Steinhagener Hörmann-Dynastie verliert eine starke Persönlichkeit

Marienfeld/Steinhagen. Im Alter von 85 Jahren ist Michael Hörmann, ehemaliger geschäftsführender Gesellschafter der Steinhagener Hörmann-Gruppe und Gründer der Marienfelder Marantec-Group, gestorben. Der zweitälteste der vier Hörmann-Brüder wurde 1940 geboren. Von 1969 an arbeitete der gelernte Ingenieur bei dem großen Steinhagener Tür- und Torhersteller. Zwei Jahrzehnte lang leitete Hörmann entscheidende Schritte für den Weg des Steinhagener Torherstellers zum Weltunternehmen ein. Er trug Verantwortung für den Aufbau der moderneren Technologien, steuerte den Vertrieb im Ausland und forcierte im Verlauf der 1970er Jahre die Umstellung der Fertigung des wachsenden Unternehmens auf stärkere Automatisierung. Später führte er unter anderem das 1978 gegründete Antriebswerk. Im Unterschied zu seinem älteren Bruder Thomas, der den ostwestfälischen Global Player noch bis vor wenigen Jahren führte, entschied sich Michael Hörmann in den 80er Jahren für einen anderen Weg. 1989 stieg er aus der Unternehmensleitung aus und setzte sein Engagement und seine Expertise künftig für eine andere Firma ein. Das Werk für Antriebs- und Steuerungstechnik in Marienfeld führte er in die Selbstständigkeit und macht daraus die &bdquo;Marantec Antriebs- und Steuertechnik GmbH & Co“. Marantec ist ein Akronym für &bdquo;Marienfelder Antriebstechnik“. Steinhagener Unternehmer geht eigenen Weg in Marienfeld Damit wollte er sich nicht von der Familie distanzieren. Selbst erklärt er den Ausstieg später so: &bdquo;Ich wollte den Erfolg im Familienunternehmen auf eigene Faust weiterführen: darum Antriebe. Es hat mich gereizt, komplett eigenverantwortlich zu sein, es selber zu &bdquo;packen”, eigene Ideen zu verwirklichen und zu entscheiden, was wichtig ist.“ Michael Hörmann leitete in seinem langen Leben mehrere große Unternehmen, steuerte die Geschicke von Tausenden Mitarbeitern. Im Geiste blieb er aber Ingenieur, Techniker – das betonte er immer wieder. &bdquo;Maschinen und Mechanik haben mich immer begeistert. Ich wollte die Technik durchdringen und verstehen, um sie besser zu machen“, sagte er einmal. Lesen Sie auch: Trauer um Hörmann-Seniorchef Marantec ist bis heute stark am Markt. In den 1990er Jahren entsteht die Marantec Group – &bdquo;eine starke, sich stetig erweiternde Unternehmensgruppe“, wie das Unternehmen wirbt. Kern wurde neben Marantec in Marienfeld die Firma &bdquo;MFZOvitor“ im Münsterland, die sich auf industrielle Antriebslösungen spezialisiert hat. Seit 2022 firmieren beide unter Marantec. Marienfelder Unternehmensgruppe Marantec bis heute erfolgreich Heute unterhält die &bdquo;Marantec Group“ Werke und Vertriebsniederlassungen weltweit. Sie erwirtschaftet rund 100 Millionen Euro Jahresumsatz und beschäftigt mehr als 500 Mitarbeiter an acht Produktionsstandorten. Michael Hörmann überließ das operative Geschäft zuletzt seiner Ehefrau Kerstin Hochmüller und dem Manager Andreas Schiemann. Wenn nötig, war er aber weiter engagiert in der Unternehmensleitung tätig. Auch seine vier Kinder Jan, Meike und Lisa Hörmann und Anne-Kathrin Goldstein (geb. Hörmann) sind Gesellschafter des Familienunternehmens. Dass &bdquo;Innovation“ für Michael Hörmann nicht nur eine Phrase ist, sondern eine essenzielle Grundlage für seine Art der Menschenführung, spiegelt sich bis heute in &bdquo;seinem“ Unternehmen wider. Dinge anders und neu denken ist Teil der Firmenidentität von Marantec, betont vor allem Kerstin Hochmüller immer wieder. Top im Wirtschaftsranking: Hörmann beschert Steinhagen gute Ergebnisse Wie geistig jung und motiviert Hörmann noch im hohen Alter war, zeigt auch sein Einsatz für ein anderes Unternehmen. Noch im Alter von 83 Jahren begründete der nimmermüde Ingenieur die kleine Firma &bdquo;Open Champion“ in Bielefeld mit. Das Konzept: Sein Geld und seine über Jahrzehnte erworbenen Fähigkeiten nutzen, um Neulingen mit guten Ideen einen besseren Start in den Wettbewerb zu ermöglichen und darüber hinaus die Wettbewerbsfähigkeit von Familienunternehmen und Mittelständlern zu neuer Stärke führen, in dem sie miteinander kooperieren. Selbst begründete er das Projekt, das eines seiner letzten werden sollte, so: &bdquo;Ich glaube daran, dass technische Innovationen unsere Welt verändern können“, nur auf diesem Weg sei es möglich, &bdquo;die Herausforderungen unserer Zeit“ zu lösen. Michael Hörmann starb am 9. Juni. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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