vom Spitzenkamp aus oft, um zum Laibach zu kommen. Ein hochgefährliches Unternehmen.“ Viel Zuspruch auf den Aufruf zur Unterstützung Renate Hiltenkamp hat auf ihren Bürgerantrag also viel Zuspruch bekommen. Binnen kurzer Zeit haben 120 Anwohner der Wertherstraße und den Seitenstraßen ihre Unterschrift darunter gesetzt. Konkret begründen die Antragsteller ihre Forderung nach einer Tempo-30-Zone von der Langen Straße bis zum Ortsausgang so: &bdquo;Auf der Wertherstraße werden nach unseren Beobachtungen und Erfahrungen, insbesondere zu verkehrsarmen Zeiten, hohe Geschwindigkeiten gefahren. Große Traktoren mit Anhängern nutzen die Straße bei voller Beladung mit Höchstgeschwindigkeit und darüber hinaus.“ Das Ziel sei die Reduzierung der Lärmbelästigung und eine Erhöhung der Lebensqualität für die Anwohner. Sorge bereitet den Anwohnern auch die Situation auf den Gehwegen: &bdquo;Bedingt durch die gefährliche Straßensituation benutzen viele Radfahrer und E-Scooter den Gehweg mit bis zu erlaubten 25 Stundenkilometern. Sie gefährden Fußgänger und sich selbst, aufgrund ihres Tempos auf dem Gehweg und im Bereich der Hauseinfahrten.“ Vorrangig an der Bushaltestelle &bdquo;Tiefer Weg“ seien Schulkinder gefährdet. Nicht zuletzt soll die Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit dazu führen, dass weniger Sachschaden an geparkten Autos entsteht. &bdquo;Rundherum ist doch überall schon 30, nur hier nicht“, so Jörg Lohmann. Ehefrau Renate Hiltenkamp wird weiter Unterschriften sammeln, um dem Bürgerantrag noch mehr Gewicht zu verleihen. Sie ist unter Tel. 01522 9220057 ansprechbar.

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