Überraschender Wechsel: Hofladen in Werther hat neue Inhaberin

Werther-Theenhausen. Noch vor drei Monaten hatte Viktoria John keine Ahnung, dass ihr Leben wenige Wochen später vollkommen anders aussehen würde. Jetzt sitzt sie an einem der Tische im Theenhausener Bioladen Grünzeit und sagt augenzwinkernd: &bdquo;Große Entscheidungen können wir ganz schnell treffen.“ &bdquo;Wir“, das sind sie und ihr Mann Clemens John, und die Entscheidung, die die beiden im Sommer getroffen haben, ist keine geringere, als einen Laden zu übernehmen und fortan mit großem Einsatz und viel Engagement dessen Geschicke zu lenken. Seit 1. August ist Viktoria John die Inhaberin des Naturkostladens Grünzeit auf dem Biohof Meyer zu Theenhausen. Mit der bisherigen Inhaberin Andrea Linkmeyer und deren Lebenspartner Bastian Jacks ist das Ehepaar John gut befreundet. &bdquo;Andrea und Basti haben ein Kind bekommen und machen jetzt erst mal beide Elternzeit“, erklärt Viktoria John den Inhaberinnenwechsel. Vier Jahre hätten sie viel Liebe und Energie in den Hofladen gesteckt, nun wollten sie erst mal andere Prioritäten setzen. &bdquo;Aber sie werden bestimmt wieder Projekte starten, wir werden auf jeden Fall von den beiden noch was hören“, sagt Viktoria John. Direkter Kundenkontakt fehlte Die 30-Jährige ist gelernte Einzelhandelskauffrau mit der Zusatzqualifikation Naturkostberaterin. Mehrere Jahre hat sie in einem Hofladen gearbeitet und dort viel Berufserfahrung gesammelt. &bdquo;In den letzten eineinhalb Jahren habe ich dann aber etwas ganz anderes gemacht, nämlich in der IT gearbeitet“, erzählt sie. In der Firma ihres Mannes habe sie vor allem Websites gemacht und Kunden betreut. &bdquo;Aber der direkte Kundenkontakt hat mir gefehlt und der Traum vom eigenen Hofladen war ohnehin die ganze Zeit präsent“, sagt Viktoria John. Eigentlich hatte sie bereits einen anderen Hofladen ins Auge gefasst. Als aber dann das Angebot von Andrea Linkmeyer kam, sei ihr die Entscheidung nicht schwergefallen. Innerhalb von nur vier Wochen war die ganze Übernahme abgewickelt und Viktoria John Naturkostladen-Besitzerin. Für sie ein Volltreffer: ein gut eingeführter Laden mit einer treuen Stammkundschaft, auf einem Hof, der noch bewirtschaftet wird. Letzteres war für Viktoria John entscheidend. &bdquo;Ich wollte ausdrücklich einen Hofladen, wäre es nur ein Bioladen gewesen, hätte ich mich vielleicht anders entschieden“, sagt sie. Aber mit dem Hof Meyer zu Theenhausen im Rücken, dessen Felder von Biolandwirtin Tina Esser bewirtschaftet werden, und in dessen Gebäude der Hofladen liegt, passte alles. &bdquo;Kürzere Lieferwege gibt es nicht“, sagt sie. Das Bistro soll wieder aufblühen Viel verändert hat Viktoria John deshalb zunächst auch nicht. Die sechs Mitarbeiterinnen sind geblieben, Lieferanten und Sortiment sind altbewährt. Nur der Eingangsbereich sieht nun ein bisschen anders aus. Statt des Weinsortiments, das nun im hinteren Bereich des Ladens steht, empfängt die Kundinnen und Kunden dort eine großzügige Kaffee- und Kuchentheke. &bdquo;Wir wollen so die Aufmerksamkeit ein bisschen mehr auf das Bistro lenken“, sagt die neue Chefin. Das war seit den Corona-Jahren nur noch mit deutlich reduziertem Angebot gelaufen. Ganz offensichtlich sei die Nachfrage aber deutlich größer. &bdquo;Ich bin schon in den ersten Wochen bestimmt von 20 oder 30 Kunden gefragt worden, ob wir denn jetzt auch wieder einen Mittagstisch anbieten“, erzählt Viktoria John. Das sei auf jeden Fall ihr Ziel. Wann es jedoch wieder so weit sein wird, könne sie derzeit nicht abschätzen. Bis dahin gebe es aber jeden Tag Kuchen oder Gebäck, eine Quiche, Salate und natürlich Kaffee und Tee, verspricht sie. Ehemann arbeitet nun vom Hofladen aus Ansonsten wird das Sortiment nun nach und nach den Kundenwünschen angepasst und entsprechend erweitert. &bdquo;Und natürlich werde ich meine Lieblinge hier auch anbieten“, sagt sie und nennt als Beispiel einen veganen Parmesan. Unterstützt wird sie bei allem von Ehemann Clemens. Der hat sich im Hinterzimmer des Ladens bereits einen Schreibtisch eingerichtet und arbeitet nun von Theenhausen aus. &bdquo;Ich bin hier der Mann für alle Fälle“, sagt Clemens John lachend. &bdquo;Wenn im Laden Unterstützung gebraucht wird, dann kann ich so direkt einspringen und mit anpacken, und ich werde bestimmt auch samstags mal an der Kasse stehen.“ Viktoria John schätzt es, dass sie ihren Mann als Ansprechpartner in der Nähe hat und die beiden die tägliche 35-Minuten-Fahrt vom Zuhause in Belm nach Theenhausen gemeinsam zurücklegen. Dabei entstehen dann auch viele Ideen, denn Pläne hat sie genug: &bdquo;Wir wollen gerne das Hofcafé noch etwas erweitern und Spielmöglichkeiten für Kinder einrichten.“

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