Versmolder Unternehmer plant neues Wohnhaus - auf Areal mit vielen Bäumen

Versmold. Bereits Ende 2023 ließen &bdquo;besorgte Bürgerinnen und Bürger“ der Redaktion ein Schreiben zukommen, in dem sie ihre &bdquo;große Beunruhigung“ schilderten. Das Ganze anonym. Es ging um ein großes Grundstück in Innenstadt-Nähe, über das nach einem Eigentümerwechsel verschiedene Gerüchte zur künftigen Nutzung kursierten. Von &bdquo;einer gesamten Abholzung des immens alten und sehr großen Baumbestandes“ ist in dem Schreiben die Rede. &bdquo;Wir würden uns sehr freuen, wenn zumindest ein Teil erhalten bleibt, Ausgleiche geschaffen oder anderweitig naturfreundliche Regelungen getroffen werden“, forderten die Verfasser. In den vergangenen Monaten gab es tatsächlich verschiedene Überlegungen seitens der Eigentümer, eine Versmolder Unternehmer-Familie. Eine Abholzung von Bäumen im größeren Stil stand dabei keinesfalls im Raum. Vielmehr war es augenscheinlich Ziel der Planungen, möglichst baumschonend Veränderungen am Grundstück vorzunehmen. So ist es in den Sitzungsunterlagen der Stadt nachzulesen Zum wiederholten Mal beschäftigte sich jetzt die Politik mit den Plänen. Im Frühjahr ging es um noch um einen Anbau ans vorhandene Wohnhaus und den Umbau im Bestand. Dafür hätten Vorgaben des Bebauungsplanes nicht eingehalten werden können, und eine Befreiung wäre erforderlich gewesen. Für dieses Vorhaben hätten zwei Bäume gefällt werden müssen. Unterm Strich alles vertretbar, so die Haltung der Politik. &bdquo;Das kommt nicht zur Ausführung“, informierte Fachbereichsleiter Dirk Niggemann in der jüngsten Sitzung des Planungs- und Stadtentwicklungsausschusses. Das vorhandene Haus soll nur saniert, nicht aber baulich verändert werden. Schwimmbad soll neuem Wohnhaus weichen Stattdessen plant der Unternehmer einen Neubau auf dem großzügigen Areal mit dem parkähnlichen Grundstück. Es liegt ein Bauantrag vor, wonach ein Einfamilienwohnhaus mit Keller, Zweifach-Carport und Vierfach-Garage errichtet werden soll. Dafür braucht es ebenso eine Befreiung von Festsetzungen im Bebauungsplan. Konkret geht es um die Überschreitung der Baugrenze und die Unterschreitung der zulässigen Dachneigung für einen Gebäudeteil. Der B-Plan für das Siedlungsgebiet stammt aus dem Jahr 1996 und war an die Anordnung der Baufenster auf dem Grundstück angepasst worden. Zudem, so führt die Verwaltung aus, waren die Grundstücke so zugeschnitten worden, dass noch zwei weitere Gebäude errichtet werden könnten. Ein bestehendes Gebäude, das derzeit als Schwimmbad genutzt werde, soll nun abgerissen werden. An der Stelle ist der Neubau in Holz- und Glasbauweise vorgesehen. Das geplante Wohnhaus ist größer als das Baufenster und überschreitet die überbaubare Fläche um gut 160 Quadratmeter. Die einzelnen Grundstücke - zurzeit zwei Parzellen - sollen zusammengelegt werden und haben dann eine Gesamtgröße von 2.318 Quadratmeter. Das Versmolder Bauamt kommt zu dem Schluss, dass die Nachbarschaft durch die geplante Lage des Neubaus nicht beeinträchtigt werde. Unternehmer muss sechs Bäume fällen lassen Was man im Rathaus ebenso positiv bewertet: Der Neubau entsteht auf jenem Teil des Grundstücks, wo der Eingriff in den Baumbestand am geringsten ist. Ganz ohne Verlust geht es allerdings nicht. &bdquo;Sechs Bäume müssten entfernt werden“, informierte Fachbereichsleiter Dirk Niggemann und zählte im Detail Baumarten und Stammdurchmesser auf. Ein städtischer Baumkontrolleur sei zwecks Begutachtung vor Ort gewesen. Durch die Neuanpflanzung von fünf Bäumen plane der Bauherr auf dem Grundstück einen Ausgleich - was er nicht müsste, wie Niggemann betonte. Der Kreis Gütersloh als Genehmigungsbehörde hatte nach Angaben der Stadt angekündigt, der beantragten Befreiung unter einer Voraussetzung zuzustimmen: Weitere Gebäude dürfen künftig nicht mehr errichtet werden, auch wenn diese innerhalb der Baugrenzen lägen. Ein Kompromiss, mit dem man im Versmolder Rathaus gut leben kann und entsprechend gemeindliches Einvernehmen gab.

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