Noten für Arminia Bielefeld: Nur ein Profi überzeugt, zwei Spieler fallen ab | Haller Kreisblatt

Bielefeld. Alle bei Arminia wussten, dass es irgendwann passieren musste. Doch mit dem 1:2 gegen Dynamo Dresden die erste Liganiederlage seit mehr als einem halben Jahr auf derart bittere Weise zu kassieren, stank den Bielefeldern gewaltig. Strittige Schiedsrichterentscheidungen und ein später Nackenschlag: Es war wahrlich nicht der Tag der Arminen. Ursächlich für die Niederlage waren allerdings auch eigene Unzulänglichkeiten der Ostwestfalen, die vor allem in der ersten Halbzeit ein schwaches Spiel zeigten. Nur ein DSC-Profi stach aus deiner durchwachsenen Teamleistung heraus. Arminia-Keeper Leo Oppermann Der Vertreter des gesperrten Jonas Kersken machte seine Sache ordentlich und strahlte Ruhe aus. Vor der Pause packte er beim Kopfball von Nils Fröling sicher zu, nach dem Seitenwechsel stand er beim Kopfball von Vinko Sapina goldrichtig und klärte in der Nachspielzeit einen Schuss von Aljaž Casar mit einer Faust. Lediglich bei einem Schuss in der zweiten Hälfte zeigte Oppermann eine kleine Unsicherheit, als er den Ball nicht zu packen bekam und nach vorne prallen ließ. Bei den Gegentreffern war er jeweils machtlos. Note: 3 DSC-Vizekapitän Christopher Lannert Der Vizekapitän sah wie die gesamte Hintermannschaft in der Entstehung des 0:1 nicht gut aus. In der zweiten Halbzeit legte Lannert dann eine ordentliche Schippe drauf und sorgte auch in der Offensive für Betrieb. Seine mustergültige Flanke verwertete Joel Grodowski zum 1:1. In der 75. Minute flog der 27-Jährige wegen einer vermeintlichen Notbremse vom Platz – eine mindestens diskussionswürdige Entscheidung von Schiedsrichter Tom Bauer. Note: 3 Arminias Innenverteidiger Leon Schneider Auch der sonst so zuverlässige Innenverteidiger kam vor dem 0:1 nicht entscheidend in den Zweikampf mit Vorlagengeber Fröling. In der Folge ließ die Defensive unter Schneider zwar kaum Großchancen für Dresden zu, doch mehr als durchschnittlich war die Leistung des 25-Jährigen am Sonntagnachmittag nicht. Note: 3 DSC-Innenverteidiger Maximilian Großer Der gebürtige Dresdner erwischte gegen seinen Ex-Klub einen unglücklichen Start, als er von Teamkollege Tim Handwerker ohne eigenes Zutun angeschossen wurde und so das 0:1 einleitete. Auch mit seiner Grätsche konnte er den platzierten Schuss von Niklas Hauptmann nicht mehr blocken. In der Folge machte Großer eine solide Partie und segelte nach etwas mehr als einer Stunde haarscharf an einer Handwerker-Ecke vorbei. Note: 3 Arminias Linksverteidiger Tim Handwerker Der Linksverteidiger leitete den ersten Gegentreffer mit einem unpräzisen Flachpass ein. Zwar war es Handwerkers einziger schwerwiegender Fehler, doch der Neuzugang konnte dennoch nicht so überzeugen wie zuletzt. Insbesondere in der Offensive war von ihm abseits einer guten Flanke auf Grodowski wenig zu sehen. Note: 4 DSC-Mittelfeldspieler Stefano Russo Der Taktgeber im Arminia-Spiel war im ersten Durchgang vergeblich um Struktur bemüht. In den zweiten 45 Minuten hatte Russo, der wie viele Arminen nicht seinen besten Tag erwischte, damit mehr Erfolg und auch den ersten gefährlichen Arminia-Abschluss des zweiten Durchgangs. Auf der Gegenseite blockte Russo in der Nachspielzeit einen Schuss in höchster Not und feierte seine Rettungstat beinahe wie einen eigenen Treffer. Doch Luca Herrmanns Traumtor verhagelte dem 25-Jährigen wenig später die Laune. Note: 3 DSC-Mittelfeldspieler Sam Schreck Der Mittelfeldmotor erwischte einen schwachen Tag. Schreck trat kaum in Erscheinung und musste schon zur Pause raus. Note: 5 Arminia-Kapitän Mael Corboz Auch der Kapitän reihte sich in die durchwachsene Mannschaftsleistung ein. In der ersten Halbzeit agierte Corboz noch zu ungenau, steigerte sich aber im Verlauf der Partie. Der 30-Jährige war wie immer viel unterwegs, die großen Glanzpunkte setzte er allerdings nicht. Note: 3 DSC-Neuzugang Marvin Mehlem Das Spiel des Neuzugangs war vor der Halbzeitpause ebenfalls von Fehlern und Ungenauigkeiten geprägt. In der zweiten Spielhälfte legte auch Mehlem zu, arbeitete viel für das Team, agierte aber häufig zu umständlich. In der 83. Minute hatte er die Megachance auf das 2:1, vergab jedoch einigermaßen kläglich. Note: 3,5 Noah Sarenren Bazee in der Offensive Der 29-Jährige war in der Offensive überhaupt kein Faktor. Ohne nennenswerte Aktion musste er bereits nach 45 Minuten für Benjamin Boakye Platz machen. Note: 5 Joel Grodowski im DSC-Angriff In einer schwachen ersten Bielefelder Halbzeit war der Angreifer noch der auffälligste Armine und hatte mit einem Schuss (24.) sowie einem Kopfball (37.) die besten Offensivszenen für den DSC. In der zweiten Halbzeit agierte Grodowski dann über den linken Flügel. Eine Position, auf der er sich ganz offenkundig wohler fühlt. Der 27-Jährige machte über seine Seite viel Alarm, setzte einen Schuss über das Tor und erzielte wenig später per Direktabnahme den Ausgleich. Note: 2 Arminias Stürmer Julian Kania Der Stürmer hatte nach seiner Einwechslung deutlich weniger Bindung zum Spiel als noch gegen Bremen. Dennoch machte Kania den ein oder anderen Ball gut fest und ließ in der Entstehung der Mehlem-Chancen den Ball clever durch. Note: 3,5 DSC-Profi Benjamin Boakye Der 20-Jährige war mit seinem Tempo in der zweiten Halbzeit über die rechte Seite eine Belebung. Seine beste Aktion hatte der Flügelflitzer, als er mit einem klugen Pass auf Marvin Mehlem dessen Riesengelegenheit initiierte. Note: 3 Außerdem eingewechselt wurden Joel Felix (für Schneider, 63.) und Lukas Kunze (für Mehlem, 90.). Innenverteidiger Felix verrichtete in der Defensive einen soliden Job, Kunze setzte keine nennenswerten Akzente.

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