Fußball in Versmold

Versmolds Top-Club SC Peckeloh beendet bittere Serie

Seit Anfang September hat Fußball-Westfalenligist SC Peckeloh kein Heimspiel mehr gewonnen. Der 3:2-Sieg über Westfalia Soest am ersten Novembersonntag tut deshalb gut. Zwei Joker machen den Unterschied.

Gleich dreimal durften die Spieler des SC Peckeloh am Sonntagnachmittag jubeln. | © Dennis Bleck

Dennis Bleck
02.11.2025 | 02.11.2025, 19:15

Peckeloh. Trainer Vito Lombardi war der Erste, der Matchwinner Leandro Ricker Rasteiro in die Arme schloss. Kapitän Maximilian Helf, der Sportliche Leiter Arno Hornberg und sogar Vereinschef Jan Fahrenwald folgten. Die Erleichterung war spürbar bei allen Beteiligten. Mit 3:2 (1:1) schlug Fußball-Westfalenligist SC Peckeloh am Sonntagnachmittag den SV Westfalia Soest und holte den ersten Heimsieg seit Anfang September.

Es war ein hart erkämpfter Erfolg – „ein Sieg des Willens“, wie ihn Vito Lombardi später bezeichnete. 15 Minuten dauerte es, bis die Partie im Wöstenstadion Fahrt aufnahm. Ekin Zan vergab die erste gute Gelegenheit für die Gastgeber. Mohammed El Gourari kratzte den Ball gerade noch von der Linie. Auf der Gegenseite wehrte Gigi Rodehutskors Gianluca Grecos Schuss mit den Füßen zur Ecke ab. Wenig später war der SCP-Schlussmann jedoch machtlos: Der flinke Soester Angreifer nutzte einen individuellen Fehler in der Peckeloher Defensive eiskalt aus und traf zur Gästeführung (22.).

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Ein Nackenschlag, von dem sich die Hausherren allerdings schnell erholten. Noch vor der Pause traf Mick Schüttpelz zum Ausgleich. Nach einem missglückten Abstoß des Soester Torwarts kam der Ball zu Andi Mehmeti, der sofort Erik Mannek bediente. Dessen präziser Querpass fand am zweiten Pfosten den 24 Jahre alten Außenspieler, der mühelos sein zweites Saisontor erzielte (43.). „Es war wichtig, nicht mit einem Rückstand in die Halbzeit zu gehen“, analysierte Vito Lombardi später.

Versmolds Top-Club SC Peckeloh siegt dank Traumtor

Der zweite Durchgang begann direkt mit einem Wachmacher: Ekin Zan traf mit einem fulminanten Schuss nur die Torlatte (47.). Wenig später prüfte Simon Schubert den Soester Schlussmann aus der Distanz. Der reagierte aber mit einer sehenswerten Flugparade (54.). Als David Haxibeqiri nach wiederholtem Foulspiel die gelb-rote Karte bekam (61.) und Kevin Mehlhorn nach einem Standard kurz darauf das 2:1 für die Gäste köpfte (63.) sah es so aus, als würde sich die Peckeloher Krise fortsetzen – doch die Moral der Mannschaft stimmte.

Mit aller Macht stemmte sie sich gegen die drohende sechste Saisonniederlage. Vor allem der eingewechselte Leandro Ricker Rasteiro machte jetzt mächtig Dampf. Er stahl Soests Kapitän Joshua Becker den Ball und bediente den ebenfalls von der Bank gekommenen Nikolas Korniyenko, der zum umjubelten 2:2 traf (74.). Als der Kreativspieler wenige Minuten vor dem Ende selbst aus 25 Metern traumhaft das 3:2 erzielte, kannte die Freude keine Grenzen mehr. Alle Spieler – selbst Torwart Gigi Rodehutskors – stürmten auf ihn zu und begruben ihn unter sich. Dass Leandro Ricker Rasteiro zuvor einen Foulelfmeter verschossen hatte (68.), war komplett vergessen.

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„Zur Wahrheit gehört natürlich, dass der Ball leicht abgefälscht war. Aber natürlich ist es ein tolles Gefühl, das Siegtor zu erzielen“, sagte der 22-Jährige später. Vito Lombardi war stolz, dass sein Team trotz vieler Rückschläge immer an sich geglaubt hat. „Wir wollten es heute unbedingt“, sagte er. „Ich glaube, das hat man in jedem Zweikampf gesehen.“ Gästecoach Dustin Hamel haderte hingegen nach Schlusspfiff mit seinen Schützlingen: „In Überzahl dürfen wir uns hier nicht so den Schneid abkaufen lassen“, meinte er: „Wir müssen das 3:1 erzielen und die Partie dann ruhig runterspielen.“

Die Statistik

Peckeloh: Rodehutskors; Weinreich, Schubert, Helf, Schüttpelz (68. Korniyenko), Zan, Peters, Haxibeqiri, Dautovic, Mannek (89. Ristau), Mehmeti (68. Ricker Rasteiro). Soest: Osterhoff; Brenk, Conrads, Greco (90+2. Fleck), Krick (61. Mehlhorn), Becker, Topp, Senk (72. Teipel), El Gourari, Hellmann (89. Tobar Cabello), Jacome-Fontana. Gelb-Rot: Haxibeqiri (61.)Tore: 0:1 (22.) Greco, 1:1 (43.) Schüttpelz, 1:2 (63.) Mehlhorn, 2:2 (74.) Korniyenko, 3:2 (83.) Ricker Rasteiro.