Haller Bau-Unternehmen erhält Preis für innovative Ideen

Halle. Die im Ravenna-Park ansässige Eggersmann-Gruppe erhält in diesem Jahr den Zukunftspreis der Stiftung Zukunft Handwerk OWL. Unter dem Motto &bdquo;Handwerk gestaltet Heimat“ werden in diesem Jahr vier Unternehmen ausgezeichnet, die Eggersmann Gruppe ist dabei der einzige Preisträger aus dem Kreis Gütersloh. Das Unternehmen, das insgesamt 1.200 Mitarbeiter beschäftigt, hat seinen offiziellen Firmensitz zwar in Marienfeld, der zentrale Standort befindet sich jedoch seit 2017 im Haller Ravenna-Park, in der ursprünglich für den Bielefelder Maschinenbauer Hymmen gebauten Halle. Das Unternehmen erhält den Preis in den Kategorien &bdquo;Einsatz für die Gemeinschaft“ und &bdquo;Zukunftsorientiertes Bauen“. Die offizielle Übergabe wird erst am 17. September in der Skylobby des einst von Eggersmann gebauten Theaters Gütersloh erfolgen, vorab schaute jedoch bei einem Jurybesuch am Dienstag eine Delegation unter Leitung von Jens Prager, Vorstandsvorsitzender der Stiftung und Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, in Halle vorbei. &bdquo;Der Zukunftspreis stellt solche Betriebe in den Mittelpunkt, die dafür sorgen, dass unsere Heimat lebenswert, ökologisch und sozial zukunftsfähig bleibt. Die Preisträger zeigen, wie das Handwerk Heimat gestaltet“, sagte Prager nach einem kurzen Rundgang durch das Gebäude der Firma, die in den Geschäftsfeldern Bauen, Recyclen und Kompostieren tätig ist. Moderne Bauweisen erleichtern den Sozialen Wohnungsbau &bdquo;Ihre traditionelle Bausparte hat die Eggersmann-Gruppe durch neue Geschäftsbereiche gegen Krisen gefestigt. Gleichzeitig wird ein klarer Ansatz zur CO2-Reduzierung verfolgt“, betonte Prager. Das Unternehmen zeige, wie sich ein Bauunternehmen durch strategisch kluge Erweiterungen zukunftsfähig machen kann. &bdquo;Die Eggersmann-Gruppe hat sich durch ihre Spezialisierung auf serielle Bau- und nachhaltige Recycling-Technologien hervorgetan und zeigt uns, wie zukunftsorientiertes Bauen und nachhaltiges Wirtschaften aussehen können“, lobte Prager das Unternehmen. Durch Effizienzsteigerungen, den Einsatz erneuerbarer Energien und moderne Bauweisen gelinge es, die Forderungen von Politik und Gesellschaft nach bezahlbarem und nachhaltigem Wohnraum zu erfüllen. Ein Paradebeispiel dafür ist das zur Firmengruppe gehörige Betonfertigteilwerk Betont mit den Geschäftsführern Karlgünter Eggersmann, Thomas Hein und Jerome Rasfeld, welches serielles Bauen anbietet. &bdquo;Die Fertigteile werden unter kontrollierten Bedingungen ohne Witterungseinflüsse hergestellt, was eine schnellere Bauweise ermöglicht und die Vorhaltedauer der Baustelleneinrichtung reduziert“, erklärte Prager. Die Eggersmann-Gruppe zeige eindrucksvoll, wie ein Bauunternehmen eine führende Position einnehmen kann. Seniorchef feierte kürzlich den 90. Geburtstag Anschließend blickten die beiden Geschäftsführer der Eggersmann Gruppe, Karlgünter Eggersmann und Thomas Hein, auf die Firmengeschichte zurück. Ursprünglich 1951 unter dem Namen Fechtelkord und Eggersmann (F&E) von Karl Fechtelkord gegründet, übernahm kurz nach dessen frühem Tod 1958 der heute 90-jährige Antonius Eggersmann die Leitung. Seine heutige Ehefrau Johanna (88) ist die Tochter des Firmengründers. In den 1970er-Jahren konzentrierte man sich zunächst auf das serielle Bauen von Schweineställen. &bdquo;Mein Vater hat sie in Serie gebaut, das war kostengünstiger, und es gab nur zwei Varianten mit Systemschalungen und festgelegten Maßen“, erklärte Eggersmann. Es folgten der Ende der 1980er-Jahre gestartete Kläranlagenbau, unter anderem in Harsewinkel und Gütersloh (Putzhagen und Obere Lutter), sowie seit 1992 der Bau von Abfallbehandlungsanlagen. Mit dem Bau des Kompostwerks in Gütersloh und der Gründung der Kompostiersparte Kompotec wagte Eggersmann 1992 den Einstieg in das Geschäftsfeld &bdquo;Kompostieren“. Aus den Abfällen wird vor der Kompostierung mittels Trockenfermentation Biogas gewonnen und damit Energie erzeugt. Aktuell errichtet Eggersmann in Nieheim (Kreis Höxter) ein derartiges Energiewerk. Zu den Referenzen der Firma zählen auch der Bau von rund 30 Rettungs- und Feuerwehrwachen, unter anderem in den Dortmunder Stadtteilen Asseln und Berghofen sowie in Grevenbroich und Isernhagen. In der Region gibt es ebenfalls viele markante Gebäude, die durch Eggersmann entstanden sind. Neben der neuen Grundschule Gartnisch sind dies beispielsweise die Hauptgeschäftsstelle der Sparkasse Gütersloh-Rietberg-Versmold, das Gütersloher Nordbad oder der Neubau eines multimedialen Veranstaltungssaals des Hotels Klosterpforte in Marienfeld. Projekt in Passau war eine Premiere &bdquo;Wir haben auch schon für Bundesbehörden gearbeitet“, sagte Geschäftsführer Thomas Hein. Als Generalunternehmer hat die Firma an der Donau in Passau das Gebäude der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) errichtet. Dabei handelt es sich um das erste klimaneutrale Objekt des WSV. Die Tradition serieller Konzepte wurde mit dem seit 2017 in Halle ansässigen Fertigteilwerk weiterentwickelt. Dort produziert das zur Gruppe gehörende Unternehmen Betont sowohl konstruktive Stahlbetonfertigteile als auch Designelemente für elementiertes Bauen. &bdquo;Die Baubranche hat leider den Ruf, besonders viel CO2 zu verursachen. Wir streben für unsere gesamte Gruppe CO2-Neutralität an und wollen in Zukunft grünen Beton anbieten können. Damit möchten wir einen anderen Weg aufzeigen“, erklärte Karlgünter Eggersmann. Die weiteren Empfänger des Zukunftspreises der Stiftung Handwerk OWL sind die Rotte Anlagenbau und Fördertechnik GmbH aus Salzkotten (Kreis Paderborn), die Mattern GmbH, ein Autohaus mit zwölf Standorten in Ostwestfalen-Lippe und Hauptsitz in Bünde (Kreis Herford), sowie die System Holzbau GmbH & Co. KG aus Marienmünster im Kreis Höxter.

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