Wie der Borgholzhausener Extrem-Bergsteiger Weihnachten im Himalaja feiert

Borgholzhausen. Der Christbaum, die Familie, eine warme Stube und nicht zuletzt die Geschenke - all’ das gehört für die meisten Menschen in Borgholzhausen und Umgebung wohl untrennbar zum Heiligen Abend. Wer dieser Tage nicht in Mitteleuropa weilt, hat oft einen etwas anderen Blick auf das größte Fest der Christenheit. Wie zum Beispiel Jost Kobusch. Für den Winterbergsteiger, der seit einigen Wochen wieder am Mount Everest unterwegs ist, spielt sich Weihnachten natürlich völlig anders ab als für die Daheimgebliebenen in OWL. Wir haben ihn gefragt, ob er uns kurz schildern kann, wie er die Feiertage verbringt. &bdquo;Weihnachten ist natürlich direkt der Winterbeginn und die Zeit, in der ich am Everest aufsteigen werde“, berichtet der 32-Jährige per Whatsapp-Sprachnachricht. Schon seit dem Herbst ist er im Himalaja unterwegs, um sich zu akklimatisieren und vor allem an die Höhe zu gewöhnen - die Sauerstoffsättigung des Blutes ist für Projekte wie Kobuschs &bdquo;Everest Winter Solo“ substanziell. Erneut will er versuchen, den Berg der Berge im Winter, allein, ohne Sauerstoffgerät zu bezwingen. &bdquo;Ich werde also Weihnachten alleine in meinem Zelt am Everest feiern, oben am Berg, und werde so hoch steigen, wie ich kann und wie es das Wetter zulässt“, erklärt der Extrem-Bergsteiger. Mit anderen Worten: Lebensgefahr statt Besinnlichkeit ist angesagt. Borgholzhausener wählt Eis und Schnee, statt Besinnlichkeit Schon mehrere Male hat der Borgholzhausener die Feiertage auf diese Art verbracht. Bei seinen bisherigen Winterbesteigungsversuchen des höchsten Berges der Welt. Und natürlich hat er die Tatsache, dass in Deutschland an diesen Tagen gemeinsam gefeiert wird, im Hinterkopf. &bdquo;Das ist ein Moment, an dem man an seine Familie denkt, an die Leute zu Hause und diese Weihnachtsstimmung. Ich denke: Ja, das macht auch ein bisschen wehmütig“, sagt er. Aber Letztenendes sei es eine bewusste Entscheidung. Und deshalb gelte es, das Gute darin zu sehen. &bdquo;Immerhin habe ich Schnee?“, witzelt Kobusch. Mehr als genug übrigens. Auf dem Gipfel herrschen derzeit Temperaturen von unter Minus 30 Grad Celsius, in den tieferen Lagen ist es etwas wärmer. Der Schnee liegt teils meterhoch. Neuschnee fiel zuletzt wenig, aber die Niederschlagswahrscheinlichkeit steigt von Tag zu Tag. Rekordbergestigerin aus Bielefeld: Anja Blacha bezwingt zehnten Achttausender Neben seiner Familie in Borgholzhausen vermisst Jost Kobusch sicher auch seine Freundin. Das Paar hat sich getrennt. &bdquo;Vielleicht macht es das Ganze auch ein bisschen einfacher. Ich bin hier natürlich viel mehr im Moment, in meinem tiefen Flowerlebnis, und aufs Bergsteigen fokussiert und diese weltliche Verbindung ist dadurch ein bisschen geringer.“ Jost Kobusch: &bdquo;Natürlich vermisse ich die Familie“ Wenn er an Weihnachten und die Lieben denke, dann sei das ganz klar der Teutoburger Wald. &bdquo;Natürlich vermisse ich meine Familie in Borgholzhausen und würde gerne Zeit mit denen verbringen. Aber ja, mittlerweile ist es für mich zu einer Routine geworden, dass ich Weihnachten als Winterbergsteiger natürlich häufig woanders verbringe. Ich hoffe, dass es auch mal wieder so kommt, dass ich diese Zeit mit meiner Familie und meinen Liebsten verbringen kann.“ Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Jost Kobusch (@jostkobusch) Um aber eine Chance zu haben, sein Jahresziel zu erreichen und den Rekord zweier Franzosen zu knacken, müsse er sich vor allem auf das Hier und Jetzt fokussieren. Das französische Team hatte 1983 den Höhenrekord für den Westgrat des Everest aufgestellt, sie waren bis auf 7.500 Meter gestiegen. Um das zu toppen, braucht Kobusch maximale Leistung, das passende Wetter und ein Quäntchen Glück: &bdquo;Ich versuche, nicht zu sehr an Weihnachten zu denken, vielleicht das ganze Weihnachtsthema ein bisschen mehr auszublenden, damit ich hier gut funktionieren und Performance bringen kann.“ Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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