Ausnahmezustand über Monate: Was auf Steinhagens Schüler und Lehrer zukommt

Steinhagen. Dieses Jahr markiert den Start für gleich mehrere Großbaustellen an Steinhagens Schulen. Während der Sommerferien ist es deshalb alles andere als ruhig an den Lernorten. Während die Brockhagener Grundschule ganz neu errichtet wird, erhalten andere Bildungsstätten Um- und Anbauten. Und auch die haben es in sich. &bdquo;Am Gymnasium bauen wir mehr Quadratmeter an, als wir in Brockhagen neu bauen“, verdeutlicht Sebastian Klopfer die Dimensionen. Zusammen mit der Architektin Christina Hagemann ist Klopfer für das Gebäudemanagement der Gemeinde Steinhagen zuständig. Die Planung und Überwachung der Baustellen liegt in ihren Händen. Dass sich besagte Planungen in die Länge ziehen und Außenstehende sich schon mal wundern – &bdquo;Man sieht ja immer noch nichts“ – ärgert die beiden schon mal. &bdquo;Da sind etliche Absprachen mit den Nutzern der Gebäude nötig, die wir ja zufriedenstellen möchten“, holt Sebastian Klopfer aus, &bdquo;und natürlich müssen wir große Entscheidungen von der Politik absegnen lassen.“ Ein weiterer Grund, der die Projekte ausbremst: die Baugenehmigungen, die hier und da schon mal auf sich warten lassen. Aktuell zum Beispiel beim Bau der neuen Grundschule Brockhagen. Außerdem muss die Gemeinde Steinhagen als öffentlicher Bauträger ihre Bauvorhaben öffentlich ausschreiben. Ab einer Investitionssumme von 5,5 Millionen Euro sogar europaweit. Hinzu komme das Warten auf die Genehmigung von Fördersummen. Und so lange die Förderanträge noch laufen, dürfen die Aufträge nicht vergeben werden. Ergebnisse aus dem &bdquo;Ortscheck“: Steinhagener sind sehr glücklich und doch einmal Schlusslicht Darum verschieben sich beispielsweise dieses Jahr die Sanierungsarbeiten des Altbaus an der Grundschule Amshausen. Ursprünglich sollten sie in den Sommerferien erledigt werden, nun werden die Maßnahmen, die nicht im laufenden Betrieb durchgeführt werden können, auf andere Ferien verlegt werden müssen. Die Schulbaustellen im Überblick: Grundschule Steinhagen Die 1952 erbaute Grundschule erhält derzeit einen Anbau, in dem zwei Klassenräume mit jeweils einem Differenzierungsraum untergebracht werden. Bevor es losgehen konnte, musste erst ein riesiger Öltank entfernt werden, der im Boden auf dem Baufeld lagerte. &bdquo;Das hat uns leider etwas Zeit gekostet“, bedauert Sebastian Klopfer. Die Mitarbeiter der Firma Twelmeier haben bereits mit dem Bau der Wände begonnen. Die Sommerferien sollen dazu genutzt werden, um den Durchbruch zum Bestandsgebäude zu schaffen, damit das hinter der Wand liegende Sekretariat zum Schulstart wieder genutzt werden kann. Im Haushalt stehen 1,2 Millionen Euro für den Anbau bereit. Im Frühjahr kommenden Jahres soll der Anbau fertig sein. Bei weiterem Raumbedarf sei eine Aufstockung möglich, erklärt Sebastian Klopfer. Bereits fertiggestellt ist eine neue Außentreppe zur Aula im zweiten Obergeschoss des Bestandsgebäudes. Nicht schön, aber vorgeschrieben laut den neuen Brandschutzregeln. Zwar gibt es zusätzlich zum Treppenhaus eine weitere Treppe neben der Bühne, doch die sei um wenige Zentimeter zu eng, wie Gebäudemanager Sebastian Klopfer erklärt. Damit die Aula als Versammlungsstätte genutzt werden darf, sei die Außentreppe aus Metall zwingend notwendig geworden. Andernfalls dürften sich nicht mehr als 199 Personen in der Aula aufhalten. Die neue Fluchttreppe kostet Steinhagen 200.000 Euro. Steinhagener Gymnasium Die Pausenhöfe des Gymnasiums sind aktuell ebenfalls Baustelle. &bdquo;Hier werden Fernwärme-, Elektro- und