Von Güllebehältern zum Recycling-Profi: Haller Unternehmen feiert Jubiläum

Halle. Vier Jahrzehnte sind eine lange Zeit. Als Karlgünter Eggersmann am 28. März 1985 zu seinem ersten Arbeitstag im von seinem Vater Antonius geführten Bauunternehmen Fechtelkord & Eggersmann erschien, stand &bdquo;You’re My Heart, You’re My Soul” von Modern Talking gerade an der Spitze der deutschen Single-Charts. Während sich bei Dieter Bohlen und Thomas Anders die Wege schnell wieder trennten, blieb Karlgünter Eggersmann seinem Betrieb treu und machte, laut Geschäftsführer Thomas Hein, aus der &bdquo;Bauunternehmung mit regionaler Bedeutung einen deutschlandweit aktiven Generalunternehmer mit starken Schwester- und Tochterunternehmen“. Aktuell beschäftigt die Eggersmann-Gruppe rund 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. &bdquo;Der Erfolg hat Karlgünter Eggersmann nicht verändert, er ist bescheiden geblieben“, sagt Hein in der kleinen Feierstunde im Besprechungsraum der Firma Betont im Haller Ravenna-Park, einer Tochterfirma, die Betonfertigteile und Designelemente herstellt. Selbst zu diesem Termin habe man ihn überreden müssen, da er &bdquo;seine Person eigentlich nicht derart im Mittelpunkt sehen will“. Als er dem Unternehmen als Bauingenieur, der gerade sein Studium am Höxteraner Standort der Gesamthochschule Paderborn absolviert hatte, beitrat, gründete er direkt ein Ingenieurbüro und legte mit der integrierten Planung den Grundstein für die Entwicklung des Bauunternehmens zum Generalübernehmer. Vier Jahrzehnte später gliedert sich die Eggersmann-Gruppe, die von Halles aus agiert, aber deren Firmensitz weiterhin in Marienfeld ist, in die Geschäftseinheiten &bdquo;Bauen“, &bdquo;Recyceln“ und &bdquo;Kompostieren“. Alle drei Geschäftseinheiten sind dabei eigene Unternehmensverbände, welche aus unabhängig agierenden Gesellschaften bestehen. Lesen Sie auch: Preis für innovative Ideen Recycling-Sparte beschert der Firma den Aufschwung Während sich sein Vater Antonius Eggersmann in den 1970er-Jahren auf das serielle Bauen von Schweineställen konzentriert hatte, zählten standardisierte Güllebehälter für die Landwirtschaft zu den ersten Projekten von Karlgünter Eggersmann. &bdquo;Diese Kombination aus Standardisierung und zukünftiger Abfallberatung hat für uns viel verändert“, sagt Hein rückblickend. Es folgten Ende der 1980er-Jahre der Bau der Kläranlagen Putzhagen und Obere Lutter sowie 1992 der Bau des Kompostwerks in Gütersloh. Sechs Jahre später übernahm er die Geschäftsführung von seinem Vater. Heute gilt Eggersmann als einer der weltweit führenden Komplettanbieter im Recycling. In einer Rede bedankt sich Geschäftsführer Thomas Hein bei Karlgünter Eggersmann im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für seine Leistung als Geschäftsführer. Der Jubilar sei die treibende Kraft hinter der Eggersmann-Gruppe. &bdquo;Karlgünter Eggersmann übernimmt seit 40 Jahren Verantwortung für seine Familie, seine Kolleginnen und Kollegen, für seine Geschäftspartner und Kunden, für die Gesellschaft allgemein und auch für andere Bauunternehmer“, sagt Hein und verweist darauf auf die Tätigkeit als Vizepräsident des Bauverbands NRW. &bdquo;Er sieht andere nicht als Wettbewerber, sondern als Mitstreiter im Einsatz für mehr Wohnraum, den Erhalt der Infrastruktur und die allgemeine Modernisierung von Gebäuden. Lesen Sie auch: Haller Unternehmen baut innovatives Energiewerk &bdquo;Es ist wichtig, dass man als Vater frühzeitig Vertrauen in die Söhne setzt. Dieses klare Zeichen habe ich gegeben, als ich sie 2015 zu Gesellschaftern ernannt habe“, sagt der in Gütersloh geborene Unternehmer. Die vierte Generation, bestehend aus den Söhnen Robert (32 Jahre) und Matthias (29 Jahre), ist also längst schon im Boot. Seit zehn Jahren als Gesellschafter, und seit 2022 sind sie offiziell im Unternehmen tätig. Da es bereits zwei Enkel gibt, wird es wohl auch eine fünfte Generation geben. Weltneuheit reduziert den Müllberg in Containern &bdquo;In der vergangenen Woche haben wir auf der Bauma in München noch eine Weltneuheit vorgestellt“, verrät Eggersmann dann noch eine Überraschung. Auf der weltweit bedeutendsten Fachmesse der Baumaschinenbranche präsentierte die Eggersmann Impaktor den neuen &bdquo;Eggersmann C 14“. Ähnlich wie bei einem kleinen Aktenvernichter, den man auf den Papierkorb draufsetzt, platziert man den C14 auf einer Mulde. &bdquo;Die Abfälle werden für eine optimale Volumenausnutzung direkt zerkleinert“, erklärt Eggersmann. Dies spare Transportfahrten und reduziere somit auch den CO2-Ausstoß. Mit seiner Leistung der vergangenen 40 Jahre reiht sich Karlgünter Eggersmann, so teilt das Unternehmen in einer Pressemitteilung mit, in die Reihe der vielen erfolgreichen Unternehmer aus Ostwestfalen-Lippe ein. Gerade mit der Recyclingsparte sei es gelungen, die familiengeführte Unternehmensgruppe in einem globalen Wachstumsmarkt als einen führenden Anbieter zu etablieren. &bdquo;Karlgünter Eggersmann hat eine Unternehmensgruppe geschaffen, die die wichtigen Fragen dieser Zeit angeht und bleibende Werte schafft“, resümiert Hein. Eggersmann sei bei dem Aufbau der Gruppe keinem konkreten Plan gefolgt. &bdquo;Er hat jedoch sich bietende Gelegenheiten genutzt. Chancen nicht nur zu erkennen, sondern auch den Mut zu haben, sie zu nutzen – das ist die vielleicht wichtigste unternehmerische Eigenschaft.“ Der 63-Jährige, der im Mai seinen 64. Geburtstag feiert, weiß die Zukunft des Unternehmens somit in guten Händen. Gleichwohl denkt er aber noch nicht ans Aufhören. &bdquo;Aber du hast doch einen konkreten Plan“, hakt Hein nach. &bdquo;Ein paar Jahre mache ich sicherlich noch“, sagt Eggersmann und lässt Interpretationsspielraum zu. Den Ausgleich zur Arbeit findet er übrigens in Radtouren, die ihn besonders gerne an der Ems vorbeiführen. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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