Drei neue Restaurants in einem Jahr: Werthers Wirte haben noch viel vor

Werther. Wer sich bislang darüber beklagt hatte, dass nach 20 Uhr in der Böckstiegelstadt die Bürgersteige hochgeklappt werden, kann nun nicht mehr meckern. Gleich drei gastronomische Angebote sind 2023 an den Start gegangen. Das Haller Kreisblatt hat sich einmal umgehört, wie zufrieden die Gastronomen nach dem ersten Jahr sind. 1621 - Werther Martin Schultz kommt aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus. Der Schwager von Inhaberin Dorota Wiete ist in dem winzigen Lokal für die Reservierungen zuständig und gibt den Grüßonkel, wie er selber scherzhaft sagt. Am 18. Mai hatte das Restaurant im Walbaum’schen Haus am Venghauss-Platz erstmals geöffnet. Nachdem Dorota Wiete, ihre Schwester Anna Schultz und Martin Schultz das zuletzt leerstehende Restaurant Momentos völlig auf links gedreht hatten. &bdquo;Wir sind überaus zufrieden“, sagt Martin Schultz, vor allem, da Werthers Innenstadt für das Trio ja Neuland gewesen war. Jahrelang hatte Dorota Wiete mit ihrem Mann Jochen Wietes Wirtshaus in Theenhausen geführt, das nach dessen Tod aber im September 2022 geschlossen wurde. &bdquo;Aber viele Stammkunden aus Theenhausen sind uns treu geblieben“, sagt Martin Schultz. Und viele neue seien hinzugekommen. Auch von außerhalb kämen die Gäste inzwischen zu ihnen. Aus Bielefeld, Spenge, Melle oder Gütersloh, zählt er auf. Und das, obwohl man keine Werbung mache. &bdquo;Das läuft alles über Mundpropaganda“, ist er stolz. Trotzdem räumt er ein, dass der Start nicht ganz leicht war. &bdquo;Wir mussten uns erst hier an die Abläufe gewöhnen, das war schon ganz anders als in Theenhausen. Vor allem, weil Küche und Gastraum wesentlich kleiner sind. Vom Abendmarkt überrollt 40 Plätze gibt es im Restaurant, rund 50 sind es im Biergarten. Der ist auch der Grund, warum das Restaurant bereits ab 16 Uhr öffnet. &bdquo;Da wollen die Leute gerne auch einfach draußen sitzen und etwas trinken“, sagt Schultz. Dadurch, dass der Biergarten etwas tiefer gelegen ist als der Venghauss-Platz sei man dort etwas abgeschirmt. &bdquo;Das wird toll angenommen.“ Vor allem der im vergangenen Sommer neu etablierte Abendmarkt auf dem Venghauss-Platz habe dem Restaurant nochmal einen Schub gegeben. &bdquo;Da wurden wir förmlich überrollt“, sagt er. Das 1621-Team hatte dort einen Stand mit kleiner Karte. &bdquo;Da sind wir auf jeden Fall nochmal bekannter geworden.“ Ohne Reservierungen geht in dem Restaurant inzwischen nichts mehr. Neben Dorota Wiete und Anne Schultz in der Küche gehören zum Team noch eine Küchenhilfe, acht Service-Kräfte und der &bdquo;Grüßonkel“ Martin Schultz. Ravensberger Straße 16; Öffnungszeiten: mittwochs bis sonntags von 16 bis 0 Uhr; Küche: 17 bis 21.30 Uhr; Preise Hauptgerichte: 13,50 bis 25,80 Uhr. Wietes Wirtshaus Der Name Wiete ist auch in Theenhausen nach wie vor ein Garant für gute Küche. In Wietes Wirtshaus hat seit 1. Juli des vergangenen Jahres Frank Goretzki das Sagen. Und er blickt zufrieden auf die ersten neuneinhalb Monate zurück. &bdquo;Es ist so gelaufen, wie ich mir das vorgestellt hatte“, sagt er. Resonanz und das Feedback der Gäste seien positiv. Außer den Theenhausenern, für die die Schließung des Wirtshauses im September 2022 nach Aussage von Ratsfrau Annette Milke-Gockel einer &bdquo;Katastrophe“ gleichkam, kommen natürlich auch Wertheraner sowie Gäste aus Bielefeld, Melle oder Halle bis nach Theenhausen. &bdquo;Alles, was so im Umkreis von 20 Kilometern liegt“, sagt Frank Goretzki. Die Mundpropaganda reiche offenbar aus, um den Laden gut zu füllen und locke auch viele neue Gäste an. &bdquo;Oder auch einfach mal welche, die hier vorbeifahren und das Lokal mal ausprobieren