
Steinhagen. „Das Einfamilienhaus ist in der Krise“, sagte Christoph Hörmann . Am Rande der diesjährigen Ehrung von Jubilaren und Mitarbeitenden, die sich nun in den Ruhestand verabschieden werden, zeichnete der Unternehmer ein besorgniserregendes Bild der Baubranche: „Produkte für den privaten Endkunden sind unter Druck.“ Die Lage habe sich im Vergleich zum vergangenen Jahr nicht wesentlich verändert. Corona spiele in den Geschäftsbilanzen dabei keine große Rolle mehr, so Hörmann. Inflation, Energiepreise und auch die Politik der Bundesregierung stellten das Unternehmen jetzt vor neue Herausforderungen.
„Ich muss in diesem Raum wohl niemandem erklären, warum es der Baubranche schlecht geht“, richtete er sich mit einem Schmunzeln an seine Belegschaft. „Ich müsste sie sonst umgehend des Raumes verweisen. Das hieße nämlich, sie hätten wenig bei uns gelernt.“ Ja, die Geschäftslage war wohl schon mal besser, aber seinen Humor hat Christoph Hörmann dadurch offensichtlich nicht verloren. Mit Blick auf die vielen Jubilare aus dem IT-Bereich, die da vor ihm an den fein gedeckten Tischen saßen, wandte er sich lachend zu den Pressevertretern: „Wie sie sehen, haben wir unseren Fokus etwas verschoben. Wir verkaufen jetzt gar keine Türen und Tore mehr. Wir machen nur noch IT.“
Und auch wenn Hörmann zwar besorgt ist ob der schlechten Verkaufszahlen etwa bei Garagentoren, so wusste er doch auch Positives zu berichten: „Deutlich besser laufen die Industrieprodukte, also Tore für Lagerhallen oder ähnliches.“ Diesen Umstand erkläre er sich durch die vielen Probleme auf den Transportwegen: „Wenn die Lieferketten ständig unterbrochen sind, müssen die Waren vermehrt zwischengelagert werden.“ Im Allgemeinen würden Logistikstandorte wieder mehr nach Europa verlagert, sodass die Unternehmen in diesem Bereich investierten.
Im Vergleich zur Konkurrenz steht Hörmann gut da
„Wir bewegen uns ingesamt auf einem niedrigen Niveau, aber es steht immerhin nicht zu befürchten, dass es nächstes Jahr schlimmer wird“, wagte Christoph Hörmann eine hoffnungsvolle Prognose. „Anzeichen, dass es besser wird, sehe ich keine“, gab er allerdings auch zu. „Das ist eher Optimismus.“ Ganz im Sinne eines Wettkämpfers vergaß er nicht, das Hörmann-Geschäftsjahr auch in Relation zur Konkurrenz zu setzen. „Wir sind trotz allem deutlich besser aufgestellt als die anderen Wettbewerber“, hielt er gegenüber den zu ehrenden Mitarbeitern fest und erntete ein anerkennendes Raunen.
Beim Ringen um die Markthoheit wird das Unternehmen zukünftig auf sechs Mitarbeiter verzichten müssen. In den Ruhestand begeben sich: Petra Inderwisch, Susanne Vormbrock-Hagen, Jürgen Eckel, Manuela Eikmeyer (auch 25-jähriges Jubiläum), Claudia Wosnitza (auch 40-jähriges Jubiläum) und Andreas Granzow.
Folgende Mitarbeiter feierten ihre zehnjährige Beschäftigung bei Hörmann und werden somit weiterhin dabei helfen, das Unternehmen aus der Talsohle zu führen: Hartmut Bohne, Benjamin Borm, Elena Dupper, Rita-Lea Hergert, Franziska Hye Edle von Hyeburg, Norbert Kathöfer, David Liu, Alexander Makov, Sarah Osterholt, Karsten Pohlmann, Michaela Schleising, Andre Schöning, Nadin Schwartz, Sonja Sprungmann, Iris Tubbesing, Nils Ludwig, Andreas Pille, Peter Bunger und Joseph Youssef.
Mittlerweile 25 Jahre bei Hörmann an Bord sind: Katja Appelbaum, Uwe Brandt, Jörg Egener, Olga Ginter, Dirk Hass, Verena Meyer, Michael Ners, Rico Pollack-Schwarz, Arndt Schlüter, Marion Stuke, Ajda Ünal, Josefin Wellerdiek und Kai Picker.