Zwei Tage Zeit: Komplette Schule im Steinhagener Ortsteil zieht um

Steinhagen-Brockhagen. &bdquo;Quadratisch, praktisch, gut“, meint Sebastian Klopfer, während er den Schlüssel in der Tür zu den Containern umdreht. Wobei das fast eine Untertreibung ist. Denn besagte Container, die in den vergangenen Wochen zwischen der Sporthalle Brockhagen und dem Parkplatz an der Körnerstraße aufgestellt wurden, sind nagelneu. &bdquo;Sie sind hier bei uns zum ersten Mal im Einsatz; und das sieht man ihnen auch an“, sagt Klopfer. Im Steinhagener Schulamt ist Sebastian Klopfer fürs Gebäudemanagement zuständig. Der Abriss und der Neubau der Grundschule Brockhagen ist damit eines der Mammutprojekte, die er zurzeit betreut. Für zwei Jahre dienen die Container als Brockhagener Grundschule. Von außen erinnern sie an die Modulbauten, auf die Steinhagen in den vergangenen Jahren zur Unterbringung von Flüchtlingen zurückgegriffen hat. Aufgebaut wurden die Module auf der Fläche, auf der sich zuvor die Skateranlage sowie ein Basketball- und ein Multifunktionsspielfeld befanden. Anders als an der Queller Straße, wo zuletzt Flüchtlingsunterkünfte aus Containern gebaut wurden, stand in Brockhagen bereits ein fester Untergrund zur Verfügung. Das habe einiges leichter gemacht, so Klopfer. Die Container stammen von der Fachfirma Bolle aus Telgte, die mobile Raumsysteme vermietet und die im Rahmen eines Ausschreibungsverfahrens den Zuschlag von der Gemeinde Steinhagen erhalten hat. Zwei Tage für den kompletten Umzug eingeplant Die Container in Brockhagen sind zunächst für zwei Jahre angemietet. Während dieses Zeitfensters wird auf dem Grundstück nebenan die alte Grundschule Brockhagen abgerissen und eine neue gebaut. Die Interimslösung sei in mancherlei Hinsicht bereits eine Verbesserung zum Altbestand, meint Sebastian Klopfer. Tatsächlich hat man im Inneren der Container einen ganz anderen Eindruck als von außen: Lange Flure mit vielen Türen vermitteln schon mal das typische Flair einer Schule. &bdquo;Ganz neuer Boden, neue Tapeten - alle neu“, sagt der Gebäudemanager. Allerdings alles auch noch ganz schön leer und schmucklos. Das wird sich nach dem Jahreswechsel ändern. &bdquo;Für den 2. und 3. Januar haben wir eine Umzugsfirma bestellt“, kündigt Sebastian Klopfer an. Dann werden die Möbel und Materialien aus der alten Grundschule geholt. &bdquo;Nur ein ganz kleiner Teil wird eingelagert“, so Sebastian Klopfer. &bdquo;Die Active Boards, die heute statt Tafeln in den Klassen hängen, werden von einer Spezialfirma abmontiert und in der Interimsschule wieder in Betrieb genommen“, fährt der Gebäudemanager fort, als er vom Pausengong unterbrochen wird. &bdquo;Na, der funktioniert schon mal“, zeigt sich der stellvertretende Schulamtsleiter zufrieden. Neben der Strom- und Wasserversorgung mussten auch Telefon- und Internetanschlüsse gelegt werden. Das IT-Team der Gemeindeverwaltung hatte in den Weihnachtsferien also noch allerhand zu erledigen. Schule startet am 7. Januar in den Containern Zum Schulstart am 7. Januar muss alles fertig sein. Dann beziehen die Brockhagener Kinder zusammen mit ihren Lehrerinnen die neue für zwei Jahre angelegte Schule. Einige Jungen und Mädchen haben sich vor Weihnachten bereits ein Bild von ihren neuen Räumen gemacht. Die Koala-Klasse hat sicherheitshalber schon mal ihr Klassensymbol, einen Koalabär, an eine der Türen gepappt. Lesen Sie auch: Steinhagen trennt sich überraschend von Architekten für Millionen-Projekt Auf 1.150 Quadratmetern gibt es nicht nur sieben Klassenzimmer, sondern auch OGS-Räume, ein Hausmeisterbüro, einen Verwaltungstrakt und sanitäre Einrichtungen. Einzig zum Besuch der Mensa müssen die Kinder die Interimsschule verlassen. &bdquo;Das Mittagessen wird in den kommenden zwei Jahren im Jugendraum der benachbarten Sporthalle ausgegeben“, erklärt Sebastian Klopfer. Rund 17,5 Millionen Euro werden der Abriss und der Neubau der Grundschule Brockhagen kosten. In dieser Summe enthalten sind auch die 900.000 Euro für den Aufbau und die auf zwei Jahre angelegte Miete der Containerschule. Grundschule Brockhagen lädt zur Abriss-Party ein Mitte März soll es mit dem Abbruch der alten Grundschule losgehen. Zunächst wird der Verwaltungstrakt des Komplexes abgerissen. Auf dieser Fläche entsteht im Anschluss der Neubau. Erst dann wird das restliche Bestandsgebäude entfernt. Auf diesem Gelände entstehen dann die weitläufigen Außenanlagen. Der Baustellenverkehr wird zum Großteil über die Fröbelstraße geführt. Die Fertigstellung der neuen Grundschule Brockhagen ist für Anfang 2027 geplant. Wer sich von der alten Grundschule Brockhagen verabschieden möchte, hat dazu am Freitag, 10. Januar, die Gelegenheit. Aktuelle und ehemalige Schülerinnen und Schüler, Eltern sowie Interessierte sind von 17 bis 21 Uhr zur Abriss-Party eingeladen. Dieser besondere Anlass bietet nicht nur die Gelegenheit, die Räumlichkeiten ein letztes Mal zu besichtigen, sondern auch, sich bei einem gemütlichen Beisammensein mit ehemaligen Mitschülern auszutauschen.

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