Steinhagener Realschulstreit: Anmeldungen stehen bevor, Detmold reagiert

Steinhagen. Am 21. November beginnt mit dem Tag der offenen Tür für Viertklässler an der Realschule die Vorbereitung auf die Neuanmeldungen für den fünften Jahrgang. Dabei steht zu erwarten, dass sich erneut mehr Eltern und i-Dötze für die Schule interessieren als tatsächlich angenommen werden können. Erst im April dieses Jahres hatte die Realschule die Zusage bekommen, eine Mehrklasse bilden zu dürfen, um alle Schüler aufnehmen zu können. 87 Plätze stehen derzeit zur Verfügung, 110 Anmeldungen lagen zuletzt vor. Erneut steht die Schule nun vor demselben Problem. Lehrer gibt es genug, auch Platz ist am Schulzentrum vorhanden - einzig die Bezirksregierung verweigert der Steinhagener Realschule eine dauerhafte Vierzügigkeit. Die Argumente dagegen kann das Steinhagener Rathaus nicht nachvollziehen. Deshalb hatte die Verwaltung von Sarah Süß unlängst beim Verwaltungsgericht in Minden Klage gegen die Entscheidung der Detmolder Kollegen eingereicht. Vor Kurzem hatte Detmold nun - nach einer Fristverlängerung - auf die Klage reagiert. Neues konnten die Schulplaner dabei aber nicht beitragen. Sie argumentieren wie gehabt: Es bestünde kein &bdquo;gemeindeeigenes Bedürfnis“ nach den vier Klassen, so die Bezirksregierung. Der Grund: Nicht alle Kinder, die die Schule besuchen wollen, kommen auch aus Steinhagen. Würden sich nur Steinhagener anmelden, würden drei Klassen ausreichen. Aber auch Viertklässler aus Halle und Bielefeld bewerben sich immer wieder um Plätze. Bezirksregierung reagiert auf Klage aus Steinhagen Um sich rechtlich abzusichern, beschloss der Steinhagener Schulausschuss vor wenigen Wochen, dass man, wenn nötig, auch im kommenden Schuljahr zwischen eigenen und fremden Schülern unterscheiden werde. Sollten sich erneut mehr Schülerinnen und Schüler anmelden, als in drei Klassen untergebracht werden können, werde man sich vorbehalten, Nicht-Steinhagener abzuweisen. Das Landesschulgesetz erlaubt solche Unterscheidungen. Einzig Schüler, die in ihrer Stadt keine Realschule besuchen können - weil es dort zum Beispiel nur eine Gesamtschule gibt - müssen wie Steinhagener Schüler behandelt werden. Lesen Sie auch: Haller Gesamtschule macht sich auf in die Zukunft In den vergangenen Jahren mussten Eltern immer wieder über längere Zeit bangen, ob ihre Kinder angenommen werden. Das würde Steinhagens Bürgermeisterin im kommenden Jahr gerne vermeiden. &bdquo;Wir sind gerade dabei, mit einem Rechtsanwaltsbüro unsere Stellungnahme auszuarbeiten“, erläutert sie auf Anfrage. &bdquo;Darin werden wir auch darauf hinweisen, dass eine Entscheidung bitte zeitnah getroffen werden soll, da die Anmeldungen bevorstehen.“ Um eine vierte Klasse zu erlauben, forderte die Bezirksregierung bisher, Steinhagen solle sich mit Halle einigen. Die Nachbarstadt fürchtet, dass eine zu große Realschule ihrer Gesamtschule viele Schüler abspenstig machen könnte - wodurch diese wiederum im Bestand gefährdet sein könnte. Deswegen kam eine sogenannte &bdquo;Beschulungsvereinbarung“, wie Detmold sie fordert, nicht zustande. Mittlerweile steigen indes auch in Halle zu Schülerzahlen. Nachdem sie mehrere Jahre unter 100 Neuanmeldungen in den fünften Klassen lagen, wurden zuletzt 140 Kinder angemeldet. Sollte sich der Trend fortsetzen, könnte es endlich zu einer Einigung kommen. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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