Nach Erdbeben: Borgholzhausener Extrem-Kletterer gibt am Everest auf

Borgholzhausen. Schon seit Jahren laufen die Everest-Expeditionen für Jost Kobusch nicht wirklich rund. Auch diese Klettersaison beendet der junge Extrembergsteiger ganz anders als erwartet. Bereits Mitte Januar trifft er die bittere Entscheidung, vorerst keinen weiteren Versuch zu starten, den Gipfel des Mega-Berges zu erreichen. &bdquo;Ich werde dieses Jahr das Everest-Winterklettern beenden“, postet er am 11. Januar auf seinem Instagram-Account. Wenige Tage zuvor war er von einem schweren Erdbeben geweckt worden, dass vor allem auf der chinesischen Seite des geteilten Berges mehr als Hundert Tote forderte. Kobusch selbst befand sich auf mehr als 5.000 Metern in seinem kleinen Zelt, als Lawinen und Eisbrocken neben ihm zu Tal gingen, wie er berichtet. Die Folgen des Bebens haben ihn nun zu der Entscheidung bewogen, seine Rekordjagd für dieses Jahr auf Eis zu legen. Für den Borgholzhausener natürlich eine schwere Entscheidung. In seiner außergewöhnlichen Himalaya-Expedition steckt nicht nur jahrelanges Training, sondern auch etliche tausend Euro Investitionen. Deswegen begründet er seine Entscheidung ausführlich. Eigentlich hatte er geplant, bis Ende Februar zu bleiben. Borgholzhausener begründet seine Entscheidung &bdquo;Ich wurde in meiner Karriere noch nie aufgrund eines Notfalls gerettet, aber im Moment gibt es Proteste im Khumbu, die Helikopterrettungen unmöglich machen“, schreibt der 31-Jährige. &bdquo;Es ist sowieso sehr unwahrscheinlich, mich da oben zu retten, aber das ist Teil meiner Überlegung.“ Gleichzeitig sei das Risiko, dass so eine Rettung trotz allem nötig werden könnte, mit dem schweren Beben deutlich gestiegen. &bdquo;Das Erdbeben und seine Nachbeben machen meine Route, die wegen Felsen und Eisfällen anfällig ist, riskanter“, so Kobusch. Tatsächlich spiele aber auch seine eigene Fitness eine Rolle. &bdquo;Aufgrund meiner Rückenverletzung habe ich in der Vorbereitung viele Aerobic-Base-Trainingsstunden verpasst. Ich bin nicht da, wo ich als Sportler sein möchte, um mich auf den Gipfel zu wagen“, so der Extrem-Sportler. Im Herbst 2023 hatte er seine Expedition wegen Rückenproblemen absagen müssen. Bis heute ist Jost Kobusch noch nicht wieder in Topform, wie er jetzt merkt. Kletterer aus OWL hat bereits einen Rekord gebrochen Auch wenn die Entscheidung schwerfällt, ohne Erfolge kehrt Jost Kobusch nicht nach Hause zurück. Immerhin hat er sein selbst gestecktes Ziel 2024/25 erreicht: Den höchsten Aufstieg im Winter auf dem Westgrat: &bdquo;Ich habe mein Ziel für diese Expedition bereits erreicht: im Winter auf dem Westgrat weiter zu gehen als jeder andere vor mir.“ Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Jost Kobusch (@jostkobusch) Alles in allem gibt er sich - dafür ist Jost Kobusch bekannt - optimistisch. &bdquo;In meiner Zeit hier habe ich bereits so viel gelernt, dass ich bereit bin, die Änderungen im Training vorzunehmen, die notwendig sind, um das nächste Level zu erreichen“, erklärt er. Zum richtigen Zeitpunkt könne er dann &bdquo;stärker“ und mit &bdquo;besseren Chancen“ zurückkommen. &bdquo;Everest winter solo“ heißt das Dauerprojekt von Jost Kobusch. Der in Borgholzhausen aufgewachsene Extremsportler versucht als erster Mensch den höchsten Berg der Welt im Winter, allein, ohne Flaschen-Sauerstoff zu bezwingen. Weil er keine Leitern und ähnliches dabei hat, will er über den exponierten Westgrat steigen, statt die Hauptroute zu nehmen. Nun endet sein vierter Versuch. Er will wiederkommen. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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