„Ein Pokalabend ist Gänsehaut“: Arminia peilt nächsten Favoritensturz an | Haller Kreisblatt

Bielefeld. Ein schier übermächtiger Gegner, Flutlicht, ausverkaufte Schüco-Arena: Das Achtelfinale im DFB-Pokal zwischen Arminia Bielefeld und dem SC Freiburg (18 Uhr) hat alles, was diesen Wettbewerb aus Sicht des Außenseiters reizvoll macht. &bdquo;Ein Pokalabend ist Gänsehaut“, fasst es DSC-Verteidiger Louis Oppie zusammen. Dementsprechend groß ist die Vorfreude bei den Arminen, für die es ohne Zweifel das Spiel des Jahres ist – mindestens. &bdquo;Es ist für alle etwas Besonderes. Ich glaube, keiner von uns hat schon mal ein Achtelfinale gespielt. Ich zumindest nicht“, sagt Trainer Mitch Kniat. Nach den beiden Favoritenstürzen gegen Hannover 96 (2:0) und Union Berlin (2:0) hat nicht nur der 39-Jährige Blut geleckt. Kniat glaubt auch gegen die Freiburger an eine Chance. &bdquo;Es ist ein Pokalspiel. Da ist immer alles möglich.“ Der DSC-Trainer weiß allerdings auch, dass dafür alles stimmen muss. Die Favoritenrolle liegt klar beim Bundesligasechsten aus dem Breisgau. Gastgeschenke erwartet er keine. &bdquo;Freiburg wird uns definitiv nicht unterschätzen und uns nur wenig Fehler verzeihen. Das Team von Julian Schuster sei nicht nur eine &bdquo;gute, sondern eine Topmannschaft“, die extremer Fleiß auszeichne. &bdquo;Untypisch für die Bundesliga“, meint Kniat. &bdquo;Es wird ein Spiel, in dem wir fokussiert verteidigen und unsere wenigen Chancen nutzen müssen.“ Der Abend werde erneut &bdquo;Spezielles von uns abverlangen“. Fragezeichen bei Arminias Hilterman und Sarenren Bazee Das gilt insbesondere für den läuferischen Bereich. Wie schon in der Runde zuvor, werden die Bielefelder nicht häufig in den Genuss des Spielgeräts kommen, vermutet Kniat. &bdquo;Wir müssen realistisch sein. Es wird vergleichbar mit dem Union-Spiel.“ Er und seine Mannschaft hätte sich &bdquo;ganz viel vorgenommen, doch aber ein Bundesligist drückt einen Drittligisten schon mal hinten rein“. Allzu große Sorgen machte sich der Coach deshalb nicht. &bdquo;Das können wir, das haben wir oft gezeigt.“ Entscheidend sei, dass &bdquo;jeder am Anschlag ist“. Die Kraft dafür sollte trotz des zweiten Spiels in vier Tagen vorhanden sein. &bdquo;Natürlich ist es anstrengend, aber mit Spielen am Freitag, Dienstag und Sonntag ist es die angenehmste Englische Woche, die wir haben können“, sagt Julian Kania. Der Stürmer, der gegen Union noch wegen Rückenproblemen passen musste, darf sich Hoffnungen auf einen Startelfeinsatz machen. Pokaltorjäger André Becker kehrt zwar in den Kader zurück, hat jedoch einige Wochen gefehlt. Joel Felix fällt weiterhin aus. Hinter dem Einsatz von Noah Sarenren Bazee und Jeredy Hilterman steht ein großes Fragezeichen. Doch Arminias Toptorschütze Kania sprüht vor Tatendrang. &bdquo;Wir freuen uns auf das Spiel, die ganze Stadt freut sich darauf.“ VAR kommt in der Bielefelder Schüco-Arena zum Einsatz Darauf baut auch Kniat. Er nimmt nicht nur seine Profis, sondern jeden anderen Arminen in die Pflicht. &bdquo;Alle müssen bei 100 Prozent sein. Nicht nur die Spieler, sondern auch das Trainerteam, der Staff und die Fans. Alle müssen eine Punktlandung hinlegen, damit es für die nächste Runde reicht.“ Die mit mehr als 26.000 Zuschauern rappelvolle Alm sieht er als immenses Faustpfand. &bdquo;Was für Saarbrücken vergangenes Jahr der Platz war, sind für uns in dieser Saison die Fans“, erklärt Kniat. Die Saarbrücker waren in der abgelaufenen Spielzeit bei zum Teil desaströsen Platzverhältnissen im eigenen Ludwigsparkstadion bis in das Pokal-Halbfinale vorgestoßen. So weit ist der DSC zwar noch nicht, doch der Pokal bescherte dem Drittligisten bislang schon einen warmen Geldregen. Allein für den Einzug in das Achtelfinale gab es 837.813 Euro. Hinzu kommen die Zuschauereinnahmen. Sollte den Ostwestfalen erneut die Sensation gelingen, winken sogar 1.675.625 Euro. Dass es neben dem Finanziellen auch sportlich um viel geht, zeigt, dass in den Achtelfinals der Videoschiedsrichter (VAR) und die Torlinientechnik verpflichtend zum Einsatz kommt. Kniat steht der technischen Hilfe nach eigenen leidvollen Erfahrungen mit Drittliga-Referees positiv gegenüber. &bdquo;Ich habe ihn vor einigen Jahren noch gehasst. Mich haben die Unterbrechungen genervt. Nach der vergangenen Saison muss ich aber sagen, dass ich ihn mir des Öfteren gewünscht hätte.“ Solche Themen interessieren den Cheftrainer allerdings vor dem K.o.-Duell nur am Rande. Ebenso wenig die Frage nach Verlängerung oder Elfmeterschießen. &bdquo;Wie lange es dauert, ist mir komplett egal. Entscheidend ist, dass wir weiterkommen. Dafür werden wir alles investieren.“

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