Handballer aus Werther und Borgholzhausen trauern um einen Freund

Werther. Bei der HSG Werther/Borgholzhausen standen am vergangenen Wochenende die Uhren still. Spiele des Vereins wurden abgesagt, als eine bestürzende Nachricht die Runde machte: Joachim Tegelhütter ist tot. Der Mann, der den Handball im TV Werther und später in der Spielgemeinschaft in diesem Jahrtausend auf besondere Weise geprägt und mitgestaltet hat, starb am Samstag unerwartet im Alter von nur 56 Jahren. Sieben Jahre auf der Trainerbank der ersten Mannschaft Der Schock bei allen Menschen, die ihn kannten, mochten und von ihm gelernt haben, sitzt Tage später unverändert tief. &bdquo;Wir ringen um Fassung und um Worte. Wir haben einen Freund verloren“, schreibt der HSG-Vorstand in einem bewegenden Nachruf des Vereins. 18 Jahre ist es her, dass sich &bdquo;Tegel“, wie er in der Szene genannt wurde, dem TV Werther anschloss. Beim Nachbarclub SG Bünde-Dünne hatte er sich als Trainer einen hervorragenden Ruf erworben, nun sollte er bei der ersten Mannschaft die Nachfolge von Jens Großpietsch antreten. Der Plan ging auf: Sieben Jahre saß der ehemalige Regionalligaspieler des TV Lenzinghausen in Werther auf der Bank. Mit Kontinuität und Leidenschaft formte er eine Mannschaft, die sich zum Inventar der Landesliga entwickelte. Talente aus dem eigenen Nachwuchs reiften unter seinen Fittichen zu Gesichtern des Teams, das Spitzenreiter ärgerte statt in Abstiegsnöte zu geraten. Wie ein Schachspieler in der Crunch-Time Klare Ansagen an seine Spieler machte Joachim Tegelhütter, wenn sie notwendig waren. Ein Lautsprecher an der Seitenlinie war er jedoch nie. Gelassenheit zeichnete ihn aus – bei der Gegneranalyse vor der Partie und erst recht in der Crunch-Time. &bdquo;Wenn es kurz vor Spielende um ihn herum immer hektischer wurde, bereitete er wie ein Schachspieler den entscheidenden Zug vor. Das waren Tegels Momente“, erzählt der HSG-Vorsitzende Tilo Sommer, der auch als Spieler unter Joachim Tegelhütter aktiv war. 2013 übergab Joachim Tegelhütter seinen Trainerposten an Helmut Bußmeyer. Im Verein aber war er längst heimisch geworden – und übernahm weiter Verantwortung: Viele Jahre widmete sich der Sportlehrer der Nachwuchsarbeit in der JSG Werther/ Borgholzhausen. Marius Kruse oder Fabian Jarosch sind nur zwei von vielen Akteuren aus ganz unterschiedlichen Wertheraner Generationen, die von seiner Erfahrung und seinem Wissen profitierten und heute oft als Leistungsträger in den Spielberichten den ersten Mannschaften der HSG auftauchen. Kinder erben sein Talent und die Liebe zum Handball Seine Liebe zum Handball und das Talent vererbte Joachim Tegelhütter nicht zuletzt auch an seine beiden eigenen Kinder: Ben Wentrup spielte vor zwei Jahren mit der A-Jugend von GWD Minden um die deutsche Meisterschaft. Luisa Wentrup sicherte sich 2023 im Trikot der HSG Werther/Borgholzhausen den Titel der Torschützenkönigin in der Landesliga. Danach wechselte sie zur TG Hörste in die Regionalliga. Wie für seine Freunde im Verein war und blieb Joachim Tegelhütter auch für unsere Zeitung jederzeit ein kollegialer Gesprächspartner. Als das &bdquo;Haller Kreisblatt“ im Corona-Frühjahr 2020 nach der &bdquo;Mannschaft des Jahrzehnts“ für den TV Werther fragte, konnte es keinen kompetenteren Experten als ihn geben. &bdquo;Er half dem Verein, wo Hilfe benötigt wurde“ Als Herrenwart gehörte Joachim Tegelhütter bis 2019 dem Vorstandsteam des TV Werther an, dann zog er sich aus gesundheitlichen Gründen zurück. &bdquo;Trotzdem blieb er immer ein Fan seines geliebten Sports und half dem Verein, wo Hilfe benötigt wurde“, heißt es im Nachruf. Als Grillmeister begrüßte &bdquo;Tegel“ die Zuschauer bei vielen Heimspielen als Erster am Halleneingang. Seine Handballfreunde und der HSG-Vorstand werden ihn dort in Zukunft sehr vermissen – und ebenso dankbar sein &bdquo;für die gemeinsame Zeit, für sein großes Engagement und die vielen schönen Momente, die wir mit Tegel erleben durften“.

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