Taktikcheck: Vielleicht sollte Kniat Nagelsmann mal zum Arminia-Heimspiel einladen | Haller Kreisblatt

Bielefeld. Während die deutsche Fußball-Nationalmannschaft die Fans in den vergangenen 14 Tagen mit zwei Länderspielen ohne Tempo und Kreativität langweilte und maßlos enttäuschte, boten der DSC Arminia Bielefeld und der 1. FC Magdeburg ein unterhaltsames und gutklassiges Zweitligaspiel. Während die erste Halbzeit ein Fifty-fifty-Spiel war, nutzten die Arminen eine längere Spielunterbrechung durch die Magdeburger Fans zur 1:0-Führung. Am Ende siegte der DSC verdient mit 2:0 und kletterte auf den 3. Tabellenplatz. Die erste Halbzeit in Bielefeld Beide Mannschaften agierten im Ballbesitz und im Spiel gegen den Ball sehr ähnlich. Sie setzten den Gegner durch ein hohes Pressing unter Druck, lösten dieses durch Rückpässe in Richtung Torwart aus und standen dabei in der letzten Kette hoch. So erzeugten sie maximalen Druck auf den Ball. Trotz dieses Drucks versuchten beide Teams über einen konstruktiven Spielaufbau die erste Pressinglinie des Gegners zu überspielen. Die Arminen wählten neben langen Bällen in Richtung von Joel Grodowski einen flachen Spielaufbau über die rechte Seite. In der 33. Minute gelang so ein fehlerfreier Aufbau über Monju Momuluh und Isaiah Young, der Grodowski mit einem Vertikalpass glänzend in Szene setzte. Die Magdeburger dagegen bauten in ihrem Spielaufbau auf Torwart Dominik Reimann, der häufig den eigenen Neuner in der vordersten Linie anspielte. Es entwickelte sich ein temporeicher und intensiver Schlagabtausch mit Chancen vor beiden Toren. Die Tore von Arminia Bielefeld Zu was die unsäglichen Bengalos und Pyroshows der eigenen Fans führen können, erlebte das Team des 1. FC Magdeburg in der 52. Minute. Die minutenlange Spielunterbrechung war für den DSC ein psychologischer Vorteil, denn die Bielefelder setzten das Spiel mit einem Freistoß fort. Die Variante über den in die Tiefe startenden Grodowski brachte die 1:0-Führung durch Kapitän Mael Corboz. Das 2:0 erzielte das Team von Trainer Kniat nach einem gelungenen flachen Spielaufbau. Dabei machte Young auf dem rechten Flügel den Raum geschickt frei für Marvin Mehlem, der seinen Gegenspieler mit einer herrlichen Drehung versetzte und den überragenden Grodowski auf die Reise zum 2:0 schickte. Grodowski war bester Spieler auf dem Platz Joel Grodowski bereitete das 1:0 mit einer schönen Flanke auf den zweiten Pfosten in Richtung Corboz vor. Das 2:0 erzielte er mit dem rechten Außenrist nach einem 50-Meter-Sprint – ein wunderschöner Treffer. Bis zu seiner Auswechslung in der 89. Minute hatte Arminias Stürmer Nummer eins unzählige Tiefenläufe mit höchster Intensität gezeigt. Vielleicht sollte Mitch Kniat seinen Trainerkollegen Julian Nagelsmann in die Schüco-Arena einladen, um ihm die Emotionalität und die Tempoläufe eines Joel Grodowski zu zeigen. Schon in der ersten Halbzeit suchte der Stürmer permanent das Eins-gegen-eins und setzte sich fast immer durch. Im Gegensatz zu den vorherigen Spielen hatte Grodowski auch seine Emotionen im Griff und lamentierte nicht von Beginn an mit dem Schiedsrichter. Das sollte er unbedingt beibehalten. .responsive23-XrZQbqf4HPlSn8rJ-ttc-linechart-arminia-bielefelds-saisonverlauf { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-XrZQbqf4HPlSn8rJ-ttc-linechart-arminia-bielefelds-saisonverlauf { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-XrZQbqf4HPlSn8rJ-ttc-linechart-arminia-bielefelds-saisonverlauf { padding-top: 142.86%; } } Fazit zum Arminia-Sieg Die Szene in der ersten Minute der Nachspielzeit war symptomatisch für die Power und die Mentalität der Arminen. Marius Wörl jagte in der gegnerischen Hälfte den ballbesitzenden Magdeburger, eroberte den Ball und setzte den eingewechselten Julian Kania ein, der mit einem Pfostenschuss das 3:0 verpasste. Mit einer überragenden Laufleistung von 127,01 km waren die Bielefelder das laufstärkste Team des Spieltages. Die Arminen zeichnet aktuell all das aus, was der deutschen Fußball-Nationalmannschaft fehlt: Tempo, Kreativität und Mentalität. Am nächsten Freitagabend kommt die SpVgg Greuther Fürth in die Schüco-Arena. Der DSC muss nur dort weitermachen, wo er gegen Magdeburg aufgehört hat.

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