Steinhagener raufen sich zusammen: Neue Idee soll Schulweg-Chaos beenden

Steinhagen. &bdquo;Wir reden über das Thema jetzt seit 20 Jahren“, Grünen-Fraktionsvorsitzender Detlef Gohr macht keinen Hehl daraus, dass die Steinhagener Politik die teils chaotische Verkehrssituation am Schulzentrum bisher nicht in den Griff bekommen hat. &bdquo;Es herrscht Ratlosigkeit“, statuiert er. Auch Silke Wehmeier (FDP), Mechthild Frentrup (CDU) und Walter Thomas (SPD) stimmen dem zu. Gemeinsam haben die vier Ratsfraktionen am Mittwochnachmittag ins Rathaus geladen, um einen Antrag zu präsentieren, der &bdquo;den Knoten nun endlich durchschlagen“ soll. Ein Novum. Üblicherweise werden Anträge von Einzelpersonen, einzelnen Parteien oder auch mal einem Zweierbündnis gestellt. Wer nun aber den fertig ausgearbeiteten Königsweg erwartet, wird enttäuscht. Wenn die Ratsmitglieder den hätten, hätte es wohl nicht 20 Jahre gedauert. Stattdessen sieht ihr politischer Antrag vor allem vor, zusätzlichen Druck in das Verfahren zu bringen und Profis zu Hilfe zu holen. Schon Einiges wurde vorgeschlagen Wörtlich fordern sie: &bdquo;Der Rat (...) beauftragt die Verwaltung, zeitnah, spätestens im ersten Quartal 2025, ein Planungsbüro mit der Entwicklung eines Konzepts zur Entzerrung der Verkehrssituation (...) am Schulzentrum zu beauftragen.“ Was naheliegend klingt, ist tatschlich noch nicht probiert worden. Schon etliche Male hat die Politik darüber gesprochen, wie man der großen Zahl von Elterntaxis Herr werden kann, ob sich die Buszeiten entzerren lassen und ob Verkehrslotsen eine Lösung sein könnten. Vor fünf Jahren hatte die CDU vorgeschlagen, den dortigen Fußweg zu verlegen. Weitere Ansätze einer langen Liste waren zeitliche Kfz-Verbote zu Unterrichtsbeginn oder neue Einbahnstraßen. Der entscheidende Erfolg blieb bisher aus. &bdquo;Morgens, zu den Stoßzeiten, ist das Chaos perfekt. Das ist brandgefährlich“, sagt CDU-Fraktionschefin Mechthild Frentrup. &bdquo;Wenn die Baustelle am Gymnasium startet, vergrößert sich das Chaos noch um ein vielfaches“, ergänzt Ratskollege Walter Thomas (SPD). Deshalb sei nun Eile geboten. Dass das Schulzentrum ein ausgewachsenes Verkehrsproblem hat, liegt auch in der Stadtplanung begründet. &bdquo;Wir haben dem Gebiet in den letzten 25 Jahren viel zugemutet“, sagt Detlef Gohr. Neben der Realschule und dem Gymnasium liegen in nächster Nähe die Grundschule Laukshof, drei Kindergärten, das Hörmann-Sportzentrum, das Schwimmbad, das AWO-Jugendzentrum und nicht zuletzt mehrere Flüchtlingsunterkünfte. Deshalb gehe es auch nicht darum, nur für die Schulen eine Lösung zu finden, sondern für den gesamten Ortsteil und den gesamten Tag. Man erwarte sich von den professionellen Verkehrsplanern - die noch gefunden werden müssen - eine Art &bdquo;Maßnahmenkatalog“, erläutert Mechthild Frentrup. Diese möglichen Maßnahmen sollten dann mit den Schulen und den Anwohnern rückgekoppelt werden, sodass man &bdquo;die Akzeptanz der Bevölkerung“ gewinne. Wird die Stichstraße die große Verbesserung? &bdquo;Und die Planer müssen sicherstellen, dass alles rechtssicher ist“, ergänzt Silke Wehmeier (FDP). Vieles, was man in den vergangenen Jahren versucht habe, sei nicht zuletzt an den zuständigen Straßenverkehrsbehörden - dem Kreis Gütersloh und Straßen.NRW - gescheitert. Eine entscheidende Rolle wird bei all dem sicher die neue Stichstraße zur Queller Straße spielen. Etwa auf Höhe des Gymnasiums könnte der Weg dank Grundstückskäufen der Gemeinde gebaut werden. Wie er aussehen soll, ist noch nicht entschieden. So hatten beispielsweise die Grünen um Detlef Gohr bereits die Frage gestellt, ob eine asphaltierte Autostraße wirklich nötig ist oder ob vielleicht auch ein Radweg ausreichen könnte. Dem neuerlichen Antrag, mit dem fast der komplette Gemeinderat - UWG, Die Partei und AfD bleiben außen vor - noch einmal Druck machen will, geht eine Debatte voraus. Im September hatten sich viele Mitglieder im Ordnungs- und Umweltausschuss darüber geärgert, wie langsam die Verbesserungen vorangehen. Dort war über das &bdquo;Verkehrskonzept“ für das Schulzentrum gesprochen worden. Dieses Konzept ist dem &bdquo;Maßnahmenkatalog“, der den Antragstellern vorschwebt, nicht unähnlich. Allerdings hatte die Verwaltung klargemacht, dass mit dem Konzept nicht vor Herbst kommenden Jahres zu rechnen sei. So lange wollen CDU, FDP, SPD und Grüne nicht mehr warten.

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