Generationenwechsel auf Traditionshof in Borgholzhausen: Herr der Hölzer

Borgholzhausen. Nicht viele Menschen können von sich behaupten, dass die Kurve einer Straße nach ihnen benannt ist. Im Motorsport gibt es so etwas. Legendär ist zum Beispiel das Caracciola-Karussell auf dem Nürburgring. Benannt nach dem vor dem Zweiten Weltkrieg sehr erfolgreichen deutschen Rennfahrer Rudolf Caracciola. Im belgischen Spa erinnert die Paul-Frère-Kurve an den 2008 verstorbenen Formel-1-Piloten. Auch in Borgholzhausen gibt es eine Straßenbiegung, die einen Namen trägt. Die sogenannte &bdquo;Schulte-Kurve“ ehrt allerdings keinen berühmten Rennfahrer, sondern die lange Tradition der Familie Schulte. Der Hof an der Bahnhofstraße zwischen Bergstadt und Bahnhof an der Kreuzung zur Straße &bdquo;Unter der Burg“ besteht bereits seit dem 19. Jahrhundert. Seit jeher wird dort Landwirtschaft betrieben. Vor rund einem Jahr gab es nun einen Generationenwechsel. Andreas Schulte hat den Betrieb von seinem Vater übernommen. Der 35-Jährige, der den Hof seiner Eltern seit 2008 zunächst im Nebenerwerb führte, ist nun Chef in Vollzeit. Andreas Schulte wohnt dort mit seiner Lebensgefährtin, der gerade geborenen Tochter sowie Hündin Cassy. Traditionsreicher Hof aus Borgholzhausen &bdquo;So kann ich meine Leidenschaft für Natur, Tiere und Technik täglich ausleben. Die Verbindung aus traditioneller Landwirtschaft, moderner Technik und handwerklichem Geschick bildet seither die Grundlage meiner Arbeit“, sagt der gelernte Werkzeugmechaniker und heutige Inhaber des traditionsreichen Hofes. Er betont: &bdquo;Ich möchte den Hof mit Herz und Verstand in die nächste Generation führen.“ Der Betrieb fußt auf drei Säulen: &bdquo;Holz, Landwirtschaft und Dienstleistung“, erläutert Andreas Schulte: &bdquo;Mein Hauptgeschäft ist der Holzverkauf.“ Das fällt jedem Besucher sofort ins Auge, die unzähligen Gitterboxen mit dem gespaltenen Kaminholz sind nicht zu übersehen. Sie sind in der großen Lagerhalle fein säuberlich aufgereiht und gestapelt. In jeder Box etwa 1,3 Schüttraummeter, 400 bis 500 Kilogramm schwer und mit einer Restfeuchte von weniger als 20 Prozent. Auch interessant: Borgholzhausenerin nach Umzug mit ihrem rollenden Bauwagen überglücklich &bdquo;In der Regel liefere ich das Holz zu den Kunden“, sagt Andreas Schulte: &bdquo;Dass jemand vorbeikommt und ein paar Kubikmeter Holz abholt, ist eher selten.“ Das Buchen- oder Nadelholz stammt aus der Region. &bdquo;Aus ökologischem Anbau, direkt aus den Wäldern unserer Region am Teutoburger Wald“, ergänzt der Landwirt. Der Hof Schulte ist energie-autark Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Andreas Schulte (@schulte_borgholzhausen) In der Halle neben den Gitterboxen stehen die Maschinen, mit denen Andreas Schulte die angelieferten Baumstämme bearbeitet. &bdquo;Unser Holz wird nach der Produktion sorgfältig abgesiebt, sodass Rinde, Späne und Splitter entfernt werden. Anschließend wird das Scheitholz in den Gitterboxen gelagert und ohne technische Wärme luftgetrocknet, um eine optimale Qualität zu gewährleisten. Wir geben dem Produkt bewusst solange Zeit, wie es braucht“, wirbt der 35-Jährige: &bdquo;Das Ergebnis ist reines, sauberes Kaminholz, das sich perfekt zum Heizen eignet.“ Alles, was bei der Holzverarbeitung übrig bleibt, nutzt der Borgholzhausener zur eigenen Energiegewinnung. &bdquo;Die Splitter, Späne und die Rinde verfeuern wir in unserer Hackschnitzelanlage. Kombiniert mit der PV-Anlage sind wir energie-autark“, so Schulte. Lesenswert: In die Kampmann-Immobilie in Borgholzhausen sind zwei neue Mieter eingezogen Neben den Kerngeschäften Holz und Landwirtschaft hat sich seit 2019 die Tierhaltung klammheimlich entwickelt. Andreas Schulte muss selbst ein wenig schmunzeln: &bdquo;Anfangs wollten wir eigentlich nur zwei schottische Hochland-Rinder haben: so als Hobby zum Streicheln - quasi Plüschtiere auf vier Beinen.“ Doch dann seien immer mehr dazugekommen. Borgholzhausener besitzt mittlerweile 20 Hochland-Rinder Mittlerweile besitzt der Landwirt 20 Hochland-Rinder, die er nun auch vermarktet. Schulte: &bdquo;Unsere Fleischproduktion räumt dem Tierwohl die höchste Priorität ein. Die Tiere leben artgerecht, mit viel Platz, in naturnaher Umgebung und in ruhiger Atmosphäre. Sie sind das ganze Jahr über draußen – so wie es ihrer Natur entspricht. Sie werden auf keinen Fall mit Kraftfutter gemästet, um schnell ein Ergebnis zu erzielen.“ Demnächst kommt die erste Charge vom Schlachter. Andreas Schulte freut sich schon auf das Fleisch: &bdquo;Ich bin von der Qualität überzeugt, weil ich weiß, wie die Tiere gehalten wurden.“ Wer sich persönlich ein Urteil bilden möchte, kann die Schultes gerne besuchen. Der Hof an der Bahnhofstraße in der besagten &bdquo;Schulte-Kurve“ ist nicht zu verfehlen. Wer dennoch Probleme hat, achtet auf das neue große, weiße Hinweisschild an der Einfahrt des Hofes. Parkplätze sind genügend vorhanden. 📲 Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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