Mutter und ihre drei Kinder aus Versmold erfüllen sich gemeinsam großen Traum

Versmold. Beim Abendessen reden andere Familien gerne über Hausaufgaben oder Urlaubspläne – bei den Sokolovs sieht das anders aus. In ihren Gesprächen geht es um Schläge, um Tritte und um Gürtelprüfungen. Mama Magdalena, ihre Töchter Isabella und Sofia sowie Sohn Robert eint nämlich eine Leidenschaft: die Kampfkunst Taekwondo. Was als Freizeitbeschäftigung begann, ist für die Vier längst mehr als Sport geworden. In den vergangenen Jahren haben sie unzählige Stunden auf der Matte verbracht – in der Kampfsportschule in Versmold, wo sie gemeinsam trainiert, geschwitzt und sich gegenseitig motiviert haben. Der Lohn für ihren Einsatz: drei Schwarzgurte. Der Vierte folgt im April, wenn Robert seine Prüfung ablegt. &bdquo;Ihr gemeinsamer Erfolg zeigt, was möglich ist, wenn Leidenschaft und Entschlossenheit aufeinandertreffen“, sagt Frank Unzicker. Der Leiter der Versmolder Kampfsportschule hat selbst den 5. Dan – und ist sehr stolz auf seine Schüler. Vor sechs Jahren hat er damit angefangen, Robert zu unterrichten. Anschließend kamen nach und nach die übrigen Familienmitglieder hinzu. Nur der Vater weigert sich bis heute. &bdquo;Er unterstützt uns lieber als Zuschauer. Sein Hobby ist das Motorradfahren“, sagt Sofia. Familie aus Versmold macht Prüfung in München Die 14-Jährige ist die Jüngste im Bunde. Aber nur weil ihr Zwillingsbruder Robert es ein bisschen eiliger hatte, auf die Welt zu kommen. Beide besuchen das CJD-Gymnasium in Versmold – und gehen in die neunte Klasse. Isabella ist 16 Jahre alt und schon in der Oberstufe. &bdquo;Mit unserem Sport sind wir schon die Exoten auf unserer Schule“, sagen sie. &bdquo;Aber unsere Freunde finden es cool und profitieren sogar manchmal davon.“ Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Kampfsportschule Versmold (@kampfsport_versmold) Warum das so ist, liegt auf der Hand: &bdquo;Wenn wir abends unterwegs sind, muss ich vorgehen“, erzählt Isabella und erklärt: &bdquo;Weil ich ja Kampfsport kann.“ In eine bedrohliche Situation ist jedoch weder sie noch der Rest der Familie je geraten. &bdquo;Bislang mussten wir unsere Fähigkeiten nie außerhalb der Matte anwenden – und das ist auch gut so.“ Auch interessant: Prämierte Powerfrau aus Steinhagen stärkt und trainiert andere Frauen Ihre Prüfung legten die Sokolovs in München ab – bei Großmeister Jae-Hee Chang. Der 9.-Dan-Träger pflegt seit vielen Jahren ein freundschaftliches Verhältnis zur Versmolder Kampfsportschule und besitzt eine Kukkiwon-Lizenz. Das bedeutet, dass seine Prüflinge nach den offiziellen Richtlinien der Taekwondo-Regierungsorganisation in Südkorea zertifiziert werden. &bdquo;Das ist international überall anerkannt“, erklärt Frank Unzicker. So geht es für Versmolder Familie jetzt weiter Die Aufregung vor der Reise nach Bayern war entsprechend groß: &bdquo;Wir waren richtig nervös, obwohl wir gut vorbereitet waren“, meint Magdalena Sokolov. An einem Freitag machte sich die Familie gemeinsam auf den Weg in Richtung Süddeutschland, am folgenden Samstag stand die Prüfung an. Rund eineinhalb Stunden lang musste sie ihr Können unter Beweis stellen – mit Techniken, Formen und Bruchtest. Am Ende meisterten sie alles. Vor allem für Mama Magdalena Sokolov war der Weg zum Schwarzgurt ein besonderer. &bdquo;Am Anfang war ich total unfit – ich hätte also nie gedacht, dass ich so weit kommen kann“, meint sie. Die 44-Jährige ist beruflich voll eingespannt. Sie arbeitet als Geigerin in einem Orchester und unterrichtet außerdem an der Musikschule in Osnabrück. &bdquo;Da ist es manchmal gar nicht so leicht, alles unter einen Hut zu bekommen“, räumt sie ein. Trotzdem hat sie Lust auf mehr entwickelt. Denn nach der bestandenen Prüfung ist für die Sokolovs längst noch nicht Schluss. Magdalena, Isabella und Sofia trainieren weiter und wollen – wahrscheinlich schon im nächsten Frühjahr – ihre Prüfung zum 2. Dan ablegen. 14-jährige Versmolderin träumt von &bdquo;vielen großen Kämpfen“ Frank Unzicker traut vor allem den beiden Mädchen noch einiges zu: &bdquo;Der 9. Dan – warum nicht? Den Biss haben die beiden“, sagt er. Und auch die Gymnasiastinnen selbst sind ehrgeizig. &bdquo;Ich möchte noch viele große Kämpfe bestreiten – und mich weiterentwickeln“, sagt Sofia. Ihre ältere Schwester ergänzt: &bdquo;Ich glaube, da geht noch viel.“ Was als gemeinsames Hobby begann, ist längst Teil des Familienlebens geworden – und die Sokolovs sind noch lange nicht am Ziel. Am Essenstisch dürfte es also auch künftig weniger um Reiseziele gehen, sondern weiter um Taekwondo. 📲 Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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