Im Keller gefunden: Uralte Kiste im Steinhagener Museum gibt Rätsel auf
Horst Bartelniewöhner und Axel Baldauf haben dem Historischen Museum ein neues Exponat übergeben. Einiges haben sie dazu herausgefunden, doch eine Frage bleibt offen.
Steinhagen. „Hier hat sie einen ehrenvollen Platz“, stellt Horst Bartelniewöhner zufrieden fest. Zusammen mit Axel Baldauf vom Presbyterium der evangelischen Kirchengemeinde Steinhagen hat er in dieser Woche dem Historischen Museum ein neues Exponat übergeben: eine ganz schön große Kiste aus Eichenholz.
Es handelt sich um einen Opferstock, der laut Bartelniewöhner und Baldauf irgendwann mal in der Steinhagener Dorfkirche stand. In dem Behältnis wurden in der Kirche einst Geldspenden gesammelt. „Da passte ganz schön was rein“, stellt Horst Bartelniewöhner mit Blick auf die Größe schmunzelnd fest.
„2001 hat mir ein ehemaliger Mitarbeiter aus dem CVJM erzählt, dass er den alten Opferstock bei sich in der Wohnung stehen hat“, erinnert sich Horst Bartelniewöhner. Das machte den ehemaligen Küster der Dorfkirche neugierig. „1979 hatte man dem Mann die Erlaubnis erteilt, den Opferstock aus dem Keller des Gemeindehauses mitzunehmen.“
Horst Bartelniewöhner äußerte den Wunsch, das gute Stück wieder in den Besitz der Kirchengemeinde zurückzuholen. So geschah es, und die Kiste wanderte wieder in den Keller des Gemeindehauses. „Beim Aufräumen im vergangenen Jahr kam sie wieder zum Vorschein“, erzählt der Steinhagener. Diesmal sollte der Opferstock seine volle Aufmerksamkeit bekommen.
„Mein Neffe ist Malermeister; der gab mir den Hinweis, den unansehnlichen Opferstock mit einem Sandstrahler reinigen zu lassen“, berichtet Horst Bartelniewöhner. Danach behandelte er die Kiste mit einer Lasur und strich die Eisenteile braun an. „Jetzt sah der Opferstock wieder ansehnlich aus.“
Einem örtlichen Schlüsseldienst gelang es, mit viel Geschick die zwei Schlösser zu öffnen. Doch im Inneren befanden sich weder Geld noch irgendwelche Dokumente. Das Presbyterium der Kirchengemeinde beschloss, den Opferstock als Dauerleihgabe dem Historischen Museum zu übergeben. Dort grübelt man jetzt über die Geschichte des neuen Exponats.
Museum freut sich über Erzählungen zum neuen Exponat
„Uns würde natürlich interessieren, zu welcher Zeit der Opferstock in der Dorfkirche stand“, sagt Erhard Glösenkamp, Vorsitzender des Museumsvereins. Immerhin sähe die Kiste wirklich sehr alt aus. „Wir nehmen gerne Erzählungen zu diesem besonderen historischen Exponat entgegen“, fügt er hinzu. Wer also etwas über die Kiste weiß, kann sich mit Horst Bartelniewöhner oder dem Historischen Museum in Verbindung setzen.
Und wer sich den Opferstock genau ansehen möchte, hat dazu während der Öffnungszeiten donnerstags und samstags zwischen 15 und 17 Uhr Gelegenheit. Unter einer Kirchturmglocke aus dem Jahr 1920 hat der Opferstock einen neuen Platz gefunden. Auch einen alten Wetterhahn vom Kirchturm und eine Altarbibel von 1901, signiert von Königin Viktoria, können im Museum besichtigt werden.
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