Versmolder Bauprojekt bereitet zahlreichen Anwohnern im Wohngebiet Sorgen

Versmold. Die Versmolder Fröbelstraße ist das, was der außenstehende Betrachter wohl ein &bdquo;alteingesessenes, gut-bürgerliches Wohngebiet“ nennt. Eine kleine Bogenstraße mit Stichwegen und noch einigen freien Grünflächen. Auf einer entsteht nun ein Haus mit fünf Wohneinheiten. Zumindest gibt es Pläne dafür. Den Anwohnern schmeckt das so gar nicht. Sie wandten sich deshalb sogar an die Versmolder Politik. Der Bauherr zeigt sich überrascht vom Vorgehen seiner Nachbarn. Die Versmolder SPD brachte einen Antrag im jüngsten Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung (Plaste) ein. Darin forderten sie die Stadtverwaltung auf, die Pläne des Bauherren offenzulegen. &bdquo;Es gibt Hinweise darauf, dass auf dem Grundstück Fröbelstraße 15 eine Bebauung bevorsteht. Das Grundstück wurde bereits geräumt“, heißt es in dem Antrag. &bdquo;In Gesprächen mit den Anliegern wurde die Befürchtung geäußert, dass dort ein identisches oder zumindest ein Mehrfamilienhaus mit fünf Parteien entstehen soll, wie es auf dem Grundstück (daneben) entstanden ist.“ Damals seien die direkten Nachbarn nicht informiert worden. Versmolds Bauamtsleiter Dirk Niggemann bestätigte die ersten Entwürfe: &bdquo;Das neue Gebäude ist relativ ähnlich zu dem, was dort bereits steht.“ Fünf Wohnungen sollen an der Versmolder Fröbelstraße auf einem Eckgrundstück entstehen, das Haus bekommt nach den ersten Entwürfen ein Ober- sowie ein Staffelgeschoss. Versmolds Politiker beraten über Wohngebiet Versmolds Politiker äußerten Bedenken. &bdquo;Es ist dort sehr eng, und unbedingt ästhetisch wird es sicher nicht“, meinte Victoria Rahe (Grüne). &bdquo;Sinnvolle Nachverdichtung“, konstatierte CDU-Vertreter Andreas Holtkamp, &bdquo;ist das nicht unbedingt“. Das Baugesetzbuch sieht laut Stadtverwaltung aber wenig Spielraum, um Einhalt zu gebieten. Da bleibt nur das offene Wort. &bdquo;War denn schon jemand mit dem Bauherren im Gespräch? Mir gegenüber hat er durchaus Bereitschaft signalisiert“, brachte Sascha Flottmann (UWG) ein. Neues Baugebiet: Versmolds Grundstücke in Top-Lage freigegeben Bis zum Zeitpunkt der Sitzung, die auch wegen dieses Punktes auf der Tagesordnung überraschend gut besucht war, hatte noch niemand versucht, mit dem Bauherren Kontakt aufzunehmen. Die Bedenken hatten die Anwohner allerdings schon geäußert, nachdem die Bäume an der Fröbelstraße gefällt wurden. &bdquo;Ich befürchte ein Problem mit Parkplätzen“, äußerte beispielsweise Anlieger Heinz Hagenbrink im Gespräch mit dem HK. Er hat im Nachgang zumindest mit Maik Pollmann, der das Projekt umsetzen möchte, telefoniert. Der hatte zuletzt die direkten Anlieger darüber informiert, dass Baumfäll-Arbeiten durchgeführt werden sollen. Das bestätigen die direkten Nachbarn Wiebke und Mirko Moch. &bdquo;Wir sind dann selbst aktiv geworden“, sagte Wiebke Moch. Ehemann Mirko arbeitet als Architekt und hat Bedenken, was das Projekt angeht. &bdquo;Wir wurden schon vom Bau des anderen Gebäudes überrascht“, sagt er. &bdquo;Ich frage mich, wie die Stadt das Objekt im Zusammenspiel mit den umliegenden Häusern bewertet“, so der Fachmann. Er erhofft sich einen Ermessensspielraum und dass möglichst viele Faktoren bei der Einschätzung, ob der Bau so verwirklicht werden kann, in Betracht gezogen werden. &bdquo;Unsere Absicht war, der Politik und dem Ausschuss Kenntnis über das Thema zu verschaffen“, so Moch. Er und die Nachbarschaft hoffen nun, in weitere Gespräche zu kommen. Versmolder Bauherr zeigt Gesprächsbereitschaft Gesprächsbereitschaft hat Grundstückseigentümer und Bauherr Maik Pollmann auf jeden Fall signalisiert – und zeigte sich überrascht darüber, dass das Projekt auf der politischen Tagesordnung landete. &bdquo;Ich hatte keine Info einer Behörde, dass dieses Projekt in einer Sitzung besprochen wird, und ich wurde auch nicht dazu befragt“, so Pollmann im Gespräch mit dem &bdquo;Haller Kreisblatt“. &bdquo;Gerne spreche ich mit allen Beteiligten, um die bestmögliche Lösung zusammen zu erarbeiten.“ Eigentlich, so der Bauherr, sollte es ja &bdquo;für alle positiv sein, wenn investiert wird“. Maik Pollmann, der inzwischen in Bayern lebt aber dessen Wurzeln in Versmold liegen, zeigte sich – sofern finanziell darstellbar – kompromissbereit. Heinz Hagenbrink habe ihm als bisher einziger Nachbar seine Sorgen geschildert. &bdquo;Wenn wir mit dem Bauamt die beste Lösung erarbeiten und dem Problem entgegenwirken können“, sagte Maik Pollmann, werde man sicherlich Kompromisse finden. Lesen Sie auch: Hier entsteht neues Bauland in Versmold Die Idee für den Hausbau beruhe jedenfalls auf dem bereits bestehenden Gebäude in der Stichstraße. &bdquo;Das wurde ohne jegliche Kommunikation mit den Nachbarn gebaut“, weiß Pollmann. Auch seine Eltern, die dort leben, hätte davon vorab keine Kenntnis gehabt. Maik Pollmann möchte jedenfalls viele Forderungen und Vorgaben so gut es geht erfüllen: &bdquo;Es gibt Bestrebungen seitens der Politik, möglichst viel Wohnraum zu schaffen und dabei möglichst wenig Fläche zu versiegeln. Die Gestaltung soll nachhaltig und möglichst barrierefrei sein. Dem sind wir so weit wie möglich nachgekommen.“

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