Finanznot: Sogar über die Steinhagener Dorfkirche wird jetzt diskutiert

Steinhagen. &bdquo;Es gibt keine Denkverbote“, sagt Andreas Kleen. Der Vorsitzende des Presbyteriums der evangelischen Kirchengemeinde Steinhagen bestätigt einen Tag nach der Gemeindeversammlung im Gespräch mit dem &bdquo;Haller Kreisblatt“, dass wirklich alle Einsparmöglichkeiten auf den Tisch kommen. &bdquo;Wir gucken derzeit über alle Gebäude“, berichtet Kleen. Beispiel Johannes-Busch-Haus: Hier wäre eine alternative Nutzung denkbar: eine Erweiterung des Waldbadkindergartens, oder ein altengerechtes Wohnen. &bdquo;Mit Erhalt des Gottesdienstraumes“, fügt Andreas Kleen hinzu. Dass sich die Kirchengemeinde von Gebäuden komplett trennt, sei allerdings ebenfalls eine Option. Selbst über die Dorfkirche werde diskutiert. &bdquo;Von der wollen wir uns natürlich nicht trennen“, betont der Presbyteriumsvorsitzende. Denkbar sei aber zum Beispiel der Einbau einer Trennwand, um die Kirche intensiver nutzen zu können. Das wäre wohl auch nötig, wenn andernorts Räumlichkeiten nicht mehr zur Verfügung ständen. Arbeitsgruppe sollen Sparmöglichkeiten ausloten Vier Arbeitsgruppen hatten sich gebildet, um Einsparmöglichkeiten auszuloten. In der Gemeindeversammlung am Donnerstag, an der 35 Gemeindeglieder teilnahmen, konnten die Gruppen noch keine Ergebnisse verkünden. &bdquo;Im Oktober gibt es ein Treffen, so dass in der nächsten Gemeindeversammlung am 13. November um 19 Uhr im Johannes-Busch-Haus die Vorschläge erörtert werden können“, kündigt Andreas Kleen an. Wie berichtet, weist der Haushalt der evangelischen Kirchengemeinde Steinhagen bereits in diesem Jahr einen Fehlbetrag von mehr als 250.000 Euro aus. Dieser konnte durch Entnahme der Rücklagen des Kirchenkreises und der Kirchengemeinde ausgeglichen werden. In den kommenden Jahren geht das nicht mehr. Steinhagener Kirchengemeinde verliert eine halbe Pfarrstelle Einen personellen Einschnitt wird die evangelische Kirchengemeinde im kommenden Jahr verkraften müssen. Pfarrerin Dagmar Schröder verabschiedet sich Ende April in den Ruhestand. Ihre volle Stelle wird nicht komplett ersetzt. &bdquo;Der Stellenplan wird über den gesamten Personalplanungsraum, bestehend aus den drei Kirchengemeinden Brockhagen, Harsewinkel und Steinhagen, gerechnet“, erklärt Andreas Kleen. Danach stehe Steinhagen nur noch eine halbe Stelle als Ersatz zu. &bdquo;Einen Antrag auf Freigabe dieser halben Stelle hat die Kirchengemeinde diese Woche gestellt. Nach der Freigabe durch die Landeskirche kümmert sich das Presbyterium um die Besetzung.“ Künftig, so Kleen im Gespräch mit dem &bdquo;Haller Kreisblatt“, müssten sich die Pfarrer vermutlich noch mehr auf die seelsorgerische Arbeit konzentrieren, um den Stellenverlust zu kompensieren. Auch über das Für und Wider von gemeinsamen Gottesdiensten wurde auf der Gemeindeversammlung diskutiert. Klar ist: Die Kirchengemeinden Steinhagen, Brockhagen und Harsewinkel müssen stärker zusammenarbeiten. Die Ehrenamtlichen werden in den Gemeinden weiter an Bedeutung gewinnen. &bdquo;Kirche von unten“ nennt das Andreas Kleen. &bdquo;Wir sind Kirche der Mitglieder und nicht der Pfarrer oder der Angestellten. Beteiligt euch!“, fordert er zum Mitmachen auf. Das Presbyterium hat beschlossen von Januar an für mindestens sechs Monate die Gottesdienste zu folgenden Zeiten anzubieten: jeden Sonntag um 9.30 Uhr im Johannes-Busch-Haus und um 11 Uhr in der Dorfkirche oder im Bonhoeffer-Haus während der Wintermonate.

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