Versmolds neuer Supermarkt nimmt Gestalt an - Wende beim Krisen-Kiosk

Versmold. Dass der Gesundheitskiosk &bdquo;Klara“ im Loxtener Dorfzentrum seit seiner Einweihung im Juni 2022 nie richtig Fahrt aufgenommen hat, ist seit Jahren sichtbar – denn zumeist steht das Gebäude seither leer. Mit einem Tante-Enso-Supermarkt soll in wenigen Monaten nun ein neues Kapitel aufgeschlagen werden. Allerdings waren vorher noch einige Fragen zu klären. So hatte Michaela Wierzbinski, Betreiberin des &bdquo;Klara“-Gesundheitskiosks, bis zuletzt gehofft, in nicht genutzten Räumen der umgebauten Supermarkt-Immobilie weiter als Untermieterin residieren zu können. &bdquo;Ich kann bestätigen, dass wir in Gesprächen mit der Enso-Gruppe sind. Wir sind uns über die Rahmenbedingungen einig und finalisieren die Vertragsbedingungen“, schrieb sie vor Kurzem auf HK-Anfrage. Doch diese Einigung ist nun vom Tisch, wie Ilka d’Alessandro, Sprecherin der Enso-Gruppe, dem &bdquo;Haller Kreisblatt“ mitteilt: &bdquo;Unsere Geschäftsleitung hat beschlossen, der Untervermieterin abzusagen. Das ist inzwischen auch geschehen.“ Man sei nun auf der Suche nach neuen Untermietern. Entscheidung zu Versmolder Kiosk ist pikant für Unternehmerin Diese Entscheidung ist pikant. Denn der Bau des Gesundheitskiosks &bdquo;Klara“ war seinerzeit mit 176.000 Euro aus Fördermitteln des Landes NRW gefördert worden. Und für diese Mittel gibt es eine Zweckbindung über zwölf Jahre – andernfalls drohen der Unternehmerin mindestens anteilige Rückzahlungen. Und mittlerweile steht fest, dass sich die Lage für sie in dieser Hinsicht extrem zuspitzt. Die jüngsten Entwicklungen: Was wird aus Versmolds Krisen-Kiosk? Das ergibt eine Nachfrage des HK bei der Bezirksregierung Detmold als für die Fördermittel zuständige Behörde. Denn die berichtet von &bdquo;Kommunikationsproblemen“ mit der Kiosk-Betreiberin – und hat deshalb eine Entscheidung getroffen: &bdquo;Die Bezirksregierung Detmold hat nach intensiver Prüfung, ob weiterhin eine Fördermöglichkeit für das Projekt &bdquo;Gesundheitskiosk Klara“ besteht, die Fördermittelempfängerin im Rahmen einer Anhörung zur Stellungnahme aufgefordert. Da nach Ablauf der Frist keine Rückmeldung bei der Bezirksregierung eingegangen war, werden die Fördermittel zurückgefordert. Dies hat die Bezirksregierung der Fördermittelempfängerin mitgeteilt“, schreibt Sprecherin Juliane Köper. Schon kurz nach Gründung des Kiosks hatte es gerichtlichen Streit zwischen der Unternehmerin und ihren Mitarbeitenden um nicht gezahlte Löhne, Steuern und Sozialversicherungsbeiträge gegeben. Gegen sie bestehen nach HK-Recherchen weiterhin verschiedene offene Forderungen. Vor diesem Hintergrund scheint es mehr als fraglich, ob und in welcher Höhe sie Rückforderungen der Fördermittel überhaupt würde leisten können. Empörte Reaktionen auf Pläne zu Untermiete in Versmolder Supermarkt Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Tante Enso (@tanteenso) Als die Pläne bekannt wurden, dass die Unternehmerin weiter in der Immobilie bleiben möchte, hatten unter anderem das &bdquo;Haller Kreisblatt“ verschiedene empörte Reaktionen erreicht. Mitunter wurde sogar damit gedroht, bereits gezeichnete Tante-Enso-Anteile wieder zurückzugeben, wenn es für die umstrittene Unternehmerin noch eine Hintertür geben sollte. Diese Tür scheint nun geschlossen zu sein. Die Versmolder SPD setzt das Thema mit einem Antrag auf die politische Tagesordnung des Stadtrates an diesem Donnerstag (10. Juli). Sie will in einem ausführlichen Fragenkatalog unter anderem wissen, welche konkreten Leistungen im Rahmen des Förderprojekts &bdquo;Klara“ überhaupt erbracht wurden, welche Rolle die Stadt bei der Begleitung spielte – und welche Rolle der Bürgermeister als Vorsitzender des Vereins &bdquo;LAG GT8“, der das Projekt ebenfalls unterstützte. Meyer-Hermann hatte wiederholt auch gegenüber dem HK betont, dass die Stadt in diesem Projekt nur begleitend tätig gewesen sei. Die SPD will nun auch eine Debatte darüber, welche Lehren aus dem Misserfolg dieses Projektes zu ziehen sind. Die Vorgeschichte: Ärger um Vorzeigeprojekt: Mitarbeitende verklagen Versmolder Unternehmerin Während an einer Stelle also noch die Aufarbeitung läuft, geht der Blick an anderer Stelle nach vorn. Im ehemals verwinkelten Dorfladen sind seit der Entscheidung für einen neuen Tante-Enso-Markt Wände gefallen, eine helle, großzügige Ladenfläche ist entstanden – &bdquo;mit einem lichtdurchfluteten Raum für den Getränkebereich, der fast wie ein Wintergarten wirkt“, wie die Enso-Verantwortlichen auf ihrer Website in einem Update schreiben. &bdquo;Die Umbauarbeiten laufen auf Hochtouren, und unser Ziel lautet: Weihnachtsessen 2025 einkaufen im Tante Enso Loxten. Tante Enso in Loxten kommt. Und er wird richtig gut.“ Versmolder sollen sich bei Gestaltung des neuen Marktes einbringen Und Ilka d’Alesandro wirbt dafür, dass sich die Menschen auch bei der inhaltlichen Gestaltung des Marktes intensiv einbringen – und zwar, indem sie die &bdquo;Co-Creation-Fragebögen“ ausfüllen: &bdquo;Das ist ja wirklich ein Alleinstellungsmerkmal von Tante Enso – welcher Supermarkt bietet seiner Kundschaft schon Mitspracherecht?“ 174 Fragebögen wurden bisher ausgefüllt – hier können die Loxtener weiter mitmachen. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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