Polizei sucht zwei Frauen

Dreister Diebstahl in Steinhagener Altenheim: Seniorin Kette vom Hals gerissen

Die beiden Diebinnen hatten mehrere Zimmer der Einrichtung in Steinhagen durchsucht. Dann stießen sie auf eine Bewohnerin mit einer Kette.

Die Polizei Gütersloh sucht zwei unbekannte Frauen, die am Wochenende im Steinhagener Matthias-Claudius-Haus auf Beutezug gegangen sind. | © Frank Jasper

Frank Jasper
29.09.2025 | 29.09.2025, 15:51

Steinhagen. Das wünscht man seinen Angehörigen im Altenheim auf keinem Fall: Am Samstagnachmittag gegen 14.30 Uhr wurde die Polizei über ein Raubdelikt innerhalb des Matthias-Claudius-Hauses an der Apfelstraße (gehört zum evangelischen Johanneswerk) informiert. Es stellte sich heraus, dass kurz zuvor zwei bislang unbekannte Frauen die Räumlichkeiten aufgesucht und ein Bewohnerinnen-Zimmer betreten hatten. Was dann passierte, ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten.

Wie die Polizei weiter berichtet, gingen die beiden Frauen auf die Bewohnerin zu und rissen ihr eine Halskette vom Hals. Im Zuge erster Ermittlungen vor Ort stellte sich heraus, dass die beiden Unbekannten kurz zuvor in weitere Zimmer des Altenheims geschaut hatten.

Claudia Schröder, Pressesprecherin des evangelischen Johanneswerks, teilt auf Anfrage des „Haller Kreisblatts“ mit, dass die Bewohnerin körperlich wohlauf sei. „Wir haben ihr ein Gespräch mit dem Seelsorger unserer Einrichtung angeboten, um das Erlebte zu besprechen und somit eine Entlastung zu erreichen.“

Polizei bittet um Zeugenhinweise zu Diebstahl in Steinhagen

Ein ähnlicher Fall wie dieser am Samstag in Steinhagen sei ihr nicht bekannt, so die Pressesprecherin. „Unsere Einrichtungen sind offene Häuser. Das heißt für Angehörige und Besucher, dass sie in unseren Häusern willkommen sind und sich darin frei bewegen können“, erklärt Claudia Schröder. „Wir raten Bewohnerinnen und Bewohnern, Wertgegenstände in den dafür bereitgestellten Schließfächern zu verwahren und sie nicht frei zugänglich im Zimmer aufzubewahren.“ Dass den Senioren Schmuckstücke vom Körper gerissen werden, hat aber offenbar eine neue Qualität.

Das evangelische Johanneswerk reagiert entsprechend: „Wir haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgrund des aktuellen Vorfalls diesen Montag angewiesen, zukünftig verstärkt auf Besucher zu achten und sie direkt anzusprechen, wenn sie in der Einrichtung nicht bekannt sind“, teilt Pressesprecherin Claudia Schröder mit.

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Die Polizei bittet unterdessen um Zeugenhinweise. Die beiden Frauen sollen eher kleiner gewesen sein. Eine soll dunkle Haare haben sowie ein rotes Kopftuch und einen dunklen Anorak getragen haben. Die Polizei fragt: Wer hat rund um die Tatzeit am Samstagnachmittag verdächtige Beobachtungen rund um die Apfelstraße gemacht? Wer kann Angaben zu den beiden Frauen machen? Hinweise nimmt die Polizei Gütersloh unter der Rufnummer 05241 869-0 entgegen.

Altenheim in Steinhagen eine von 37 Einrichtungen

Die Altenhilfe des evangelischen Johanneswerks umfasst 37 stationäre Einrichtungen sowie Kurzzeit- und Tagespflegeeinrichtungen in ganz Nordrhein-Westfalen und schließt ambulante Pflegedienste, Wohnprojekte und Begegnungszentren ein. Mehr als 3.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter pflegen, betreuen und begleiten täglich mehr als 4.000 alte Menschen. Ein besonderes Augenmerk des Johanneswerks liegt auf den Herausforderungen der Zukunft, auf der demografische Entwicklung und modernen Wohnformen.

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