Experten schlagen Alarm: Waschbären gefährden Tiere im Versmolder Bruch

Versmold. Die Tiere haben sich längst zur Plage entwickelt: Waschbären treiben in Versmold ihr Unwesen und werden auch für Menschen immer mehr zum Problem. Im Naturschutzgebiet Bruch gefährden sie vor allem seltene Vögel. Das Ausmaß ist riesig. &bdquo;Wir haben im Bruch sehr viele Bodenbrüter“, sagt Bernhard Walter, Leiter der Biologischen Station. Er ist regelmäßig im Naturschutzgebiet unterwegs. Die Feststellungen, die er in den vergangenen Jahren machte, sind durchaus alarmierend. &bdquo;Die Vögel hatten zuletzt schlechtere Bruterfolge. Ein Teil davon ist sicherlich auf den Waschbären zurückzuführen.“ Die Raubtiere, die ursprünglich aus Nordamerika kommen, finden hierzulande hervorragende Bedingungen und etliche Nahrungsquelle vor. Natürliche Feinde sind in Mitteleuropa nahezu Fehlanzeige. &bdquo;Ich habe mal einen Waschbären überfahren gesehen“, sagt Walter. Aber andere Feinde als Menschen beziehungsweise Autos hat die invasive Art nicht. Doch auch lebend werden Waschbären häufig beobachtet. Im Schilf zum Beispiel, also genau dort, wo auch Vögel wie Schwarzkehlchen, Kiebitz oder Brachvogel ihre Nester haben. Versmolds Jäger gehen gegen Plage vor Versmolds Jäger gehen rigoros gegen die Waschbären vor, wie Hegeringleiter Tassilo Marowsky erklärt. &bdquo;Wir haben viele Fallen in den Revieren und fangen gut.“ Die niedlich anmutenden Tiere werden mit Lebendfallen gefangen. Schnappt eine zu, werden die Jäger mittels elektronischen Signals umgehend benachrichtigt und begeben sich sofort zu der Falle. Per gesetzlichen Vorgaben müssen Waschbären dann beseitigt werden. Im vergangenen Jahr, so Marowsky, hätten die Fallen der Jäger rund 200 Mal zugeschnappt. &bdquo;Wir werden diesen Wert in diesem Jahr sicherlich wieder erreichen.“ Waschbären in Bielefeld: Stadt leidet unter einer Plage Es habe auch schon Fälle in Versmold gegeben, in denen sich Waschbären auf Dachböden verirrt hätten. Der Schaden, den sie dort anrichten, ist enorm. &bdquo;Das ist schlimmer als bei Mardern“, gibt Marowsky zu bedenken. Grundsätzlich sei der - wie er im Lateinischen heißt - Procyon lotor &bdquo;kein Untier“. Auf eine direkte Begegnung sollten Menschen aber verzichten. Die Bisse könnten zu heftigen Verletzungen führen. Hunde können sich mit schweren Tierseuchen infizieren. Apropos Hunde: In Werther machte ein Jäger eine ungeheuerliche Beobachtung. Ein Waschbär lieferte sich einen Kampf mit einem großen Jagdhund. Als der Hund im Wasser war, döppte der Waschbär die Schnauze des Haustieres unter Wasser, bis dieses starb. &bdquo;Die Geschichte ist natürlich unglaublich und wahrscheinlich handelt es sich um einen Einzelfall“, wie Bernhard Walter einordnet. Das mindert aber nicht das Gefahrenpotenzial, das von Waschbären ausgeht. &bdquo;Wildschweine machen zum Beispiel einen Bogen um sie“, hat Tassilo Marowsky beobachtet. Nutrias, Bisam-Ratten und Gänse belasten Versmold Waschbären gelten als invasive Art, die einst zur Pelzgewinnung aus Nordamerika in Europa angesiedelt wurde. Die Tiere vermehrten sich rasant - eben auch in Versmold. Allerdings sind sie nicht die einzigen &bdquo;Fremden“ im Versmolder Bruch. Seit vielen Jahren fühlen sich auch Bisam-Ratten und Nutrias pudelwohl. Sie richten Schäden an Gräben oder auf Äckern an. &bdquo;Für den Naturschutz ist das nicht ganz so gravierend wie der Waschbär“, ordnet Bernhard Walter ein. Ähnliches gilt für Nil- und Kanada-Gänse. &bdquo;Die haben sich inzwischen fest etabliert.“ Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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