wollen“, sagt Inhaber Goretzki. Frühstück ist immer ausgebucht Besonders gut angelaufen sei das üppige Frühstücksbuffet, das sonntags von 9.30 bis 13 Uhr angeboten wird. &bdquo;Das ist immer ausgebucht“, sagt Goretzki. Die Karte mit Pizza und klassischer deutscher sowie italienischer Küche wird immer ergänzt um zwei aktuelle Gerichte. Zur Zeit zum Beispiel Spargelrisotto mit Tranchen vom Lachs. Wie viele Stammgäste wartet natürlich auch Frank Goretzki ungeduldig darauf, den grandiosen Biergarten des Wirtshauses zu öffnen. &bdquo;Sobald die ersten Sonnenstrahlen herauskommen, geht das los“, sagt er. Dann ist das Wiete auch ein beliebter Anlaufpunkt bei vielen Radfahrern. Um allen Platz zu bieten, sollen die 80 Plätze des Biergartens noch um einige aufgestockt werden. Auch drinnen sind es 80 Plätze. Bedient werden die Gäste von zehn Aushilfen. In der Küche sind zwei Köche im Einsatz. Theenhausener Straße 25, Öffnungszeiten: montags, donnerstags bis samstags von 17 bis 23 Uhr, Küche bis 21.30 Uhr, sonntags von 9.30 bis 23 Uhr, davon Frühstück bis 13 Uhr, Kaffee und Kuchen von 14 bis 17 Uhr; Peise Hauptgerichte: 11,50 bis 28,50 Euro. Dicke Dornberg In der kommenden Woche, am 24. April, feiert Werthers Restaurant mit dem ungewöhnlichsten Namen seinen ersten Geburtstag. Das Dicke Dornberg im alten Bahnhof - benannt nach der schwersten Lok, die früher auf der Kleinbahnstrecke zwischen Werther und Bielefeld unterwegs war - lockt seine Gäste vor allem mit Tapas. &bdquo;Wir sind super gestartet“, sagt Inhaber Gera Galwas, der das Restaurant gemeinsam mit Marinos Ioannidis und Vasili Porikis betreibt. Das Lokal &bdquo;läuft stabil“. Es seien zwar schwierige Zeiten, in der jede Branche zu kämpfen habe, aber das Inhaber-Trio sei auch weiterhin optimistisch. &bdquo;Wir hoffen vor allem auf einen schönen Sommer“, so Galwas. Denn vor allem der Biergarten unter der auffälligen Pergola ist ein Pfund, mit dem das Dicke Dornberg wuchern kann. Über 100 bis 120 Plätze verfügt das Tapas-Restaurant alleine draußen. Und damit die noch optimaler bedient werden können, wird eine neue Außentheke errichtet. &bdquo;Das schafft für uns kürzere Arbeitswege“, erklärt Gera Galwas. Pergola wird noch erweitert Auch die Pergola bekommt vorm Saisonstart noch einen neuen Außenanstrich und ein Sonnensegel für die heißen Sommertage soll es auch geben. Die Betreiber setzen auf jeden Fall weiterhin auf Optik, wie auch der Industriecharme im Innern verdeutlicht, der sich durch Ziegelsteine, die hinter aufgerissenem Putz zum Vorschein kommen, auszeichnet. Über 45 Plätze verfügt das Restaurant drinnen. Zehn bis zwölf Aushilfen und zwei Festangestellte kümmern sich um das Wohl der Gäste. Die Wertheraner Gäste seien &bdquo;happy, dass sie nun endlich wieder Auswahl in der Gastronomie in ihrer Stadt haben“, hat Gera Galwas beobachtet. &bdquo;Man muss jetzt nicht mehr nach Bielefeld, sondern kann auch mit dem Fahrrad oder zu Fuß abends ausgehen.“ Aber auch von außerhalb, aus Spenge oder Steinhagen kommen die Gäste. Und um denen immer auch etwas Neues zu bieten, wird alle zwei Monate die Speisekarte leicht verändert. &bdquo;Wir probieren immer neue Sachen aus, um zu gucken, was kommt gut an“, sagt Galwas. Und so stehen zur Zeit zum Beispiel auch Spareribs und Burger auf der Karte. Unverändert bleiben jedoch immer die kleinen Tapas. &bdquo;Die sind stabil, da weiß man einfach, was man hat“, sagt Gera Galwas und außerdem biete das Konzept Tapas auch immer vegane und vegetarische Gerichte.“ Bahnhofstraße 5, Öffnungszeiten: dienstags bis samstags 18 bis 24 Uhr, sonntags 17 bis 24 Uhr; Tapas zwischen 3,50 und 7,50 Euro, Hauptgerichte 9,90 bis 16,90 Euro.

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