Mini-Supermarkt in Versmolder Dorf: Gruppe setzt sich für neuen Laden ein

Versmold. Noch wirkt es so, als könne der H1-Gesundheitskiosk &bdquo;Klara“ jeden Moment wieder öffnen. Fast neuwertige Fitness-Geräte hängen an der Wand oder liegen auf dem Boden. Die Küchenzeile sieht so aus, als hätte dort niemals jemand gekocht. Überall stehen Aufsteller, liegen Flyer. Die, die an diesem Abend gekommen sind, wollen die unschöne Geschichte des Gebäudes hinter sich lassen - und ein neues Kapitel aufschlagen. Unternehmerin Michaela Wierzbinski hatte versucht, in Loxtens Mitte ein innovatives Projekt zu installieren. In ihrem Gesundheitskiosk wollte sie Dienstleistungen rund um körperliche Fitness und mentale Stärke anbieten. Doch das Projekt ging krachend baden. Es folgten Insolvenzanträge und Gerichtsverfahren gegen Mitarbeiter. An den Start ging &bdquo;Klara“ nie. Zum Hintergrund: Das Aus vom Gesundheitskiosk Stattdessen herrscht viel Frust bei allen Beteiligten: Das Projekt erhielt öffentliche Fördermittel in beträchtlicher Höhe und hätte das Loxtener Dorfzentrum sowie die Immobilie von Eigentümer Hans-Ewald Reinert beleben sollen. Reger Publikumsverkehr, geschweige denn ein wenig Nahversorgung, blieben komplett aus. Die, die am Montagabend (20. Januar) kamen, wollen genau das ändern. Die Stadt und die Dorfgemeinschaft hatten zu einem kleinen &bdquo;Auftakttermin“ eingeladen. Das Projekt &bdquo;Tante Enso“ soll noch in diesem Jahr in Loxten realisiert werden. So könnte der Mini-Supermarkt &bdquo;Tante Enso“ in Versmold aussehen Das Konzept der &bdquo;myEnso-Gruppe“ vereint klassische Dorfläden, wie sie früher einmal waren, mit modernen Supermarkt-Konzepten. In Loxten könnten 2.500 bis 3.000 Artikel vorrätig sein, die den täglichen Bedarf decken. Ergänzt wird das Sortiment, das Kunden bereits teilweise aus Rewe-Märkten kennen, durch viele regionale Produkte. In den Supermärkten kann mit einer &bdquo;Mitgliedskarte“ rund um die Uhr eingekauft werden. In Hörste und Künsebeck betreibt die Gruppe bereits erfolgreich Supermärkte. Doch ganz so einfach ist es nicht: Auf die Loxtener kommt einiges an Arbeit zu. Die Betreiber-Firma fordert Unterstützer des Projektes auf, Anteile an einer Genossenschaft zu erwerben. Diese kosten 100 Euro. Die Dorfbewohner müssen 700 davon zeichnen. &bdquo;Es können alle, die in Straßen wohnen, die offiziell zu Loxten gehören, mitmachen“, erklärt Bürgermeister Michael Meyer-Hermann. Auch Menschen, die im Bereich Hohlweg/Sandbreede wohnen, kommen infrage. Sollte der Supermarkt trotz aller Anstrengungen nicht realisiert werden, gibt es für bereits eingezahlte Anteile eine Erstattung, heißt es in einem Bürgerbrief, den Meyer-Hermann unterzeichnet hat und der in den kommenden Tagen verteilt wird. Der Test: Das gibt’s bei Tante Enso in Halle Die Kampagne startet offiziell am Freitag, 24. Januar. Die Paten Rüdiger Sandkühler, Heike Kraak, Corinna Lüker, Elke Prange, Karin Hawes und Melanie Engler und weitere Engagierte stehen ab sofort für Fragen bereit. In dem Informationsschreiben sind auch Antragsformulare enthalten sowie ein QR-Code mit weiteren Informationen. Weitere Details zu dem Projekt gibt es auch bei einer Bürger-Informationsveranstaltung am Mittwoch, 29. Januar, 19.30 Uhr im Gemeindezentrum der evangelischen Kirchen Gemeinde in der Schubertstraße 10 in Loxten. Für diesen Termin hat sich auch ein Vertreter der &bdquo;myEnso“-Gruppe angekündigt, um Fragen zu beantworten. Gesucht: Bäcker für neuen Versmolder Dorf-Laden Neben der hohen Zahl an neuen Anteilseignern steht das Projekt auch vor einer weiteren Hürde. Ein Tante-Enso-Markt einen weiteren, wichtigen Partner: einen Bäcker. &bdquo;Wir haben die Erfahrung gemacht, dass frische Backwaren viel Frequenz bringen. Wer zum Bäcker fährt, erledigt dort auch oft andere Einkäufe“, so &bdquo;myEnso“-Geschäftsführer Thorsten Bausch in der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses. Sollte sich kein Partner finden, fordert Tante Enso nicht 700, sondern 900 Teilhaber. Rüdiger Sandkühler hatte bereits vor einiger Zeit Kontakt zu diversen Bäckern aufgenommen. &bdquo;Damals war es ein personelles Problem. Die Bäcker hätten uns zwar beliefern können, aber keine Filiale einrichten“, so der jetzige Projekt-Pate. Er möchte den Vorstoß weiter vorantreiben und Bäckereien dazu ermutigen, sich beim Konzern zu bewerben. Lesen Sie auch: Versmolder Hofläden rücken näher zusammen Ganz allgemein gibt es aber viel Zuspruch im Dorf und darüber hinaus. Die Politik hat ohnehin ihre Unterstützung zugesagt und steht voll hinter dem Projekt. &bdquo;Die Stimmung im Dorf ist gut“, beschreibt Elke Prange, die für die FDP im Stadtrat sitzt und in Loxten wohnt. &bdquo;Mich haben sogar Ex-Loxtener angesprochen, die das Projekt gerne unterstützen möchten.“ Die Zeichen für einen neuen Supermarkt in Loxtens Mitte stehen also gut - auch wenn auf die Organisatoren noch eine Menge Arbeit wartet.

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