Taktikcheck: Diese Entscheidungen von Arminia-Trainer Mitch Kniat sitzen | Haller Kreisblatt

Bielefeld. Arminia kann nicht nur Pokal, sondern auch Ligaalltag. Beim deutlichen 4:1-Sieg gegen den Nachwuchs des VfB Stuttgart wartete das Team von Mitch Kniat mit der erfolgreichsten ersten Halbzeit der gesamten Saison auf. Julian Kania und der bestens aufgelegte Joel Grodowski sorgten für eine beruhigende 3:0-Halbzeitführung, ein völlig neues Gefühl für die Fans in der Schüco-Arena. Der DSC-Coach hatte den besseren Matchplan als der Stuttgarter Trainer Markus Fiedler. Der Matchplan von Kniat Die Aufgabe von Kniat, nach dem laufintensiven Pokalspiel und drei gelbgesperrten Ausfällen gegen den hoch eingeschätzten Nachwuchs des VfB die bestmögliche Elf mit der richtigen Taktik in die Partie zu schicken, war durchaus anspruchsvoll. Doch die Entscheidungen des Coaches saßen. Die Idee, an Pokalheld und &bdquo;Mister zweite Bälle“ Sam Schreck festzuhalten, war goldrichtig. Damit einher ging wie schon gegen Bremen ein hohes Pressing mit frühen Ballgewinnen. In der 14. Minute schlugen Kania, Corboz, Schreck und Grodowski das erste Mal zu. Es war ein hohes Pressing wie aus dem Lehrbuch oder der Taktiktafel. Die Stuttgarter hatten einen Abstoß, den Groiß zu seinem wenige Meter entfernt stehenden Torwart Seimen passte. Dieses Anspiel war der Pressingauslöser für die Arminen. Kania lief den Torwart im Vollsprint und im Bogen auf dessen rechter Seite an, sodass dieser sich nur nach links bewegen konnte. Unter Druck passte dieser auf den am Strafraum entgegenkommenden di Benedetto. Dieser spürte bereits den Atem des pressenden Schrecks, was zu einem schlechten ersten Kontakt und dem anschließenden Foul an den heranstürmenden Grodowskis führte. Es folgte der verwandelte Foulelfmeter durch Kania. Danach hatte der DSC 15 bärenstarke Minuten und erhöhte durch Grodowski auf 2:0. Unverständlich war, dass der Stuttgarter Trainer auf eine tiefe Verteidigung setzte und die Arminen in der eigenen Hälfte kombinieren ließ. So hatte der DSC nach dem intensiven Pokalspiel keinen Stress. Organisiertes Verteidigen Die Arminen glänzten in der ersten Halbzeit durch einen hohen Ball-, Gegner- und Raumdruck. Sie verteidigten nach vorn. Sie deckten durch wie beispielsweise bei der Entstehung des 3:0. Innenverteidiger Maximilian Großer gewann weit in der Stuttgarter Hälfte den Ball. Über Corboz landete der Ball bei Wörl, der den Angriff wunderbar in den freien Raum für Grodowski verlagerte. Die Folge war die 3:0-Halbzeitführung. Der Plan von Trainer Kniat, die Stuttgarter durch ein hohes Anlaufen zu langen Bällen oder Fehlern im Spielaufbau zu zwingen, ging voll auf. Besonders vorteilhaft dabei war, dass die Arminen kurze Wege bis zum gegnerischen Tor hatten und keinen langen Anlauf von hinten heraus nehmen mussten. Umschalten nach Ballgewinn Beim 4:1 zeigten die Arminen einen &bdquo;Blitzkonter“, indem sie sofort in den Rücken der Stuttgarter Abwehr kamen. Kania auf Grodowski, der zunächst nur den Pfosten traf, dann aber gedankenschnell auf Kapitän Corboz passte, der technisch anspruchsvoll zum 4:1 vollendete. Das Umschaltspiel ist eine der großen Stärken der Arminen. Mit pfeilschnellen Außenstürmern sowie laufstarken und nachrückenden Mittelfeldspielern wie Corboz und Wörl ist der DSC dafür personell bestens aufgestellt. Fazit Ein mutiges und hohes Pressing, viele gewonnene zweite Bälle und schnelle Umschaltmomente verhalfen den Arminen zu einem deutlichen und ungefährdeten Heimsieg. So sollte das Team von Kniat dauerhaft auf der Alm auftreten. Am nächsten Samstag treten die Bielefelder im Nachbarschaftsduell beim SC Verl an. Das wird keine leichte Aufgabe für die Arminia. Da jedoch die Konkurrenz an der Tabellenspitze konstant punktet, benötigt der DSC wieder drei Punkte, um oben dranzubleiben.

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