
Bielefeld. Arminia Bielefeld ist im Heimspiel gegen Hannover 96 II nicht über ein Unentschieden hinausgekommen. Nach wilden 90 Drittliga-Minuten hieß es gegen Kellerkind Hannover 96 II 2:2 (1:1).
Nach der zweiwöchigen Länderspielpause schenkte DSC-Trainer Mitch Kniat weitgehend jener Formation das Vertrauen, die er auch beim bis dahin letzten Ligaspiel in Osnabrück (15. März, 1:0) aufgeboten hatte. Einziger Unterschied: Der von einer Oberschenkelverletzung vollständig genesene Joel Felix rückte anstelle von Maximilian Großer in die Innenverteidigung.
Weil die Arminen am Samstag erst zum Spätspiel antraten, kannten sie schon vor dem Anpfiff die Ausgangslage. Durch das 0:0 des 1. FC Saarbrücken am frühen Nachmittag beim FC Hansa Rostock war klar: Mit einem Sieg über Hannover II würden die Ostwestfalen an den Saarländern vorbeiziehen und Relegationsrang drei erklimmen. „Wir gucken nicht auf die anderen Ergebnisse und lassen uns von den Gegnern nicht irritieren. Wenn wir gewinnen, sind wir auf dem dritten Platz“, erklärte DSC-Sport-Geschäftsführer Michael Mutzel vor dem Anpfiff beim Streamingdienst „Magenta Sport“.
Arminia zu Beginn im Pfosten-Glück
Doch der Gastgeber sah sich einer mutig beginnenden Gästeelf gegenüber. Kolja Nuno Oudenne traf in der vierten Minute nur den Pfosten.
Weitere drei Minuten später war der Ball dann drin - allerdings im Tor der 96er. Erst legte Sam Schreck wunderbar auf Mael Corboz ab, dessen Schuss Lukas Wallner für seinen bereits geschlagenen Schlussmann so gerade noch retten konnte. Der wuchtige Nachschuss von Stefano Russo klatschte Jeremie Niklaus dann aus kurzer Distanz an den ausgestreckten Arm - Elfmeter. Julian Kania bewies einmal mehr, dass er ein kaltschnäuziger Strafstoßschütze ist, er verwandelte sicher.
Abgesehen von ein paar wenigen zielstrebigen Aktionen wirkte Arminia fahrig, das Spiel des DSC war fehlerbehaftet. Spukte da, mehr als Coach Kniat lieb sein konnte, etwa doch schon der amtierende Meister und Pokalsieger Bayer 04 Leverkusen in den Köpfen seiner Spieler herum? „Das ist nicht einfach, auch ein stückweit gefährlich“, sagte Manager Mutzel über den Spagat zwischen Liga-Pflicht und Pokal-Kür. Am Dienstag (20.45 Uhr) sind die Leverkusener anlässlich des DFB-Pokal-Halbfinales auf der Alm zu Gast.
Viele Fouls, wenig Spielfluss
Hannover spielte etwas gefälliger, das Publikum – 23.591 waren gekommen – übte sich zunächst, genau wie die Arminia, in vornehmer Zurückhaltung. Zahlreiche Fouls unterbrachen immer wieder den Spielfluss. Schön anzusehen war die Partie nicht.
Für ein echtes Glanzlicht sorgten kurz vor der Pause dann noch einmal die Gäste. Nach feinem Zuspiel von Niklaus nahm Oudenne den Ball sehenswert mit und schloss mit einem platzierten Flachschuss vorbei an DSC-Keeper Jonas Kersken ins lange Eck ab – 1:1 (44.). Keine Frage, der Ausgleich für den Tabellenvorletzten war verdient.
Es dauerte bis zur 60. Minute, ehe der Gastgeber mal wieder gefährlich vor das 96-Tor kam. Nach starker Flanke von Joel Grodowski landete ein Kopfball von Kania auf der Latte.
Arminias Dreifachwechsel soll endlich mehr Schwung bringen
Ein Dreifachwechsel sollte dann endlich für mehr Offensivschwung sorgen. Merveille Biankadi, Noah Sarenren Bazee und Isaiah Young ersetzten Grodowski, Kania und Schreck. Die nächste Chance aber hatte Corboz, der mit seinem Schuss dicht dran war an der erneuten Führung (67.).
Doch es folgte die kalte Dusche. Der bärenstarke Oudenne, bester Mann in der Schüco-Arena, schlug ein zweites Mal zu. In der 80. Minute traf der Schwede zum 2:1 für die Gäste. Corboz aber konterte wenig später und erzielte den 2:2-Ausgleich (86.).
Das Publikum war nun voll da und wollte Arminia zum Dreier und damit auf Platz drei brüllen. Doch es blieb trotz eines bis zum Schluss offenen Schlagabtauschs beim Remis.