Wasserleitungen verlegt“, erklärt Sebastian Klopfer. Sie sollen nicht im Weg liegen, wenn die eigentlichen Arbeiten für die zwei Neubauten beginnen. Im Herbst soll es losgehen. Auf der Wiese vor dem Gymnasium entsteht ein Gebäude, in dem künftig Musik- und Kunsträume untergebracht werden. Außerdem ist ein 200 Personen fassender Veranstaltungssaal vorgesehen. Hinter dem Bestandsgebäude entsteht der zweite Anbau mit weiteren Klassenräumen. Lesen Sie auch: Grüne sehen Rot: Architekt zeigt Bilder von Steinhagens neuen Schulbauten Parallel finden umfangreiche Umbauarbeiten im bestehenden Gebäude statt. &bdquo;Diese haben wir in acht Bauabschnitte eingeteilt“, erläutert Christina Hagemann. Ihr Kollege Sebastian Klopfer vergleicht die Bauarbeiten im Gymnasium mit einer Operation am offenen Herzen. &bdquo;Das wird nicht ohne Einschränkungen vonstattengehen. Es wird auch mal lauter werden“, prophezeit er. Angedacht sei, Ausweichmöglichkeiten in der benachbarten Realschule zu schaffen. &bdquo;Die Schulleitungen stehen dazu in Kontakt. Auf Container möchten wir nach Möglichkeit verzichten. Wir wüssten auch gar nicht, wo wir die aufstellen könnten“, so Klopfer. Mit 13,5 Millionen Euro kalkuliert die Gemeinde Steinhagen die An- und Umbauten am Gymnasium. Mit einer Fertigstellung rechnen die Verantwortlichen nicht vor 2028. Grundschule Amshausen Der an die Grundschule Amshausen angrenzende Wohnungstrakt ist inzwischen abgerissen worden. Auch hier haben die Arbeiten für einen Anbau begonnen. &bdquo;Die Baugrubensohle ist fertig“, berichtet Sebastian Klopfer. Darüber entsteht ein zweigeschossiger Neubau plus Dachgeschoss für weitere OGS-Räume. Auch interessant: Rathaus steckt 34 Millionen Euro in Steinhagens Schulen Parallel dazu wird der Altbau nebenan energetisch saniert: neues Dach, neue Fenster, neue Dämmung. Ursprünglich sollte das in diesen Sommerferien passieren. Doch weil Fördersummen noch nicht bewilligt wurden, konnte es noch nicht losgehen. Außerdem wird das Gebäude mit einem Fahrstuhl ausgestattet. Damit wird das Gebäude, in dem sich im Obergeschoss die Aula befindet, barrierefrei. Laut Christina Hagemann belaufen sich die Kosten für den Anbau auf circa 2,3 Millionen Euro und die energetische Sanierung auf 1 Million Euro. Läuft alles nach Plan, dann soll der Anbau im Sommer kommenden Jahres bezogen werden. Grundschule Brockhagen Nach dem Abbruch der Grundschule in Brockhagen laufen dort Kanalbauarbeiten. Nach Möglichkeit noch diesen Sommer geht es auch hier mit den Rohbauarbeiten los. Das Problem: Die Baugenehmigung liegt nicht vor. &bdquo;Es fehlt noch eine Stellungnahme“, nennt Christina Hagemann den Grund. Ausgerechnet in Brockhagen, wo das Schulbauprojekt durch den Architektenwechsel bereits Zeit verloren hat. Lesen Sie auch: Das Ende einer Ära: Die Grundschule in Brockhagen wird abgerissen Etwa 18 Millionen Euro soll der Schulneubau kosten. Die Fertigstellung wurde zuletzt für das vierte Quartal 2026 angekündigt. Die Schülerinnen und Schüler werden aktuell in einer aus Container bestehenden Interimsschule unterrichtet. Grundschule Laukshof Eher übersichtlich nehmen sich die Arbeiten in der Grundschule Laushof aus. Hier werden die Sommerferien für Umbauten genutzt, damit ab dem neuen Schuljahr in einer Verteilmensa direkt vor Ort gegessen werden kann. Bislang mussten die Kinder am Laukshof für das Mittagessen zur großen Mensa am Gymnasium laufen. Das war von Lehrkräften und Eltern als unzumutbar kritisiert worden. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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