
Steinhagen. Nun haben auch die Steinhagener Christdemokraten entschieden, wen sie ins Rennen um das Bürgermeister-Amt schicken. Die Wahl fiel Mittwochabend im Berghotel Quellental auf den Ur-Brockhagener Hans-Heino Bante-Ortega. Einen Gegenkandidaten gab es nicht. 29 Anwesende gaben ihm ihre Stimme, zwei stimmten mit Nein, zwei enthielten sich.
Noch ist er vor allem in Brockhagen bekannt
Als langjähriger Vorsitzender des TuS Brockhagen ist Bante-Ortega vor allem in "seinem" Ortsteil sehr bekannt. Aber auch im übrigen Steinhagen dürfte der Name bereits in Zusammenhang mit seinem politischen Engagement öfter gefallen sein.
So eine illustre Auswahl gab es noch nie
Nachdem die Steinhagener CDU bei der letzten Kommunalwahl keinen eigenen Kandidaten aufgestellt hatte, macht sie den Wählern in diesem Jahr wieder ein Angebot. Gut so! Davon lebt Demokratie.Wir erinnern uns: 2014 hatte die CDU auf einen eigenen Kandidaten verzichtet. Wohl auch deshalb, weil gegen den auch in konservativen Kreisen durchaus beliebten Amtsinhaber von der SPD, Klaus Besser, ohnehin jeder Herausforderer das Nachsehen gehabt hätte. So wie 2009 Detlef Temme und 2004 Andrea Waschbüsch-Altmeyer. Ob Hans-Heino Bante-Ortega dasselbe Schicksal blüht, hängt auch davon ab, ob Klaus Besser noch einmal eine Amtszeit dranhängen möchte – die wahrscheinliche Variante – oder ob die SPD einen Newcomer aufstellt. Ostern will Klaus Besser seine Entscheidung bekanntgeben.
Hans-Heino Bante-Ortega ist seit gestern das Gesicht der Steinhagener CDU. Als neuer Fraktionschef hält er parteiintern die Fäden in der Hand, als Bürgermeisterkandidat muss er die politischen Ideen nach außen tragen. Für den geselligen und bestens vernetzten Brockhagener vermutlich ein Vergnügen.
Die Steinhagener dürfen sich jetzt auf einen interessanten Wahlkampf freuen. Neben Hans-Heino Bante-Ortega haben bereits der parteilose Maik Tischler und Kai Funke von der UWG ihren Hut in den Ring geworfen. So eine illustre Auswahl gab es noch nie.
Von Frank Jasper
Der 61-Jährige war bis 2014 in der UWG aktiv, zunächst als sachkundiger Bürger, dann als Ratsmitglied. Als die UWG 2014 beschloss, nicht mehr zur Wahl anzutreten, wechselte Bante-Ortega zur CDU. Ein Entschluss, der ihm keineswegs geschadet hat, denn gleich bei der ersten Kommunalwahl im Mai 2014 holte Bante-Ortega in seinem Wahlbezirk 17 fast 58 Prozent der Stimmen. Er ist halt in Brockhagen bekannt "wie ein bunter Hund".
Das Feedback der Steinhagener ist ihm wichtig
Nun wird sich der fünffache Vater mit ganzer Kraft in den Kommunalwahlkampf stürzen. Angesprochen auf den bevorstehenden Wahlkampf zeigte sich der Brockhagener am Wahlabend noch etwas zurückhaltend. „Ich werde Schritt für Schritt in den Wahlkampf einsteigen", machte er deutlich, dass für ihn der Weg das Ziel ist und dieser wenn nötig noch veränderbar sei. „Ich möchte auf das Feedback der Steinhagener reagieren." Wichtig ist ihm aber, dass er einen sachbezogenen Wahlkampf machen wird. Immer im Mittelpunkt dabei: der Zusammenhalt der Gesellschaft. „Wir müssen mehr Verständnis für ein Miteinander aufbauen. Gerade in der Politik müssen wir mehr miteinander sprechen, insbesondere dann, wenn wir unterschiedlicher Meinung sind."
Als jemand, der gerne das persönliche Gespräch sucht, ist er in Brockhagen bekannt. „Mir geht die Begegnung von Mensch zu Mensch über alles." Deshalb sei es bei ihm auch üblich, lieber ein paar Schritte weit zu gehen und ein Thema von Angesicht zu Angesicht zu besprechen, als eine Nachricht über Messengerdienste zu schicken.
"Man darf keine Angst vor dem nächsten Schritt haben"
Doch sieht Hans-Heino Bante-Ortega überhaupt Chancen, gegen den amtierenden Bürgermeister Klaus Besser – sollte dieser erneut antreten – zu gewinnen? „Ich schätze meine Chance irgendwo zwischen 0 und 100 ein", bleibt der Brockhagener selbstironisch. „Als Bürgermeisterkandidat bringe ich andere Dinge ein als Klaus Besser, den ich sehr schätze. Ich bin Handwerker, Musiker und Familienmensch", so seine Selbsteinschätzung Er sagt, er wolle mit seiner Kandidatur auch Vorbild sein für andere, zeigen, wie wichtig es ist, sich zu engagieren. „Man darf keine Angst vor dem nächsten Schritt haben." Und den hat er nicht. Daher sieht Bante-Ortega den bevorstehenden Wahlkampf gelassen.

Eine Einstellung, die auch der CDU-Vorsitzende Dirk Lehmann bei seiner Vorstellungsrede für den Kandidaten teilte: „Ich habe selten jemanden gesehen, der so verwurzelt ist in der Gemeinde. Hans-Heino ist ein Mann, der auf die Leute zugehen kann." Die Unterstützung seines Ortsverbandes hat er auf jeden Fall schon einmal.