Folge von Brexit und Krieg: Amshausener Hörmann-Mitarbeiter in Kurzarbeit

Steinhagen-Amshausen. Die Hochzeit der Corona-Pandemie, als Restaurants, Kinos und Theater geschlossen hatten, nutzten viele Eigenheimbesitzer, um ihre vier Wände verschönern zu lassen. &bdquo;Da waren wir Gewinner“, fasste Unternehmer Christoph Hörmann zusammen. Jetzt sehen die Auftragsbücher allerdings ganz anders aus. Inflation und Energiekrise gehen auch an dem internationalen Unternehmen für Tore, Türen, Antriebe und Stauraum-Systeme nicht spurlos vorbei. Seit Donnerstag herrscht am Amshausener Produktionsstandort Kurzarbeit. In Amshausen werden Garagenschwing- und Rolltore produziert. &bdquo;Das sind Produkte für den privaten Wohnungsbau“, erklärte Frank Weber, Werksleiter der Hörmann KG. Gerade die Privatleute halten aber aktuell angesichts stetig steigender Lebenshaltungskosten ihr Geld zusammen. Wie viele andere Unternehmen hat auch Hörmann selbst die Preise angehoben. Diese Maßnahme erfolgte im Juni. &bdquo;Ein rapider Einbruch der Aufträge war die Folge“, berichtete Gesellschafter Christoph Hörmann bei der Feierstunde für die Jubilare und angehenden Ruheständler des Unternehmens am Freitag in der Amshausener Zentrale. "Ich möchte hier keine Schweiß-, Blut- und Tränenrede halten", so Christoph Hörmann weiter, "doch die nächsten zwei, drei Jahre werden für uns schwer werden. Auch wenn es unsere Mitbewerber deutlich schwerer haben werden." Auftragsrückgänge bis zu 40 Prozent Zwischen 20 und 40 Prozent, so Christoph Hörmann, seien die Aufträge zurückgegangen. Der Amshausener Produktionsstandort ist davon bislang am stärksten betroffen. Nicht nur, weil die private innerdeutsche Nachfrage sinkt. &bdquo;Unser zweitgrößter Markt nach Deutschland für Garagenschwing- und Rolltore ist England“, berichtete Christoph Hörmann. &bdquo;Der Brexit macht es für uns nicht gerade leichter.“ In der Hörmann KG Amshausen sind 220 Menschen beschäftigt. Aktuell sind 35 von ihnen in Kurzarbeit. "In Abstimmung mit dem Betriebsrat wird wöchentlich geprüft, ob die Kurzarbeit noch nötig ist oder ausgeweitet werden muss", erklärte Werksleiter Frank Weber. Zunächst gilt diese Vereinbarung bis Mai nächsten Jahres. Vor ein paar Wochen hatte Hörmann bereits Schlagzeilen gemacht. Das Unternehmen wird doch nicht - wie vorher anders angekündigt - ein neues Werk im geplanten Gewerbegebiet Detert/Langebrede bauen, sondern an ein bereits bestehendes Hörmann-Werk in Polen anbauen. Auch im Gewerbegebiet Detert/Langebrede sollten Produkte für Privathaushalte wie etwa Gerätehäuser für den heimischen Garten produziert werden. "Auch in diesem Bereich ist die Nachfrage eingebrochen", so Christoph Hörmann, der noch einmal betonte, dass die Entscheidung in Polen anzubauen, statt in Steinhagen neu zu bauen, somit allein wirtschaftlich begründet sei. Die Hörmann-Jubilare: 10 Jahre: Bernd Ahlemeyer, Hans-Jürgen Dehnke, Axel Deppe, Patrick Dreyer, Marco Dudacy, Tilmann Echterhoff, Melina Göwert, Alexander Honan, Veronika Krisch, Andre Kunert, Boris Obarowski, Antonino Salamone, Jürgen Scheckelhoff, Andy Schütze, Robin Schwede, Ralf Seifert, Jan-Christoph Steger. 25 Jahre: Folkert Gerdes, Natalja Greenyer, Anja Grether, Alexandra Kempe, Thomas Kuttke, Anke Niebuhr, Rajic Slobodan, Askim Sirmann, Andreas Ziller. 40 Jahre: Marion Engler-Weber. Die angehenden Ruheständler: Volker Ehrlichmann, Uwe Heidsiek, Ingrid Hinsenhofen, Werner Hüttemann, Klaus-Dieter Kebbel, Helmut Koch, Hildegard Kreis, Gabriele Liske, Andreas Penke, Andreas Steinkroger.

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