Everest-Beben: Bergsteiger Jost Kobusch aus Borgholzhausen außer Gefahr

Borgholzhausen. In Tibet hat es am Dienstag (7. Januar) um 9.05 Uhr Ortszeit ein schweres Erdbeben gegeben. Nachrichtenagenturen berichten am späten Nachmittag von mehr als 100 Toten und Hunderten eingestürzten Gebäuden. Beide Zahlen wurden im Laufe des Tages immer wieder nach oben korrigiert. Das Epizentrum befand sich im Kreis Tingri, der auf der Nordseite des Mount Everest liegt. Der aus Borgholzhausen stammende Bergsteiger Jost Kobusch befand sich zum Zeitpunkt des Bebens nur wenige Kilometer davon entfernt. Wie berichtet ist Jost Kobusch bereits seit dem Herbst im Himalaya unterwegs, um sich zu akklimatisieren und an die Höhe zu gewöhnen. Als erster Mensch überhaupt wollte der Borgholzhausener den Mount Everest, den höchsten Berg der Erde, im Winter ohne Flaschensauerstoff besteigen. Über GPS-Daten lässt sich der Standort von Jost Kobusch im Internet verfolgen. Demnach befand er sich zum Zeitpunkt des Erdbebens auf einer Höhe von 5.700 Metern. Am Dienstagnachmittag, also nach dem schweren Beben, wird ein Standort auf einer Höhe von 5.000 Metern südwestlich des Gipfels angezeigt. Das ließ darauf schließen, dass der 32-Jährige das schwere Erdbeben überlebt hat. Vater bestätigt: Sohn sicher trotz Erdbeben Gegen 16 Uhr die Bestätigung: Das &bdquo;Haller Kreisblatt“ erreicht den Vater von Jost Kobusch. &bdquo;Jost hat sich gerade vor zwei Minuten bei mir per WhatsApp gemeldet“, teilt Falk Kobusch mit. &bdquo;Es geht ihm gut. Er befindet sich in einer italienischen Forschungsstation.“ Er sei natürlich froh über das Lebenszeichen seines Sohnes. &bdquo;Es hätte ihn erwischen können. Gegen so ein Erdbeben ist man ja machtlos. Und dass man in der Region eine Internetverbindung hat, um sich zu melden, ist nicht selbstverständlich“, sagt Falk Kobusch. While a 7.1-magnitude earthquake epicentered in Tibet struck the Khumbu Region this morning, German climber Jost Kobusch was at CI (~5700 m) on #Everest. He is attempting to climb the world's highest mountain via West Ridge, solo without bottled oxygen this winter (2024/25). His pic.twitter.com/aQ0BVJVI7C Everest Today (@EverestToday) January 7, 2025 Eine halbe Stunde später kann die HK-Redaktion schließlich auch noch kurz mit Jost Kobusch selbst sprechen. Der Bergsteiger schildert den dramatischen Moment, als um ihn herum die Erde bebt: &bdquo;Ich bin heute Morgen am Everest von dem Erdbeben wachgeschüttelt worden“, erzählt der Borgholzhausener. &bdquo;Mein Camp hatte ich auf einem kleinen Granit-Balkon aufgebaut, unter einer schützenden Wand. Darum hatte ich erst mal wenig Angst, von Steinen oder Eis getroffen zu werden. Dann sind rechts und links von mir Eis-Türme kollabiert, und mehrere Druckwellen haben mich getroffen und mein Zelt auseinandergenommen.“ Bergsteiger schildert dramatischen Moment am Mount Everest Jost Kobusch berichtet außerdem von abgehenden Lawinen um ihn herum. Nach einer gewissen Zeit habe er sich dazu entschlossen, ins sichere Basislager zurückzukehren. Genau das hatten die GPS-Daten bereits angezeigt. &bdquo;An Stellen, an denen eine besonders hohe Gefahr bestand, von Eis, Schnee oder Steinen getroffen zu werden, habe ich natürlich besonders viel Gas gegeben“, berichtet Jost Kobusch. Lesen Sie auch: Wie der Borgholzhausener Extrem-Bergsteiger Weihnachten im Himalaja feiert Der Bergsteiger aus Borgholzhausen hat am Dienstag nicht nur das Erdbeben am Mount Everest überlebt, er hat zuvor auch einen Rekord geknackt. &bdquo;Zu Anfang der Saison habe ich eine Höhe von 7.537 Metern Höhe erreicht. Das Ganze in sechs Tagen im Alpinstil. Das ist die größte Höhe, die je ein Mensch im Winter erreicht hat. Darauf bin ich stolz“, blickt Jost Kobusch auf ein besonders dramatisches Kapitel seiner Bergsteiger-Karriere zurück. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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