Debatte um Baulücken in Versmold: Oft fehlt es an klaren Regeln

Versmold. Die ersten Häuser in Versmolds neuestem Baugebiet am Haferweg südlich der Sandbreede sind gerade in der Entstehung, weitere sind beantragt. Für Gebäude im derzeitigen Versmolder Vorzeige-Baugebiet gibt es relativ klare Regeln. Einen Bebauungsplan gibt es allerdings nicht an jeder Stelle der Stadt. Ein öffentlich ausgetragener Konflikt zwischen Anwohnern hatte das Thema kürzlich auf die Tagesordnung gerückt. Entsteht daraus ein Präzedenzfall? Rückblick: Anfang Februar wurden die Pläne eines Grundstückseigentümers an der Fröbelstraße öffentlich. Die SPD-Fraktion nahm sich der Sorgen einiger Anwohner an und stellte bei einer Sitzung des Bauausschusses einen Antrag, um einen Einblick in die Pläne zu bekommen. Es wurde deutlich, dass auf dem Eckgrundstück neben einer Reihe von kleineren Einfamilienhäusern ein großes Fünf-Parteien-Haus entstehen sollte. Feste Regeln gibt es in der kleinen Stichstraße nicht. Dort gilt der Paragraf 34 des Baugesetzbuches, der – grob angerissen – nur regelt, dass sich neue Gebäude in die Umgebung einpassen müssen. Viel Spielraum also. Nun, an der Fröbelstraße gibt es nach vielen Gesprächen einen Kompromiss. Der Baukörper rückt insgesamt etwas weiter nach vorne, Parkplätze werden angepasst und anstelle von fünf werden vier Wohneinheiten verwirklicht. &bdquo;Wir begrüßen ausdrücklich, dass es zu einem Kompromiss gekommen ist und dass Gespräche geführt wurden“, konstatierte Wolfgang Redecker (CDU). Ähnliche Haltungen hatten auch die anderen Mitglieder, die an der jüngsten Sitzung des Bauausschusses teilnahmen. Doch mit diesem Fall kommt die Geschichte erst so richtig ins Rollen. Partei aus Versmold sucht nach Lösungen Denn die SPD-Fraktion kam mit einem Antrag vom Einzelfall Fröbelstraße auf die gesamte Planung in dem Bereich – und in ganz Versmold. Das Quartier wird vor allem durch die beiden größeren Straßen Hohlweg und Ravensberger Straße begrenzt. Dort herrscht zwar gewachsener Siedlungsbau vor, allerdings existieren zahlreiche Baulücken. &bdquo;In den kommenden Jahren ist mit einem Generationenwechsel in der Eigentümerstruktur zu rechnen, der zu vermehrten Bauaktivitäten führen dürfte“, heißt es in dem Antrag. Regeln sollen her, sagt die SPD. Mehr zum Thema Bauen: Versmold bekommt neue Grundstücke, doch es gibt noch Diskussionen Allerdings sind die Rahmenbedingungen für einen nachträglichen Bebauungsplan gar nicht so leicht. &bdquo;Warum sollte man nur hier Regeln aufstellen und nicht in anderen Bereichen?“, fragte Bauamtsleiter Dirk Niggemann. Denn wenn an einer Stelle ein Bebauungsplan aufgestellt wird, müssten andere &bdquo;weiße Flecken“ wohl auch bereinigt werden. Und davon gibt es einige. .responsive23-Y54328uYUDMhs8zE-map-froebelstrasse-versmold { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-Y54328uYUDMhs8zE-map-froebelstrasse-versmold { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-Y54328uYUDMhs8zE-map-froebelstrasse-versmold { padding-top: 142.86%; } } Niggemann nannte die Bogenstraße in Bockhorst oder den Glockenweg in Oesterweg als Beispiele. Auch im Innenstadtbereich gibt es durchaus Regelungen, die entweder in die Jahre gekommen oder schlicht nicht existent sind. &bdquo;Nur die Fröbelstraße und das Gebiet in der Nähe zu überplanen, ist zu kurz gedacht“, so Niggemann. Allerdings ist jeder neue Bebauungsplan mit enormen Kosten von mehreren Zehntausend Euro verbunden. Versmold wird weiter über schwierige und teure Lösungen sprechen Niggemann und das Team aus dem Rathaus haben also gute Argumente geliefert. Die überzeugten auch die Antragssteller der SPD. &bdquo;Ich finde gut, dass wir eine Debatte angeregt haben“, kommentierte Benjamin Wegenk. &bdquo;Nachverdichtung (wie in der Fröbelstraße, Anm. d. Red.) ist nicht nur notwendig und möglich, sondern auch gewollt.“ Man müsse sich eben ein Bewusstsein dafür schaffen, dass es manchmal nicht ohne Konflikte funktioniere. Auch Bebauungspläne würden nicht alle Konflikte lösen, unterstrich Bürgermeister Michael Meyer-Hermann. Parteigenosse Wolfgang Redecker schlug zudem vor, einen Experten eines Planungsbüros einzuladen, um Vor- und Nachteile nachträglich beschlossener Bebauungspläne zu erörtern. Einige sind sich Versmolds lokale Politiker jedenfalls darüber, dass das Thema zu gegebener Zeit wieder auf die Tagesordnung kommt. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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