„Teilweise schon unfair“: Wie Arminia-Trainer Kniat über Leverkusen denkt | Haller Kreisblatt

Bielefeld. Immerhin einen Punkt hatten sie noch gerettet. Trotzdem fühlte sich das 2:2 (1:1) gegen Hannover 96 II nicht gut an. Die Arminen wussten: Wer die Top drei der Drittligatabelle attackieren möchte, der hätte sein Heimspiel gegen den Tabellenvorletzten am Samstag gewinnen müssen. Dass der Dämpfer womöglich bis zum Pokalspiel am Dienstag gegen Bayer Leverkusen nachwirken könnte, verneinten die Bielefelder jedoch. &bdquo;Dienstag ist ein ganz anderes Spiel. Das hat mit dem Spiel gegen Hannover nichts zu tun“, sagte Mael Corboz. Es war der 30 Jahre alte Kapitän, der Arminia gegen den Außenseiter vor einer Heimpleite bewahrte. Um am 1. FC Saarbrücken (0:0 in Rostock) vorbeizuziehen und auf Relegationsrang drei vorzurücken, hätte Bielefeld Hannover aber besiegen müssen. Corboz: &bdquo;Die Meisterschaft ist wichtiger als der DFB-Pokal. Aber wir müssen nicht heute unter den ersten Drei sein, sondern in etwas weniger als zwei Monaten.“ Nach herrlicher Hacken-Vorarbeit von Louis Oppie drosch Corboz den Ball ins Netz. 86 Minuten waren auf der Alm absolviert, der Treffer weckte das Publikum auf. Bis dahin hatten die Ostwestfalen wenig dafür getan, um die 23.591 Zuschauer mitzunehmen und die von Anfang an aufmüpfigen Hannoveraner zu beeindrucken. Arminia-Profi Russo erstellt lange Mängelliste &bdquo;Wir waren mit Ball viel zu unsauber, die Intensität war nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben. Wir haben zu viele Bälle verloren und den Gegner stark gemacht“, erstellte Mittelfeldspieler Stefano Russo eine lange Mängelliste. Er sagte: &bdquo;Wenn wir nicht zu hundert Prozent da sind, wird es schwierig.“ Lesen Sie auch: Arminia-Kolumne: Jetzt kommt das größte Spiel seit zehn Jahren Hatte sich das große Spiel gegen Leverkusen in den Hinterköpfen der Spieler womöglich doch schon breitgemacht? &bdquo;Im Hinterkopf auf jeden Fall, vielleicht sogar im Vorderkopf. Das hat aber nichts damit zu tun, wie wir aufgetreten sind“, sagte Trainer Mitch Kniat. Arminia-Kapitän Corboz: &bdquo;Wir glauben zu hundert Prozent daran“ Der DSC-Coach haderte mit der Offensivleistung seines Teams, das &bdquo;vorne bis zur 70., 75. Minute keine Durchschlagskraft“ entwickelt habe, aber: &bdquo;Positiv ist, was die Mannschaft für ein Herz hat, dass sie das 2:2 erzielt und in den letzten fünf Minuten ein Feuerwerk abbrennt. Da kann sogar das 3:2 für uns fallen.“ Das stimmt, allerdings hätte in der heißen Schlussphase auch Hannover noch zum Siegtor kommen können. Und mehr als den einen Punkt hatte Arminia auch nicht verdient. Lesen Sie auch: Arminia Bielefeld im Halbfinale: Gibt es noch die Chance auf Tickets? &bdquo;Am Ende war eine super Energie drin, die wir eigentlich von Anfang an gebraucht hätten. Die nehmen wir mit“, sagte Russo. Mit in das Halbfinale gegen Leverkusen. Auf dem Papier hat Arminia gegen den Riesen keine Chance, doch die will der DSC nutzen. Die Wahrscheinlichkeit auf den Endspieleinzug betrage &bdquo;für die Außenstehenden null bis fünf Prozent, in unseren Köpfen ist sie ein bisschen größer“, sagte Corboz, der betonte: &bdquo;Wir sind da, um Spiele zu gewinnen. Wir müssen daran glauben, sonst darfst du gar nicht mehr zum Training kommen. Wir glauben zu hundert Prozent daran.“ Arminia-Trainer Kniat: &bdquo;Hohe Laufbereitschaft, keine Angst“ Coach Kniat bezieht seine Zuversicht derweil aus einer Statistik, die es gar nicht gibt. Er sagte: &bdquo;Ich habe noch nie gegen Bayer Leverkusen verloren, habe allerdings auch noch nie gegen die gespielt.“ Lesen Sie auch: Noten für Arminia Bielefeld: Dieser DSC-Profi erwischt einen rabenschwarzen Tag Beobachtet aber hat er den Gegner, zuletzt am Freitagabend bei Bayers 3:1-Heimerfolg im Bundesligaspiel gegen den VfL Bochum und auch schon zuvor beim fulminanten 4:3-Sieg in Stuttgart. Über die Qualität des amtierenden Meisters und Pokalsiegers mit Stars wie Xhaka, Frimpong, Tah, Grimaldo, Schick oder Boniface sagte Kniat augenzwinkernd: &bdquo;Wenn man sich Leverkusen so anguckt, die sind ja teilweise schon unfair. Wir müssen sehen, dass wir ab und zu auch mal ein bisschen unfair sind.“ Arminia müsse die Aufgabe mit &bdquo;hoher Intensität, Laufbereitschaft und ohne Angst“ angehen. Der 39-Jährige betonte: &bdquo;Ich gehe durchweg positiv in das Spiel. Ich würde auch in ein Duell mit Alexander Zverev gehen und sagen: ’Ich gewinne das Ding.’ Wir gehen davon aus, dass wir Leverkusen stressen und erfolgreich sein können. Ich glaube zu hundert Prozent an das Wunder. Wir gehen so in die Partie, dass wir ins Finale kommen wollen.“ Hannover-Spiel hat Arminia viel Kraft gekostet Davon, dass sich die im Vergleich zu Bayer um 20 Stunden kürzere Regenerationszeit und der hohe Kraftaufwand, der gegen Hannover II nötig war, negativ auswirken könnten, will Kniat nichts mehr wissen: &bdquo;Da gibt es keine schweren Beine. Es heißt einfach Vollgas.“ Ganz ähnlich sieht das auch Corboz,: &bdquo;Am Dienstag ist der Kopf eher entscheidend als die Beine.“

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