Überraschung auf Baustelle in Steinhagen: Riesiger Fund verzögert Baustart

Steinhagen. Seit ein paar Wochen ist der Ostflügel der Grundschule Steinhagen mit einem Bauzaun abgesichert. Hier sollte eigentlich mit dem Anbau begonnen werden. Doch zunächst stand die Operation &bdquo;Öltank“ auf dem Plan. &bdquo;Wir hatten es bereits geahnt, aber wir wussten nicht wirklich, ob und wo sich im Boden ein Öltank befindet“, sagt Christina Hagemann vom Gebäudemanagement der Gemeinde Steinhagen. Doch er befand sich genau dort: unter der Erde auf dem Baufeld. Mithilfe von sogenannten Suchschachtungen waren die Bauarbeiter an der Pestalozzistraße zunächst auf eine Betonschicht gestoßen, mit der der Öltank einst abgesichert wurde. &bdquo;Der Beton sollte verhindern, dass das Gefäß durch das Grundwasser nach oben gedrückt wird“, erklärt Christina Hagemann. &bdquo;Schließlich handelt es sich um einen Hohlkörper, der immer einen gewissen Auftrieb hat.“ Darum sei der Tank, nachdem man ihn nicht mehr benötigte, auch zusätzlich mit Sand befüllt worden. Mitarbeiter der Fachfirma Zimmermann mussten deshalb zunächst den Sand aus dem Gefäß ausspülen, bevor der neun Tonnen schwere Koloss mit einem Kran aus der Erde gehoben werden konnte. Riesiger Öltank diente auch einem sozialen Zweck in Steinhagen &bdquo;Der Öltank hatte keine Lecks. Wir haben keine Verunreinigungen des Bodens festgestellt“, berichtet Christina Hagemann. Das riesige Gefäß sei nach der Bergung ordnungsgemäß entsorgt worden. An der Baustelle hatte ein Steinhagener das Spektakel verfolgt, der die Geschichte hinter dem Öltank kannte. &bdquo;Der hat uns erzählt, dass er bereits als Kind dabei gewesen war, als der Tank angeliefert wurde“, berichtet Christina Hagemann. Mit dem Öl sei nicht nur die damalige Volksschule beheizt worden, sondern auch das öffentliche Bürgerbad, das sich während der 50er Jahre in dem Schulgebäude befunden habe. &bdquo;Das Bürgerbad war für Menschen offen, die nach dem Zweiten Weltkrieg zum Duschen herkamen“, erklärt Christina Hagemann. Das erkläre auch, warum der Tank so riesig sei. Lesen Sie auch: &bdquo;Unterrichtsausfall ist immer letzte Option“– so gelingt es in Steinhagen Etwa drei Wochen hat die &bdquo;Operation Öltank“ gedauert. Jetzt kann mit den eigentlichen Bauarbeiten begonnen werden. &bdquo;Momentan wird der Gasanschluss durch die Gemeindewerke umgelegt, da die bisherige Gasleitung leider im Bereich des Anbaus liegt. Dann kommt der Kran von der Firma Twelmeier“, heißt es aus dem Rathaus. Aula der Grundschule Steinhagen bekommt eine Fluchttreppe In dem eingeschossigen Anbau mit Sockelgeschoss werden zwei Mehrzweckräume untergebracht, die vor allem von der Offenen Ganztagsschule genutzt werden. Die Gestaltung der Außenfassade wird an das Bestandsgebäude angepasst. Die Kosten für den von Architekt Oliver Stüwe entworfenen Anbau belaufen sich voraussichtlich auf knapp 900.000 Euro. Parallel laufen die Arbeiten an der neuen Fluchttreppe für die Aula im zweiten Stock des Altbaus. Aufgrund neuer Vorschriften für Versammlungsstätten ist sie nötig geworden. &bdquo;Die Treppe im Inneren hat nicht die erforderliche Breite. Da ging es um wenige Zentimeter“, erklärt Christina Hagemann. Das Fundament für die neue Außentreppe sei bereits fertig. Lesen Sie auch: Das Ende einer Ära: Die Grundschule in Brockhagen wird abgerissen Die Schule wurde 1952 als Volksschule gebaut, weil nach dem Zweiten Weltkrieg durch den Zuzug von Flüchtlingen und Vertriebenen die alte Volksschule an der Bahnhofsstraße zu klein geworden war. Die Pläne wurden 1950 erstmals öffentlich gezeigt und damals heftig kritisiert. Vielen schien das Schulgebäude als zu überdimensioniert und zu teuer. Eine Fehleinschätzung, wie sich schnell zeigen sollte. In den 50er Jahren galt das Gebäude vielen als zu groß Nach der Gründung von Haupt- und Realschule 1966 war man der Raumnot zeitweise durch den Bau und die Nutzung von Schulpavillons im Bereich des heutigen Schulhofes begegnet, die inzwischen alle wieder entfernt sind. Altbürgermeister Klaus Besser, der hier selbst zur Schule ging, erinnert sich: &bdquo;Es gingen hier ja die Kinder der Jahrgangsstufen eins bis neun aus ganz Steinhagen zur Schule, und das während der geburtenstarken Jahrgänge der 60er Jahre. Die heutige Aula war zum Beispiel mit Leichtbauwänden in vier Klassenräume umgebaut worden. Ich selbst war im fünften Schuljahr auf der heutigen Bühne in einem provisorischen Klassenraum. Das Schulzentrum am Laukshof nahm erst 1974 seinen Betrieb auf.“ 📲 Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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