Steinhagener Persönlichkeit überrascht mit 90 Jahren seine Heimatgemeinde

Steinhagen. Mit einem Sektfrühstück hat das Team des Historischen Museums am Donnerstag Horst Feye zum 90. Geburtstag gratuliert. Ohne den Jubilar würde es die Kultureinrichtung, die sich in erster Linie Steinhagens Brennereigeschichte widmet, in dieser Form nicht geben. Viele der Exponate stammen aus dem Besitz von Horst Feye. Außerdem kreiert der Brennmeister fast jedes Jahr zu Weihnachten eine exklusive Spirituose, die es nur im Steinhagener Museum zu kaufen gibt. Horst Feyes Karriere begann bei der Kornbrennerei Tebbenhoff in Fürstenau (heute Kreis Osnabrück). &bdquo;In Fürstenau gab es wenig Industrie. Mein Vater hatte eine Bäckerei. Aber da wollte ich nicht anfangen“, erinnert sich der 90-Jährige. Der Prokurist der Spirituosenfabrik Tebbenhoff wohnte im selben Haus wie die Feyes, und er lud den jungen Horst in die Fabrik ein. Der fand Hochprozentiges spannender als Gebackenes und begann eine dreijährige Lehre bei Tebbenhoff. &bdquo;Die Herstellung von Spirituosen ist sehr vielseitig, und ich habe dort eine Bombenausbildung genossen“, erinnert sich Horst Feye. &bdquo;Man muss viel technisches Verständnis mitbringen, sich in Chemie auskennen und natürlich über einen guten Geruchs- und Geschmackssinn verfügen.“ 90-Jähriger brennt für seine Heimatgemeinde: 15 Spirituosen für Steinhagen 1961 absolvierte Horst Feye seine Gehilfenprüfung am Institut für Gärungsgewerbe in Berlin. Im Anschluss heuerte er bei der Steinhagener Brennerei Jückemöller an. 1968 verkaufte Inhaber Wilhelm Jückemöller seine Firma an die Oetker-Gruppe. Auch Horst Feye, inzwischen Brennmeister und Betriebsleiter, wechselte somit zu Oetker. &bdquo;Das war für mich ein Sprungbrett“, erinnert sich der Steinhagener. &bdquo;Denn ich war der einzige Brennmeister im Konzern.“ Auf die Zeit bei Oetker folgten zwei weitere Jahre in der Spirituosenfabrik Daub & Koch in Sarstedt. Auch interessant: Jeder kann ein Stück von Steinhagens Wahrzeichen bekommen Dass viele von Jückemöllers alten Destillen heute im Historischen Museum von Steinhagen stehen, ist Horst Feye zu verdanken. &bdquo;Ich war dafür berüchtigt, wenn es darum ging, die ganzen alten Geräte zu übernehmen“, erzählt der Brennmeister augenzwinkernd. Einige der Ausstellungsstücke hat er in stundenlanger Arbeit selbst restauriert. Bis heute bilden sie Steinhagens Brennereigeschichte ab und werden von zahlreichen Besuchergruppen bewundert. Dass er die Brennereikunst nicht verlernt hat, stellt Horst Feye auch im hohen Alter regelmäßig unter Beweis. Denn seitdem das Historische Museum über das Brennrecht verfügt, präsentiert es jedes Jahr anlässlich des Weihnachtsmarktes einen neuen Schnaps. &bdquo;In 31 Jahren, die es das Museum gibt, sind es 15 Spirituosen gewesen“, hat der neue Vorsitzende des Museumsvereins, Herbert Mikoteit, herausgefunden. Gebrannt hat sie alle Horst Feye. Steinhagener Persönlichkeit vermacht Exponate dem Historischen Museum &bdquo;Ich habe zu Hause so ein uraltes Fachbuch. Da blättere ich hin und wieder drin rum und finde Ideen für neue Kreationen“, erzählt der 90-Jährige. Ob er mit der hochprozentigen Tradition auch nach seinem runden Geburtstag fortfahren wird, möchten die Gäste am Donnerstag natürlich wissen. Horst Feye lächelt vielsagend und verrät: &bdquo;Wir haben da was in Vorbereitung ...“ Steinhagens neuer Museums-Chef: Diese Schnaps-Geschichte klingt unglaublich Seinen 90. Geburtstag nutzte der Steinhagener für eine überraschende Ankündigung. Seine zahlreichen Leihgaben wird Horst Feye dem Historischen Museum vermachen. Im Gegenzug möchte er 1.000 Euro haben. &bdquo;Die werde ich dann der AGS spenden“, kündigt er am Donnerstag auf seiner Geburtstagsfeier an. Die AGS organisiert jedes Jahr den Weihnachtsmarkt in Steinhagen und spendet den Erlös an gemeinnützige Projekte. &bdquo;Außerdem möchte ich eine Flasche Steinhäger für die Exponate haben“, schob Feye noch lachend hinterher. Eine besondere Flasche erhielt er bereits an seinem Geburtstag aus der Hand von Herbert Mikoteit. &bdquo;Du hast seit deinem Ruhestand unzählige Stunden im Museum verbracht und hier sehr viel Herz und Energie reingesteckt. Ohne dich wäre das Museum nicht, was es heute ist“, würdigte der Museumsvereins-Vorsitzende den 90-Jährigen und überreichte ihm eine Kruke mit dem ältesten Jückemöller-Etikett. Es wurde eigens für den Jubilar noch einmal gedruckt. Enkelsohn würdigt Opa: Hast diesen Ort mit so viel Leben gefüllt Glückwünsche überbrachte am Donnerstag auch Steinhagens Bürgermeisterin Sarah Süß. &bdquo;Ihre Lebensgeschichte ist eng verbunden mit der Geschichte Steinhagens“, hob Sarah Süß hervor und dankte Horst Feye für sein Wirken. Lesen Sie auch: Räumungsverkauf in Steinhagen geplant: So geht es mit der Buchhandlung weiter Mit sehr persönlichen Worten wandte sich Horst Feyes Enkelsohn Frederic an seinen Opa: &bdquo;Dieser Ort ist zu einer zweiten Heimat für dich geworden. Für mich ist das Museum vor allem ein Ort voller persönlicher Geschichten. Mein Opa hat ihn mit aufgebaut und mit so viel Leben gefüllt.“ 📲 Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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